Heute wird die Messe gelesen: Lesung im Bundestag über die Freigabe von Cannabis.
Ich habe jetzt den absoluten Beweis, dass das Rauchen auch nur einer Marihuanazigarette einen Hirnschaden anrichtet, der der Explosion einer H-Bombe auf dem Bikiniatoll gleicht. Ronald Reagan
Wie auch immer und was er wirklich geraucht hat: Etwas Ähnliches wuchs längst in unserem Hofgarten.
Hundertprozentig harmlos ist Cannabis jedenfalls nicht. Wie man bei Reagans Bemerkung sieht.
Als erstes heißt das nicht “Whiskykenner”, weil das in der Zielgruppe, der Sie imponieren wollen, einst fürnehmes Deutsch für “Säufer” war, sondern entweder “Aficionado” oder gleich richtig: “Säufer”. Zu unterscheiden für einen solchen sind Schottische, Irische und Amis. Neuerdings auch noch Japanische, aber die wollen eigentlich schottisch sein.
Die Amis gibt es beim Aldi, unterteilen sich in Kanadische und Bourbon und sind aus Mais gemacht wie das Popcorn und deshalb sorgfältig zu vernachlässigen. Sie gehören in so genannte Longdrinks, wo sie zuverlässig zu gehobener Stimmung verhelfen, was vollständig okay ist, aber ohne den Longdrink billiger vom Gucken auf die Landschaft geleistet wird.
Irische unterteilen sich in die fünf Counties, verhelfen zuverlässig zu gehobener Stimmung, was vollständig okay ist, und schmecken nach dem Torfboden, dem sie entwuchsen. Im übrigen sind sie aus Roggen gemacht wie das Brot, was Vertrauen einflößt und sie mit den Schottischen verbindet, die sich ebenfalls in Regionen unterteilen: Islay, Island, Lowland, Highland und Speyside.
“Speyside” kommt nicht von der körperlichen Reaktion auf den Missbrauch, sondern von der schottischen Ostküste um Aberdeen, und schmeckt nicht im Mund, sondern im Hinterkopf. Highland kommt von den Schafen; Schafe sind genügsame Zeitgenossen. Lowland kommt von den Rindern mit dem Pony bis über die Augen und den langen, krummen Hörnern, mit denen sie ihre Friedfertigkeit vertuschen.
Island kommt von den Inneren und Äußeren Hebriden, auf denen ein landschaftsverändernder Orkan in Norddeutschland erst kein Luftstillstand mehr wäre. Erst wenn einem das Regenwasser die Brille dermaßen vollplatscht, dass man nur mehr über ihren Rand die Ziegen – sehr genügsame Zeitgenossen übrigens – erblickt, zählt es nicht mehr als Trockenheit. So wie es nie als Trunkenheit zählt, solange man auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten. “Wuthering Heights” von der geistig zerbrechlichsten der Brontë-Schwestern Emily handelt vom ach so streng gestalteten und bevölkerten Norden der ungeliebten südlichen Halbinsel Schottlands, und das ist noch nicht mal der liebliche schottische Süden. Und noch lange keine sturmumtoste Insel mit eigenem Kloster, in dessen im Mittelalter verfallenen Trümmern ein eisgrauer Mönch schon mal eine verschollene Bibelübersetzung mit den Fingernägeln in die bröckelige Flechtendecke geritzt hat – Eintritt twa quid –, sondern dort, wo vier Kilometer die Feldpiste runter genau der gleiche Mönch immer noch genau das versucht. Das Nachfolgekloster, established aroond 1100, erteilt Praktika, in denen man Ziegenzucht, Stallausmisten, Porterbrauerei und Exegese der biblischen Apokryphen erlernt, nur an Aspiranten mit ausreichendem Vollbart. Die anderen werden auf einer wettergepeitschten Felsnadel in Richtung der Färöer-Inseln ausgesetzt, bis sie zur Besinnung kommen. Der Mönch rudert monatlich Island-Whisky und Haggis herbei, darf aber nicht mit ihnen sprechen.
