Wohnt das glück in einem Mercedes
oder in einer Villa in Grünwald?
Ringsgwandl, 1986

Von Typen wie mir schrecken die Markt- und Trendforscher nachts um halb drei aus dem Schlaf. Statistisch bin ich so einer, der mit dem Porsche bei Aldi vorfährt, der sich aber den Porsche gespart hat. Meine Kaufentscheidungen fallen weder zugunsten eines fadenscheinigen Zweitnutzens noch eines hedonistischen Hipness-Faktors, sondern anhand des Kilogrammpreises.

Statt an Kinokassen um den Studentennachlass zu winseln, warte ich, bis meine zuständige Stadtbücherei den Film umsonst auf DVD hat. Es gibt CDs, auf deren Erschwinglichkeit ich seit zwanzig Jahren warte, Bücher sind schneller abschussbereit. Ein Auto hatte ich nie, weil ich immer in Städten gewohnt habe, in denen öffentlicher Nahverkehr stattfindet, und selbst für das Taxigeld kann man lange Rad fahren. Die Bahncard war mir immer zu teuer, geizkragen.de war mir schon 1997 zu überlaufen.

Ich bin der Hemmschuh der Konjunktur, das Torpedo des Aufschwungs. Ich bin sogar der einzige, der seiner Frau zum Hochzeitstag eine Klobürste schenkt. (Mein Gott, es heißt schließlich "Designer-Klobürste"…)

So einem dürfen Sie also getrost glauben, wenn er Ihnen sagt: Aufträge erteilen Sie am besten noch 2006. Die dürfen dann nämlich noch mit der alten Mehrwertsteuer abgerechnet werden. Dürfen, sagte ich. Die Texte reichen noch für alle.