Man hat immer die Auswahl: Entweder früh beizeiten losgehen, wo noch der Vollmond über Thalkirchen thront, damit man den Mandarinenten auf dem Tümpel Richtung Schloss Schwaneck beim Aufwachen zuschauen — und zuhören! — kann, oder so spät, dass in Schäftlarn schon der Klosterladen offen hat (Mittwoch bis Samstag 14 bis 17, Sonn- und Feiertage 11 bis 17 Uhr), damit man einem zum Strafdienst verdonnerten Internatsinsassen ein Pfund Honig abkaufen kann.
Diesmal war’s die Frühversion:
Das Kloster steht seit anno salutis 762 und hoffentlich noch ein paar Tage; meine eigenen liebsten Dokumentationen waren Von München bis Venedig (fast) mit den meisten, seit 2010 leider deteriorierten Bildern, und Zwei Klavier-Trios und zwei Violoncello-Sonaten mit der besten Begründung, warum man sowas gelegentlich machen muss.
Maria Rast spricht sich beiläufig mit kurzem a, weil es sonst das Gegenteil hieße, und bringt momentan den Anfang des beliebtesten aller Psalmen in etwas fragwürdiger, dazu noch allzu verletzbarer, aber höchst ansprechender Umsetzung. Offenbar haben die Eichkatzeln schon drei Kiesel entführt:
Herr ist mein hirte mir wird nichts mangeln
weidet mich auf einer aue und führet mich zum frischem wasser
psalm 23
Sic, Schreibung wie in Maria Rast vorgefunden. “Mir wird nichts mangeln” — außer Honig halt. Man hat immer die Auswahl.
Soundtrack: Cellosonate op. 102 Nr. 1 mit Sviatoslav Richter und Mstislav Rostropovich, live ca. 1961–1963, von Beethoven für die auf dem Schäftlarner Klosterfriedhof begrabene Marie von Erdődy 1815:
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