Weil die handwerklichen Verputzer da sind mit einer Abenteuermaschine, die im
Flug den Putz an die Wand schmeißt, und ich das Wunder beaufsichtigen
muss, hab ich kaum Zeit für den flying circus called Weblog.
Diese nette Geschichte "Pitch", man könnte sie auch nennen "So san’s"  habe ich daher aus Not und zugegebenermaßen gemopst. GröTaZ Wolf alias Wolfster könnt mir ja auch mal so eine Geschichte aus dem Land der Riesenwaschkraft schreiben, hint hint.

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Ein Telefonat: 

"Malermeisterbetrieb Steppmüller? "

"Guten
Tag, hier Apostolou. Ich beabsichtige meine Wohnung anstreichen zu
lassen. Ich möchte Sie zu einem Pitch einladen. Wann können Sie
kommen?"

"Pisch? Sie meinen Kostenvoranschlag!?"

"Nein…
Pitch mit "t "ohne "s" in der Mitte. Da streichen Sie vorab kostenlos
einen Teil der Wohnung, um Ihre Kompetenz in Sachen Altweiß unter
Beweis zu stellen."

"Also… Sie wollen, dass ich Ihnen ein
Zimmer streiche? Umsonst?? Damit Sie beurteilen können, ob ich
anstreichen kann? Hören Sie mal, ich bin eingetragener Meister, ich
streiche seit 20 Jahren…"

"Ja, deswegen habe ich mich auch
entschieden, Sie zum Pitch einzuladen. Sie haben einen super Ruf in der
Branche. Wissen Sie, mir – und vor allem meiner Partnerin – liegt die
Qualität am Herzen. Außerdem möchten wir wissen, wie es so um Ihre
Kreativität bestellt ist."

"Wie Kreativität? Soll ich die Wohnung nun weiß streichen oder was?"

"Na ja, Sie wissen schon, Ihr Strich und so. Der persönliche Stil…"

"Das
wird mit der Rolle gemacht. Inne Farbe rein, übers Abtropfgitter und
auffe Tapete. Abrollen, Zack, Fertig! Das mach ich nun so seit 20
Jahren. Wie mein Vater davor und davor mein Großvater."

"Das
weiß ich auch zu schätzen. Ich beobachte die Entwicklung Ihres
Unternehmens schon lange und kenne viele Ihrer exzellenten Arbeiten"

"Dann wissen Sie doch, wie wir arbeiten"

"Ja
und nein. Wissen Sie, jedes Zimmer ist anders, hat individuelle
Bedürfnisse. Sie müssen wissen, dass ich mir seit 41 Jahren Wände
anschaue. Glauben Sie mir, Ich weiß inzwischen genau, wann mir eine
Wand gefällt und wann nicht. Das muss schon alles passen."

"Was muss passen? Die Farbe? Die bestimmen Sie doch?"

"Ja,
ja, ja… aber wir müssen uns ja auch etwas beschnuppern, prüfen, wie
die Zusammenarbeit so läuft. Das muss ich schon in meiner eigenen
Wohnung sehen."

"Wie jetzt Zusammenarbeit? Ich komme mit dem Gesellen und male die Wohnung, Sie schreiben einen Scheck. Fertig is."

"Da
lassen Sie aber eine Menge aus. Ich erwarte einen Zwischencheck um die
Richtung festzulegen. Dann müssen meine Bekannten und Freunde den
fertigen Anstrich sehen. Kann sein, dass Sie dann noch mal ran müssen."

"Verstehe ich das richtig? Sie sagen ich soll altweiß malen,
und wenn ich fertig bin, sagt Ihr Freund, rot wäre besser, so dass ich
gratis noch mal alles in rot streichen darf …?"

"Jetzt
verstehen wir uns. Außerdem ist meine Partnerin sehr eigen. Wenn Sie
für uns arbeiten, müssten Sie sich verpflichten für ein Jahr keine
Wohnung in Eppendorf und vor allem keine in altweiß zu streichen. Wir
hätten da schon gern etwas Exklusivität."

Klick… tut-tut-tut-tut

"Hallo…?"