Alles was heute diskutiert wird, gab es in den späten Siebzigern in Bayern in meinem kleinen beschaulichen Ortsverein schon:
– Seeheimerei
– engagierte Frauen mit Kaffetrinken und Basteln abspeisen.
– auf Konferenzen außer Haus verheiratete Genossinnen angraben zwecks fröhlicher Nächte. Motto: Hab dich nicht so, deswegen bist du doch mitgekommen.
– dafür jemanden, der die SPD aus dem schlichten Grunde mag, weil man mit den Genossen so schöne billige Reisen machen kann, als Delegierten zur Abstimmung wg. des Natodoppelbeschlusses in den Norden schicken. Ja genau, den kleinen Spesenritter. Der blind macht, was der Ortsvereinsvorsitzende sagt.
– Mit Wahlversprechen an die Bürger der Stadt CSU-liger als die CSU sein wollen, nur um auch endlich mal einen Bürgermeister zu stellen.
– Grüne Themen: achwas!
– Dafür ein Brunnen von Ideen, wie man in der Innenstadt die Inhaber-Bäcker und -Metzger verjagen und statt dessen die kleine Kreisstadt mit Einkaufszentrum und Neubauten verschandeln könnte.
Nur eines war anders:
Den Ortvereinsvorsitzenden stellte niemand jemals in Frage. Niemals.
Der kam gleich nach dem Herrn Lehrer, dem Herrn Pfarrer, dem Herrn Bürgermeister (CSU) und dem Kolpingvorstand.
So war das bei der SPD im Bayern der Siebziger Jahre.
Da hatte sie 31,4 %. ! In Bayern. ! Das war 1978.
Jetzt ist die SPD bei 9,7 % (Stand Landtagswahlen 2018). Die AfD (keine Angst, die wähl ich nicht einmal als Kompost), in Bayern ist bei 10,2 %.
Wie konnte das passieren.
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