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Schlagwort: Klang

In der Stille

Klang wie eine Glocke in reiner Luft

Sound Of Silence

Plötzlich ein Klang wie eine Glocke in reiner Luft

Kein Frosch quakt mehr, das Surren der Libellen verschwunden. Ein junger Hase tritt scheu aus den Zweigen. Am Rand des stillen Teichs zögert er und schaut. Plötzlich taucht seine kleine rosa Zunge in das glatte Wasser. Ein silberner Wassertropfen hüpft hoch und trifft auf das unberührte Nass. Pling. Wie eine Glocke in reiner Luft.

„Sound Of Silence“ – Wassermusik-Acryl VERO ©

 

Buenos Dias, wir wollen uns mal unterhalten

Dia-lekt

Dia-lekt, der: diálektosgriech (διάλεκτος) ‘Sprache der Unterhaltung

 

In München nicht Sprache der Unterhaltung

Sondern Sprache, die kein Mensch nicht kennt.

In München ist es ja so, dass man als zart mit dem fränkischen, weich-rollenden R ausgestatteter Exil-Franke kaum noch den gepflegten echten Münchner Zungenschlag hört. Dafür mehr so hochdeutsche abgehackte, kehlkratzige R-Krächzer aus Braunschweig, Hannover oder Münster: ‚Wo geht es denn hier zum Spocht-Stadion?‘

Was gelegentlich dazu führt, dass meinereiner entweder für so ein seltenes münchnerisch sprechendes Exemplar gehalten wird (nein!) oder gleich für eine Art Hausmeister. Auch nein. Nur weil ich mal midm Besn für Kinder und Hunde gefährliche Glosscherm oder Kippenstummel der Zigareddnbörschla wegfege.

Könnt’ einigen stehen, vom Wind umgschmissne Blummadöpf aufzurichten, schorfa Scherm (scharfe Glassplitter) wegzumachen oder dode Jungvöcherla zu beerdigen, anstatt vornehm zu versuchen, über das Zoich drüber zu steigen.

Wo bin ich stehengeblieben? Achja, beim Fehlen des lieblichen Sounds weicher Rs und gar lieblichen, verhaltensoriginellen Wörtern wie Bissguhrn. Was für ein weicher Klang.

 

Dialekt, der Sound der Heimat, sounded nicht mehr in der Heimat

Er sounded nur noch nei in Literaturbetrachtungen und in von Idealisten verlegter Heimatliteratur. Dafür wird er dort gepriesen wie sonst nur noch in Kochsendungen der luftgetrocknete Schinken aus Apulien oder in der ARD-Mediathek seltene Cellokonzerte. Cello kann auch keiner spielen, aber schön, dass es diesen antiken Holzkasten noch gibt, aber hey.

„Du bisd ja a schöns Früchtla!““ © Vroni Gräbel

Im Alltag wird er und sein Reichtum an Wörtern nicht gepriesen, sondern aktiv vermieden.

Weil man mit ihm nicht ernst genommen wird, sondern hoddigschwind zum elendichen Volldebbn mutiert. Innert ungefähr 1 Sekunde, nachdem der weiche Schall den Mund verlässt.

 

Er ist schön phonetisch und sprachlich kreativ

Dennoch verrät man sich heute nur noch als unterschichtiger Doldi, wehe wenn man ihn spricht.

Vielleicht dient er noch als uriges Kolorit für Touristen, die meist nicht einmal Hochdeutsch verstehen, die aber auf Schützen- und Bierfeste gehen, das ja. Dabei muss man trotzdem erlesen höflichen Japanern auf Schul-Französisch erklären, wo es zum öffentlichen Pottschamperl geht.

Oder vielleicht noch bei Huber mit-ohne den Staller, oder wenn der BR einen Bürgermeister aus Oberzupfing oder Unterdingharding interviewt. Der derf. We will appreciate it.

Das ist die zweischneidige Sache mit dem Dialekt. Er ist eine schöne Medien-Leich.

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