Bewirtschaftet von Vroni und Wolf

Internet und Credibility


Credi… , was?

Vertrauenswürdigkeit.

Wie vertrauenswürdig können Unternehmen überhaupt sein, und warum hält jeder das Internet für einen Hort des demokratischen Wissensmiteinander und lügt oder faket trotzdem wie gedruckt?

Es hat damit zu tun, dass nur das Gespräch von Angesicht zu
Angesicht einen Hauch(!) Rückschlüsse auf Person, Charakter und
wahrhaftigen Inhalt zulässt.

Rückschlüsse, inwieweit man dem Gesprächspartner im Moment und auch
in Zukunft vertrauen kann. Man sieht ihn, wie er vielleicht unruhig
zwinkert, man hört eine Stimme, die plötzlich abbricht, man riecht ihn
(:), riecht evtl. auch Freude oder Angstschweiß, spürt ihn (lascher
Händedruck?). Kurz man nimmt den ganzen Menschen mit seiner Botschaft
wahr, vorrausgesetzt man ist in der Lage zu sehen, zu hören, zu riechen und
verfügt über eine umfassende intuitive Wahrnehmung der unsichtbaren
Dinge. [Selbst dann kann er einen noch täuschen – wie jeder wohl schon
erfahren hat].

Das Telefon hat nur den Kanal Hören, da fallen viele
Wahrnehmungsmöglichkeiten weg. Immerhin, die Stimme kann sehr viel
verraten.

Das Internet hat fast gar keine simultanen Eindruckskanäle
mehr, hat nur das Auge, die Pixel, die schneller gelöscht oder kopiert
sind, als man husten kann. Emotionale Äußerungen sind schwierig zu
vermitteln. Kann man sehen an Emoticons, die nötig sind, um bei
schlichteren Gemütern mit ironischen Stilmitteln amüsiert verstanden
statt verhöhnt oder verkloppt zu werden.

Daher nur eine Frage des Nachdenkens und eine zwingende Logik: In welchem Medium wird wohl am meisten gelogen und am meisten missverstanden… ? Man spart sich viel Ärger, wenn man einsieht, dass man diesem Medium
nicht allzuviel idealistische Bürde aufpappen darf. Es wird sie von
seiner Natur her nicht halten können. Writers are liars, my dear.

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Für Unternehmen, die im Internet eine Präsenz haben oder eröffnen, für Firmen, die e-commerce betreiben, hat das entscheidende Folgen. Ihre Werbeagenturen müssen ihnen das sagen.

In der Kommunikation:

Wahrhaftig und beweisbar bleiben im Internet, keine Phantasietexte!

Folge Nummer 1 ist, dass man als werbetreibender Kunde nicht glauben darf, durch wunderschönste Texte auf der Präsenz schon automatisch das Vertrauen des Lesers zu bekommen.

Grund a: Das Internet ist vom Gefühlsmäßigen her das flachste Medium, selbst Print kann durch wunderbar haptisches Fedrigoni-Papier und gestochen saubere Typo halbwegs eine gewisse vertrauenschaffende Werthaltigkeit erzeugen – das kann Internet nicht. Das Top-Internet-Akquisewunder kann keine Werbeagentur im Internet leisten, das wäre mehr als das Wunder von Berne.

Grund b: Vertrauen gibt keiner auf Vorschuss, sondern aufgrund gehabter Erfahrungen. Und selbst das muss immer wieder erneuert werden, damit es weiterhin so bleibt; ein einziger Ausrutscher hingegen, und alles ist futsch. Das spricht nicht gegen gute Texte, die müssen sein, aber sie müssen sich auf Erfahrbares konzentrieren und keine leeren Versprechungshülsen abliefern wie "toller Service!", "schnelle Lieferung!" (wie schnell?), "Spitzenideen!", "zielführende Beratung!" Das kann man nicht im Vorfeld schon wissen als Kunde, daher ist es in der internet-werblichen Argumentation unwirksam und daher überflüssig.

Besser ist es, sich im Internet (und auch anderswo) auf Nachprüfbares und Nachvollziehbares zu konzentrieren (z.B. pragmatische Herangehensweisen zu erklären, statt hochgestochene Philosophien zu blubbern) .

In der Einschätzung:

Das anonyme Netz: je bequemer, desto gefährlicher.

Folge Nummer 2 ist, dass im anonymen Netz Absicherung das A & O ist. Wer ohne Firewall-Schutz surft, wer als Unternehmen gehackt wird, der sieht, was passieren kann. Dies ist eigentlich das knallendste Argument gegen Gutgläubigkeit und Glaube an die Allmacht der Schwarmintelligenz. Es gibt keine Schwarmintelligenz beim Menschen, bei ihm das ganz genau andersherum als bei Sardinen :)
Die Erklärung liefere ich gern in einem zukünftigen Beitrag.

4 Kommentare

  1. Robert

    sorry für die harte Wertung, aber das, was Du über das Web = low cred., RL = highest cred. sagst ist in meinen Augen einfach nur Bullshit. Warum hast Du diesen Text dann geschrieben? Ich vertraue Dir eh nicht, so what. Pack Dein Blog an und ciao :) Das wäre eine konsequente und glaubwürdige Umsetzung Deiner eigenen Erkenntnis.
    *ease off, ich bin im advocatus diaboli mode*

  2. Vroni

    Ist heut Vollmond?
    “…einfach nur Bullshit.”
    Das ist das, was ich an der Szene und ihrem Chat-Slang über die Maßen liebe:
    Die Komments sind geistreich, sachlich, ausgefeilt, nachvollziehbar und überhaupt nicht abwertend.

  3. roberta

    huhu

  4. Vroni

    Dieser Robert ist nicht der Robert von Basicthinking, sondern ein Spammer.
    Roberta auch.
    Der nächste Spammer fliegt ohne Kommentar. Nicht nach Hawaii, sondern raus.

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