Ha! daß wir nicht unmittelbar mit den Augen malen! Auf dem langen Wege, aus dem Auge durch den Arm in den Pinsel, wie viel geht da verloren! – Aber, wie ich sage, daß ich es weiß, was hier verloren gegangen, und wie es verloren gegangen, und warum es hat verloren gehen müssen: darauf bin ich ebenso stolz, und stolzer, als ich auf alles das´bin, was ich nicht habe verloren gehen lassen.
Aus Lessings Emilia Galotti

Auf dem langen Wege, aus dem Auge durch den Arm in den Pinsel, wie viel geht da verloren!  Dieser Satz  ist wunderschön: ich fühle mich verstanden. Wer jemals versucht hat, eine Idee, die er doch glasklar vor Augen hatte, festzuhalten und genau so wiederzugeben, weiß was ich meine.

Emilia Galotti war zwar ein politisches Stück, es prangerte damals die Unfähigkeit des Bürgertums an, sich gegen den Adel zu emanzipieren und beschrieb die Käuflichkeit der Macht.

Aber dieser emotionale Ausbruch Ha! mit dem dran hängenden Satz ist ganz modern: Werden doch schon “Gedankenhelme” gebaut (z. B. bei den Australiern von Emotiv ), mit denen man durch reines Denken, Fühlen oder durch Mimik PCs oder Geräte steuern kann.

Warum nicht auch ein Graphic Tablet ganz ohne Pen?

Augenmalen1

Augenmalen2

Ein Logo wird wohl mit dieser reinen Kraft der Gedanken vorerst nicht entstehen.