Islay ist mit diesem Gesöff am ehesten aufgrund der Tannin-Note der Whiskyfässer zu verwechseln, ansonsten schmeckt er nach den Autoreifen, auf denen die Pickups nach Torfabbau und Bibelexegese die Bourbon-Trinker von der Fähre auflesen. Die Touristen tragen Vollbärte, vor allem die Frauen, die um ein Praktikum auf den Islands vorstellig werden. Sie werden abgewiesen, weil sie bei Antritt weder Pickup-Reifen wechseln noch die 500-Liter-Fässer mit den Fußsohlen ausschrubben können und schon über der ersten Flasche Pure Single Malt am Frühstückstisch einschlafen.
Als Aficionado oder Säufer muss man als Grundwissen jederzeit parat halten, dass man Islay bestellt, wo immer er zu haben ist, einen Speyside für die Mädchen aller Geschlechts- und Altersstufen zur Verdünnung dazu, und Amis für Schirmchencocktails und Suppe verwendet. Alle besprochenen Sorten kosten irgendwas um einen Zehner, jedenfalls in der richtigen Größe, flaschenweise nicht über 29,95, woraus man aber fühlbar mehr als drei Gläser quetschen kann, und müssen aus einem Supermarktregal bezogen werden, weil keine alte Sau die gälischen Namen aussprechen kann. Klar gehen Irische, die mit “Glen” anfangen, Schottische, die mit “Glen” anfangen, und Islay. Danken Sie mir bei Gelegenheit mit einem Gebinde Laphroaig. Das Letzte war kein Scherz.
Ach Gottchen, Corona, das ist doch sooowas von 2020, wer will denn jetzt noch mit dem breitgetretenen Quark anfangen, und dann womöglich noch zwei Monate nach der vierten Impfung, wo selbst der Drosten seit bald einem Jahr damit abgeschlossen hat, und was heißt da überhaupt Corona, das ist doch heute kein Corona mehr, zwischen zweihundert anderen armen Triagierten im Rinnstein vor der Notaufnahme verrecken, und auf dem Balkonkonzert haben die Überlebenden dazu applaudiert, das war noch ein Corona, nicht in den heimischen Seidenkissen räkeln, Lohnfortzahlung kassieren und als einzigen Ehrgeiz verfolgen, als Letzter auf der Welt die zweiRomane von Eichendorff gelesen zu haben, was soll denn daran Corona sein.
Slainte Saint Patrick.
Soundtrack: Steph Green: If Nothing Else Comes Along, aus: Spooky Love, 2019:
Wenn man jedoch sich nicht verdutzen läßt, sondern frägt, was denn eigentlich die Ideen seien, als deren Vermögen die Vernunft bestimmt wird; so erhält man gewöhnlich, als Erklärung derselben, einen hochtrabenden, hohlen, konfusen Wortkram, in eingeschachtelten Perioden von solcher Länge, dass der Leser, wenn er nicht schon in der Mitte derselben eingeschlafen ist, sich am Ende mehr im Zustande der Betäubung, als in dem der erhaltenen Belehrung befindet, oder auch wohl gar auf den Verdacht geräth, es möchten ungefähr so etwas wie Chimären gemeint sein.
Arthur Schopenhauer: Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde, 5. Zweite Klasse der Objekte für das Subjekt, § 34: Ideen, 1813.
Wenn man einen Jüngling absichtlich verdummen und zu allem Denken völlig unfähig machen will, so gibt es kein probateres Mittel, als das fleißige Studium Hegelscher Originalwerke: Denn diese monströsen Zusammenfügungen von Worten, die sich aufheben und widersprechen, so dass der Geist irgend etwas dabei zu denken vergeblich sich abmartert, bis er endlich ermattet zusammensinkt, vernichten in ihm allmählich die Fähigkeit zum Denken so gänzlich, dass von da an hohle leere Floskeln ihm für Gedanken gelten. – Wenn einmal ein Vormund besorgen sollte, sein Mündel könnte für seine Pläne zu klug werden, so ließe sich durch ein fleißiges Studium der Hegelschem Philosophie diesem Unglück vorbeugen.
Karl Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde II. Falsche Propheten: Hegel, Marx und die Folgen, 1958.
Mit Schopenhauer ist es nicht viel anders als mit Hegel, Marx, Popper und Luhmann: Man wacht immer erst bei den Redundanzen auf. Oder wie der nicht zu unterschätzende Philosoph Per Gessle es ausdrückte: Don’t Bore Us, Get to the Chorus! (1995).
