"Worin Sie sich aber von anderen unterscheiden können,
ist der persönliche, menschliche Umgang mit Ihren Kunden:
60% der im Rahmen der Spiegel-Studie befragten Verbraucher haben
schon einmal aus Ärger über schlechte Bedienung einen
Laden verlassen, ohne etwas gekauft zu haben. 52% verneinen ausdrücklich
den Satz "Der Kunde ist König"! Sie können
sich als Unternehmer oder Dienstleister vor allem über drei
Dinge profilieren: erstens Service, zweitens Service und drittens
Service." (Prof. Dr. Lothar J. Seiwert)

Wenn der hochverehrte Professor die Telekom meint oder das berühmte, dem Gast hingedonnerte "Draußen nur Kännchen!", oder den Grafiker, der tagelang nicht erreichbar ist, dann mag er Recht haben.

Ganz und gar nicht stimmt es für den Designkunden, der ein hochanspruchsvolles Design will für seinen Auftritt, dafür lediglich 300,00- 400,00 EUR zu zahlen bereit ist und dazu nicht einsieht, Handlingskosten zu honorieren. Und dem Grafiker für Tipps & Tricks bereits seit Stunden das Ohr abkaut. Dieses "Ohr abkauen" ist nicht das Service, Service, Service,  von dem der Professor redet. Ganrantiert nicht. Es ist Zeit- und Beratungsdiebstahl. Bei manchen Kunden als "Service" missverstanden.

Das kommt, weil es Professoren gibt, die sich branchenübergreifend und zu pauschal ausdrücken. Denn es gibt Branchen, die sind dermaßen service-orientiert, so dass man schon – ohne Abmahnungen befürchten zu müssen – von einem Overservice sprechen kann. Aber genau deren Kunden werden immer fordernder und wollen partout immer mehr Service!, der gar keiner ist, sondern echte, aber unhonorierte Dienstleistung.

Die Telekom hingegen kratzen Professorchens Sprüche gar nicht. Außer mit ein paar Werbesprüchen und Dienstleistungs-Offerten mit "Kundennnähe" auf dem Papier. Solange sie immer mehr Personal abbaut, nimmt ihnen Lieschen Müller auch gar nicht mehr ab, dass der Service auf irgendeine Art besser werden wird. Wie denn.

Für Grafikdesigner hingegen gilt:
Der Kunde ist König.
Nachsatz: Wenn er sich königlich benimmt.