Muss man schauen, was für Arbeitsplätze das sind, die für die wegbrechenden Arbeitsplätze in den herkömmlichen und jetzt siechenden Verlagen/Medien/Agenturen geschaffen worden sind.

Im Internet sind es
1. prekäre Arbeitsplätze (prekär = ungesicherte Arbeitsverhältnisse),
2. sind es im Vergleich zur alten Economy äußerst schlecht bezahlte Arbeitsplätze.

Test: Frage einen Medienmenschen, was vor wenigen Jahren ein Redakteur in einer Printzeitung bekommen hat und was heute ein Online-Redakteur/Online-Editor bei einem Online-Medium verdient.
Das ist ein Bruchteil der alten Gehälter oder Honorare (bei Agenturen ähnlich).
Auch der Verdienst der IT-ler geht zurück.

 

Das sagt Don Alfonse, ein Jounalist und Blogger"-Papst" (nur Lustblogger, kein Kommerzblogger) dazu, der die Verlage, klassische Firmen und das Internet gut kennt:

"Medien haben sehr lange sehr gute Renditen eingefahren, von denen die allermeisten Internetfirmen nur träumen können. Deren Versagen [das der Internetfirmen, d. S.] wird als normal hingenommen, Hauptsache, sie hatten einen tollen Exit oder eine hohe Bewertung [für den Weiterverkauf, d. S.]. Würden Medien durchweg so miese Arbeitsbedingungen wie Internetfirmen bieten, sähe es bei deren Erträgen [den Erträgen der alten Medien, d. S.] nochmal anders aus. Ich sehe da bei den Internetjüngern [= Befürwortern, d. S.] eine Reihe von blinden Punkten, und über die sollte man vielleicht auch mal nachdenken: besonders vor dem Hintergrund, dass das Netz in den westlichen Ländern in ein paar Jahren ausgereizt ist und die kommerziellen Entwicklungen weit, weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind."

Genau so ist es und wird es sein.

Oder anders gesagt:
Das Internet, die nächste große Arbeitsplatzlüge.

(Nach der Einführung von Hartz4 und 1-Euro-Jobs sagte man auch stolz, die Arbeitslosenzahlen wären zurückgegangen. Nein, es sind nur
a) Leute wg. Lebenspartnerschaften aus Hartz 4 rausgeflogen und
b) der Rest ( vor allem ALG1) steckte  – anders als Hartz4-ler, in die man kaum investiert -  in Coachings oder Maßnahmen. Dann zählen sie nämlich auch nicht als Arbeitslose…]

Bestätigt wird der Gedanke, dass das Internet nicht das bringt, was man sich vorgestellt hat, indirekt durch das langsame Siechen großer Blogs, die ebenfalls hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind (Basic, Werbeblogger).

Oder ich denke an die zig Portale für alles mögliche (Autos, Gadgets, noch'n KMU-TricksundTipps-Portal und noch'n KMU-Branchenportal, die alle eh doppelt und zwölffach existieren.)


Das wird alles nix, Leute. Geht nach Hause, der Tanz ist vorbei.

Macht euren Kindern einen Kessel Buntes und denkt bitte mal mindestens eine stille Minute nach, wieso ihr geglaubt habt, dass man genau in dem Medienkanal tolles Geld verdienen kann, der dafür groß geworden ist, dass er nix kostet. Der einzige, der wirklich und effektiv am Netz verdient (und keine billigere Massen-Altauflage aus den Offline-Leben ist wie Ebay oder Amazon), ist Google mit seinen Adwords. Wo ich übrigens etwas besonders Grässliches gefunden habe. Auf bild.de neben dem Artikel über den durch vermutlich Selbstmord getöteten Unternehmer Merckle war das Adword: 

Anzeige

Der Notausgang:
Wie Sie schnell und schmerzlos Selbstmord begehen.
amazon.de

Buchwerbung von amazon.de. Habe tatsächlich auf den geschmacklosen Link geklickt: vergriffen, nicht auf Lager, nicht lieferbar. Auch das noch. Oder Gottseidank.

Das ultimative Sinnbild nutzlosester, verblödester und zugleich geschmacklosester Werbung, die eine Maschine schaltet.

An Google, welches auch für derartige fehlgeleitete "kontextrelevante" Adwords zuständig ist, ist nichts Zauberisches, es ist sowas ähnliches Ödes, Seelenloses wie früher der Telefonbuchverlag für die Gelben Seiten. Ist das Internet was anderes als die Gelben Seiten? Wer was anderes weiß, kriegt ne Mark. Und dem Telefonbuchverlag konnte man an den Kragen, wenn er so einen pietätlosen Mist geschaltet hat. Google nie. War ja alles die Maschine.

Ja, man Geld verdienen. Wie ist nochmal der CpC? Gesunken? Achso.

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