Seit der finanziell begründeten, politisch allerdings hochwillkommenen Aussetzung der Schulbildung gehen ja nur noch die letzten Zuckungen der Kinderbücher und ein paar Regionalkrimis. Mal nach den Koryphäen schauen.
Auf dem Stand vom 15. September 2022 Kundenbewertungen zu 80 % mit 1 von 5 Sternen. In der Verlagswerbung hab ich nach
Auch in diesem neuen Band mit Vorlesegeschichten vom Erfolgsgespann Robert Habeck und Andrea Paluch wird der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jede der Geschichten hat einen besonderen Twist: Die kleine Susanna entdeckt mit ihrer Freundin die Geheimnisse der Zeit, und Emily erfährt aus erster Hand, wie aufregend ein nächtlicher Stromausfall sein kann.
zu lesen aufgehört. Schade um die Zeit, normalerweise hätt ich schon nach dem Numerus-Fehler abgebrochen.
Es kann aber sein, dass der Seewolf auf dem PR-Bild, das hoffentlich kein zweitverwertetes vom frühen Achim Reichel ist, schon zu beschäftigt mit Ministerämtern war; den Effekt kennt man ja von Goethe nach der Italienreise. Soviel zum Kinderbuch.
Also Gegenprobe beim literarischen Erstling, dem Regionalkrimi: Hauke Haiens Tod, S. Fischer, Frankfurt am Main 2001: Die 1-Stern-Rezensionen stehen nur auf 3 %, das meiste sind die 5-sternigen, 38 %:
Der Deich bricht. Bei einer Jahrhundertsturmflut an der friesischen Nordseeküste kommt es zur Katastrophe.
When we’ve covered our hands in the bone-white clay, And we’ve shaken the dust from every boot and spur, We have counted our days in planks and rails, We have kept our spirits in the dancing halls:
“So, irgendwann ist auch wieder gut”, sag ich. “Wenn wir jetzt also um Himmels willen endlich wieder zum Lockdown übergehen könnten.”
“Gibt’s nicht, Wolf”, sagt Vroni.
“Wiesod’n nicht? Im Supermarkt herrscht alle Tage Rudelkuscheln, die Gastronomie ist von früh bis spät mit Aerosolschleudern besetzt, und das Oktoberfest ist schon genehmigt. Was glaubst du, was das für Neuansteckungen hagelt?”
“Man muss auch mal nach vorne schauen. Und positiv bleiben.”
“Tu ich doch grade. Und bin heilfroh um jeden Test, bei dem ich negativ geblieben bin.”
“Immer nur rückwärtsgewandt denken ist eine ganz schlechte Idee. Führt zu Depression und Burnout.”
“Alles, was momentan organsiert wird, führt zu schweren Verläufen und Triage. Vor zwei Jahren war meine Quarantäne wenigstens noch bezahlt.”
“Gibt’s nicht, Wolf”, sagt Vroni.
“Wir sind tot”, sag ich.
Soundtrack: Camille Hardouin: Le partisan, 1943 ff., bearbeitete Cover-Version von Leonard Cohen, 2019:
Rousseau und andre haben so viel Paradoxien über den Ursprung und das Anrecht des ersten Eigentums gemacht; und hätte der erste nur die Natur seines geliebten Tiermenschen befragt: so hätte der ihm geantwortet. Warum gehört diese Blume der Biene, die auf ihr sauget? Die Biene wird antworten: weil mich die Natur zu diesem Saugen gemacht hat! mein Instinkt, der auf diese und keine andre Blume hinfällt, ist mir Diktator gnug, der mir sie und ihren Garten zum Eigentum anweise! Und wenn wir nun den ersten Menschen fragen: “Wer hat dir das Recht auf diese Kräuter gegeben?”, was kann er antworten als: die Natur, die mir Besinnung gab! Diese Kräuter habe ich mit Mühe kennen gelernt! mit Mühe habe ich sie mein Weib und meinen Sohn kennen gelehrt! Wir alle leben von ihnen! Ich habe mehr Recht daran als die Biene, die darauf summet, und das Vieh, das darauf weidet; denn die haben alle die Mühe des Kennenlernens und Kennenlehrens nicht gehabt! Jeder Gedanke also, den ich darauf gezeichnet, ist ein Siegel meines Eigentums, und wer mich davon vertreibet, der nimmt mir nicht bloß mein Leben, wenn ich diesen Unterhalt nicht wieder finde, sondern würklich auch den Wert meiner verlebten Jahre, meinen Schweiß, meine Mühe, meine Gedanken, meine Sprache – ich habe sie mir erworben! Und sollte für den Erstling der Menschheit eine solche Signatur der Seele auf eine Sache, durch Kennenlernen, durch Merkmal, durch Sprache, nicht mehr Recht des Eigentums sein als ein Stempel in der Münze?
