Update zu “Wir müssen davon ausgehen, dass sich der dramatische Insektenrückgang fortsetzt.”:
——— Fitzgerald Kusz:
lob der amseln
aus: seid mei uhr nachm mond gäihd.
der gesammelten gedichte dritter teil,
1. Abschnitt: di amseln hamm zeid,
verlag klaus g. renner, München 1984:
I
die amseln könnä ihrn gelbm
schnobl ned vullgräing:
sie hubfm im gros rum
und bickn allers auf wos finnä
sie hubfm aff di balkong nauf
und hulln si schnell
ä boä bräisälä
und wenn anns kummd
nou verschwindens widdä
sie hubfm sugoä
in di babiäkörb nei
weils wissn
wous di goudn bißlä gibdII
di amseln senn di schdaddschreichä
undä di vögl, däi loun si su
schnell nix gfalln vo di laid
däi senn hard im nehmä:
wenns di kleingärdnä dävoojoong
weils ihre saloodbflänzlä zamfressn
dann kummers widdä
wenn di kleingärdnä widdä fodd senn
däi könnä nu suviel
silbäbabiälä in ihre beede neihängä:
di amseln juckd des ned!<III
di amseln is des worschd
wos grood fürä brogramm läffd:
sie hockn aff di fernsehandennä
und singä weils
hald einfach singä mäinIV
di amseln hamm zeid
und die zeid errberrd für sie
Neufassung in: Nämberch-Blues,
ars vivendi verlag, Cadolzburg 2017:
lob der amseln
woui aa hiikumm, di amseln senn scho dou
däi wibbm und dribbln, däi hubfm rum
däi fläing ned wech, däi hamm ka angsd
däibleim wous senn, däi loun si ned vädreim
däi biggn jeds körnlä auf, däi finnä immä wos
woui aa hiikumm, di amseln senn scho dou
di weiblä braun, di männlä schwazz
iberoll amseln! däi senn hard im nehmä
däi loun si nix gfalln, däi loun si ned väjoong
däi kumma widdä, däi ferchdn si ned
däi fläing aff di wibfl vo di baim
däi fläing aff di schbidz vo di dächä
däi fläing aff di saddeliddnschissln
däi soung si immä di häichsde schdell
und fanga oo zu singä
und hörn nimmä auf
weils hald einfach singä mäin:
di amseln hamm zeid
und di zeid errberrd für sie
——— Wikipedia:
Usutu-Virus. Verbreitung in Europa, 2018
Das Virus wurde 2018 nach Angaben des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) auch bei toten Vögeln (vorwiegend Amseln) in Bremen, Hamburg und Bayern (Region Nürnberg) nachgewiesen. Dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) wurden bisher rund 1500 Verdachtsfälle gemeldet. Der NABU ruft zusammen mit dem BNITM dazu auf, kranke und tote Vögel mit Usutu-Verdacht online zu melden und gegebenenfalls einzusenden. Untersuchungen nehmen das BNITM, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sowie Veterinär-Untersuchungsämter vor. Bisher wurden über 200 Vögel an das BNITM geschickt, von denen bisher 132 Vögel untersucht wurden. Bei 43 (33 %) der 132 untersuchten Vögel, darunter auch ein Kleiber und ein Bartkauz, wurde das Usutu-Virus nachgewiesen.
——— Lennon/MacCartney:
Blackbird
aus: The Beatles, 1968:
Blackbird singing in the dead of night,
Take these broken wings and learn to fly.
All your life
You were only waiting for this moment to arise.
Das Beatles-Lied 1968 geht klar, aber die korrekte “Landnürnberger” (Fitzgerald Kusz) Schreibweise von “Die Amseln haben Zeit” wäre aus meiner qua muttersprachlicher Kompetenz sehr wohl maßgeblichen Sicht mitnichten “di amseln hamm zeid”, sondern “di amsln hom zeid”. Was bitte soll man gegen ein Amselsterben 2018 ausrichten, wenn noch nicht mal die Probleme von 1984 behoben sind?
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