Viel zu lange war "Fundraising in eigener Sache" ein schmächtiger Euphemismus für "Schnorren". Jetzt macht der deutsch-brasilianische Schriftsteller und – jawoll – Rechtschreibreformer Zé do Rock vor, wie’s geht. Produziert er doch seit längerem den schönen Film Schröder liegt in Brasilien. Finanziert wird: mit Geld.
Wer hätte das gedacht. Wie Herr do Rock es allerdings auftreibt, sollte beispielhaft für uns alle sein: mit innovativem Fundraising. 99,99 Euro sind ja kein Geld für den, der welches hat. Lässt sich irgendwer nachsagen, er habe nichts für Kultur übrig? Na also. Dafür darf man sich endlich mal im Nachspann lesen – und dann noch gar als Produzent! Das macht reich und schön (was man ja in Blogs betonen muss). Reich jedenfalls. Denn wenn genügend Leute mitinvestieren, kriegt man ein Vielfaches wieder raus. Aktienzocken unter kulturellen Vorzeichen. Und politisch korrekt ist’s auch noch. Ganz sarakasmusfrei halte ich den Film jetzt schon für eine gelungene Sache.
Da ist geschenkt, dass er aus nicht mehr ganz aktuellem Anlass noch den Altbundeskanzler im Titel führt. Auf die Titanic, die rechtzeitig gewarnt hat: "Darf das Kanzler werden?", hört ja wieder keiner.
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