Bild: Murr lässt sich von seinem Instinkt zum Eigentum des Gartens anweisen, 4. Mai 2022. Selber gemacht, schenk ich Ihnen.
Soundtrack: Michelle Gurevich & Cyranó: Goodbye My Dictator, April 2022:
We were having too much fun Drinking coffees in the sun Someone wanted to be king Came and fucked up everything
[…] It’s hard for most to understand That good intentions not all have Why must we always stand on guard When there is love and there is art
1.: I want you to take me to your forest clearing where you have taken all your girlfriends It helps me to get to know you and make you mine
Chorus: Man I want you I’m your girl
2.: I want you to tell me to dress in my flowery summer skirt with strappy sandals so to carry them for me and adore my toes when they follow you beside you
Chorus: Man I want you I’m your woman
3.: I want you to bed me in the grass below the tree where you had your first kiss and your last fuck with a girl I will not know and I want your hunger for the flesh of my rosy thighs
Chorus: Man I want you I’m your vixen
4.: I want you to play with your tongue in my mouth one hand on my breasts two fingers on my clit the thing you play one minute later one level deeper oh deeper come deeper
Chorus: Man I want you I’m your mare
Bridge: I want you to uh uh uh I want you too
Chorus: Man I want you I’m your bitch
5.: I want you too big too hard too sturdy with relish and moaning too loud along with me then come too soppy inside me See it’s so simple when you want me
Chorus: Man I want you I’m your girl
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Vroni meint: “Und wer soll dir das glauben?”
“Glauben?” sag ich, “einen Liedertext?”
“Die Leute suchen immer nach autobiographischen Bezügen. Da kannst du nix machen und wahrscheinlich nicht mal die Leute, die nach sowas suchen, selber.”
“Dann sollen die halt mal aufs Veröffentlichungsdatum schauen.”
Ich sehe, dass die westliche Linke auch angesichts des «Unvorstellbaren» tut, was sie seit jeher am besten kann: sie untersucht den amerikanischen Neo-Imperialismus und die Expansion der NATO. Doch das reicht nicht mehr, weil es die Welt nicht erklären kann, die aus den Ruinen des Donbas und des Hauptplatzes von Charkiv entsteht. Diese Welt lässt sich durch den Verweis auf Handlungen der USA und entsprechende Gegenreaktionen nicht erschöpfend erfassen. Sie hat ein Eigenleben gewonnen, Europa und die USA sind vielerorts nicht mehr in der Initiative. Ihr forscht den entferntesten Ursachen nach, anstatt die gegenwärtig aufkommenden Tendenzen zur Kenntnis zu nehmen.
Daher frappiert mich die verkürzte Weise, in der ihr das dramatische Geschehen in unserem Erdteil öffentlich darstellt, das ihr lediglich als Antwort auf die Umtriebe eurer eigenen Regierungen und Wirtschaftseliten begreift.
Respekt: Ab 20. März (2022, nehm ich an) muss man “fast überall” keine Schutzmaske mehr tragen. Durchtriebener kann man quengelige “Querdenker” nicht verleiten, endlich ihr Gesicht einzutüten, ohne sich sofort unter Gefahr von Folgeschäden von ihnen anhusten zu lassen. Gestorben wird ja seit Wochen an der Ostfront, und wie man hört, gehen sie sogar freiwillig “rüber in’ Osten“. Meine letzte Maske leg ich erst zu den Akten, wenn ich verstanden hab, wie man den Graphen für die Inzidenzen selber so zurechtstaucht, dass er eine äußere Wirklichkleit abbildet. In den Corona-Statistiken, mein ich, nicht im ukrainischen Bodycount. Außer Vermummung wird auf einmal wieder illegal. So frei ist das Land allemal, dass man sich wenigstens theoretisch aussuchen darf, woran man sterben will. Bis dahin kann man weiter seine letzten Kröten für “Mehl, aber auch Reis, erneut Toilettenpapier, Küchenrollen und kurioserweise Sonnenblumenöl” an die NATO paypallen und sich großmächtig links dabei vorkommen. Man sollte.
