Hoffentlich wird das Kind gefunden. Es geht sehr nah. Den Suchenden und der Familie alles Gute und die Kraft, die Sorge auszuhalten.
Bewirtschaftet von Vroni und Wolf
Hoffentlich wird das Kind gefunden. Es geht sehr nah. Den Suchenden und der Familie alles Gute und die Kraft, die Sorge auszuhalten.
Es scheint, dass ja.
Beim Klimawandel ist sie eben 3 Wochen frĂŒher da. Also jetzt.
Der Seerose im noch zu putzenden Teich ist das wurscht, sie treibt unbeirrt ihre BlÀtter raus.
Die Sumpfdotterblume zeigt sich in voller Pracht.
Schneien tuts im vom Wind geschĂŒtzten Garten nur vom Zwergapfel.
Der Flieder wird bald seinem Beispiel folgen und seine duftenden BlĂŒtenblĂ€tter fallen lassen.
In Nordbayern, wo ich herkomme, zieht niemand vor der Kalten Sophie seine Sommerreifen auf. Und behĂ€lt vorher noch hĂŒbsch seine Schneeketten im Kofferraum.
Neulich an der Medien-Bar:
HL in der ZEIT zu einem Artikel ĂŒber Verbot der Hassrede
Leser frohdraufloskommentierer:
âEntfernt. Bitte verzichten Sie auf Relativierungen. Danke, die Redaktion/murzlbruzlâ
– – –
Leser pointiertermasseltoffler::
â Entfernt. Bitte verzichten Sie auf ĂŒberzogene Polemik. Danke, die Redaktion/ achmachmichdochschachmatt
usw.
Ganz mein Humor!
Liebe Zeit, Du rÀumst im Unterschied zu Schottland nicht mit Hassrede auf, sondern löschst ganz normale Einlassungen, die dir nur nicht passen.
1:0 fĂŒr Schottland (Blume des Landes: die Distel^^). Foul fĂŒr die ZEIT.
Bin dafĂŒr, dass alle stehen bleiben. Sogar die Spinner.
Bis auf Aufrufe zur Gewalt, gezielte Hetze gegen andere, justiziable Beleidigungen, und bis auf die Relativierung des Holocaust. Die nicht. Im Grunde braucht es in D dazu keine extra Verordnung, denn das ist hier bereits strafbar.
In der Osternacht gegen 1:00
Ein Fischlein – auf der Jagd nach kleinen MĂŒcken an der WasseroberflĂ€che – schoss hoch in die Luft und plumpste mit Effet aus seinem Aquarium. Ein Sturz aus immerhin ein Meter fuffzich.
Die Hausherrin schlief vor dem schlechten Osterprogramm lÀngst ein und bekam die tierische Katastrophe nicht mit. Aber die Kater schon.
Die Racker hatten den Fund ihres Lebens, denn nach den Aquariumfischen trachteten sie jahrelang. Erfolglos, aber stÀndig.
Sie trugen das neun Zentimeter groĂe Fischlein mit ihrem Maul in den Flur, bahrten es frustriert auf dem roten Teppich auf, nachdem es aufhörte zu zappeln und nicht mehr interessant fĂŒr sie war. Der Fisch lag ohne VitalitĂ€tszeichen auf dem Boden, sein MĂ€ulchen schnappte nicht mehr, die Kiemen zugeklappt, die Kiemenflosse eng angelegt. Kein Mucks, nur unhöflich tapeziert mit Katerspeichel, Katzenstreu und roten Teppichfusseln.
So muss es ziemlich lange gelegen haben. Die Haut fing an zu trocknen.
Das öffentlich-rechtliche Osterprogramm wurde noch schlechter – ein fieser Blockbuster-Bumm, der der Hausherrin ins Ohr fuhr – und sie erwachte. Musste eh ins Bad.
Und sah den Fisch. Im Flur. Daneben beide Kater links und rechts davon, die sie hoffnungsvoll mit den Nachtaugen der Kobolde anblickten. Oh!
Ach du liebe GĂŒte, ein toter Fisch. Wie damals KĂ€thchen. Die aus ihrem abgedeckten QuarantĂ€nebecken sprang. Wie sie das schaffte, ist heute noch ein RĂ€tsel. KĂ€thchen war danach unauffindbar und man ging davon aus, dass die Kater sie gefressen hatten.
Die Hausherrin betrachtete den hĂŒbschen unbewegten Fisch lange und traurig, dann fasste sie einen vorwĂ€rtsgewandten und praktischen Gedanken: AnstĂ€ndig beerdigen, aber vorher mĂŒssen die Streu und die Fusseln weg!
Sie legte ihn behutsam und ohne seine silberne Haut zu verletzen auf ein frisches Cleenex, lieĂ Wasser in ein GefÀà laufen. Den Fisch hinein. Fusseln und Streu klebten hartnĂ€ckig und es waren weitere BĂ€der notwendig. TĂŒre der KĂŒche zu und Deckel mit Luftloch fest auf das GefĂ€Ă. Wegen der Kater, nicht dass sie nochmals zuschlugen.
Am Tag wird der gesĂ€uberte Fisch beerdigt neben einer schönen Blume. Möge er bis dahin noch einen ungestörten wĂŒrdevollen, artgerechten Aufenthalt in klarem Wasser haben. Statt verschmutzt herumzuliegen. Oder ins Klo gespĂŒlt zu werden.
Um fĂŒnf erwachte die Hausherrin erneut. Irgendein Kater rumorte stark in der Katzenkiste, bohrte am Kistenboden mit seinen Schabe-Krallen nach Ăl bis China. Der angeborene leichte Schlaf von MĂŒttern, die nachts wachsam sein mĂŒssen. Ging in die KĂŒche fĂŒr einen Schluck schlaffördernde Milch und blickte aufs GefĂ€Ă.
Der tote Fisch schwamm!
Und grĂŒndelte aktiv nach unten, suchte Futter in diesem puren Wasser. In dem nichts war auĂer Wasser und Fisch. Vor Freudenschreck lieĂ sie den Milch-Tetrapak fallen.
Sie betrachte das Osterwunder lange und nachdenklich.
SchlieĂlich fasste sie sich ein Herz und lieĂ das Fischlein zu den anderen. Plitsch! Weg war es. Bei seinem Schwarm und beim Futter, das sie jeden Tag auf den Aquariumboden gab. Nachdem sie nochmals prĂŒfte, ob alles am Fisch in Ordnung war, Augen, Kiemen, Flossen, Haut, nichts war verletzt. Vorher taufte sie das Fischlein Hannah, denn es war ein Weibchen.
Sie hĂ€tte es auch Lazarina taufen können. SchlieĂlich war es auferstanden und wieder am Leben.
Man muss aufpassen, auf welcher Party man diese Geschichte erzĂ€hlt. Sonst gilt man noch als verrĂŒckt. Aber es hat sich so zugetragen.
In der Osternacht.
© 2024 Freitag! Logbuch
Theme von Anders NorĂ©n — Hoch ↑
Kommentare