Das lässt ja auch tief blicken, was der deutsche Kriegskonsument von Künstlervolk hält, zumal von ausgebildeten Schauspielern. Bei Wolodymyr Selenskyj, den man sich unglückseligerweise fortan merken muss, hat man sich erst gewundert, wieso ein fertiger Jurist sich ans Schauspielern, Synchronisieren und Moderieren von Kasperlkram wegschmeißen kann, und dann, dass er’s nicht nur zum Regisseur und Produzenten – das sind doch die mit der Kohle, oder? – gebracht hat, sondern zum f***ing Präsidenten von Kleinrussland.
Und wenn er’s gesagt hat, glaubt’s ihm bis heute keiner: weil er das so will.
Oder wie darf ich die Bilder von dem überaus schätzbaren Manne, die ausnahmsweise nicht von aktuellem Kriegsgeschehen handeln, sonst auffassen, wenn nicht als Misstrauen gegen und Entsetzen über jemanden, der sich mal in einer rosa Ganzkörperkluft hat filmen lassen? Erst den Hanswurst machen, weil er sich als Anwalt zu fein ist, und dann die Welt retten – so wörtlich verstanden wie nie?
Und wenn ich’s sag, glaubt’s wieder keiner: Gerade deswegen.
Gerade einem herumgetingelten Künstler ist bedeutend eher zuzutrauen, seinen Charakter gebildet zu haben, als einem, sagen wir klischeehalber, BWL-Abbrecher, der “in der Politik” gerade mal seine “Chancen nutzen und Risiken minimieren” gelernt hat. Der musste sich schon mal selber was einfallen lassen, siehe auch unter: selbstständiges Denken, und weil er schon mal am eigenen Leib und Leben seiner Lieben gemerkt hat, wie sich eine Krise anfühlt, und aus welcher man unter Umständen wieder rauskommt und aus welcher nicht.
Wider die defamatorische Darstellung von Berufsständen, vor allem von Künstlern. Oder haben Sie sich in finsterer Stunde – in jüngstem Fall vor kurzem, als noch Ausgangssperre “wegen Corona” war – an Anwälte und Büchsenmacher gewandt? Oder an Künstler?
Und bevor einer davon anfängt: Nein, weder bin ich ein ausgebildeter Künstler noch will ich mit Herrn Selenskyj tauschen. Der scheint das einzige Glück zu sein, das sich die Ukraine seit langem eingehandelt hat. Falls ich genug Krieg konsumiert hab. Und falls er zum Zeitpunkt der Niederschrift noch lebt.
Soundtrack: Joachim Witt & Peter Heppner: Die Flut, aus: bayreuth eins, 1998:
Und jetzt, während dieser Eindruck in mir wuchs, kam schließlich das Grauen – Grauen in einem Maße, wie keine Worte es vemitteln können. Trotzdem behielt ich meinen Stolz, wenn nicht sogar Mut, und in Gedanken sprach ich zu mir: “Dies ist wohl Grauen, aber es ist nicht Furcht; solange ich mich nicht fürchte, kann mir nichts geschehen; meine Vernunft bestreitet die Existenz dieser Erscheinung, es ist eine Illusion – ich fürchte mich nicht.”
Als Multiple choice chronologisch zum Ausdrucken und Ankreuzen:
□ E. A. Poe, 1842
□ E. G. Bulwer-Lytton, 1856
□ H. P. Lovecraft, 1926
Googeln müsste nach meiner Stichprobe zwecklos sein, ich hab den Klotz noch papierförmig.
Wer richtig liegt, darf sich in der Konditorei seines*ihres Vertrauens eine Torte seiner*ihrer Wahl kaufen. Buttercreme! Marzipan optional, wenn dabei steht, wo es her ist! Der Einsendeschluss ist nach hinten offen.
Soundtrack des Grauens: Bridge City Sinners – Devil Like You, aus: Unholy Hymns, 2021:
Beim Versuch, mal wieder einer Performance der schätzbaren Marina “The Artist is Present” Abramović beizuwohnen, bei der schätzbaren Christine “Birte Schneider” Prayon gelandet; noch während der Präambel weggedöst. Beim Aufwachen hat sie immer noch gelesen.
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