Ich: “Moritz, beste aller Katzen?”
Moritz: “Was ist dir, bester aller Dosenöffner?”
Ich: “Wenn unter dem Bett Dreck liegt, und niemand ist da, der ihn anschaut, liegt dann unterm Bett wirklich Dreck?”
Moritz: “Du meinst, so wie: Wenn im Wald ein Baum umfällt, und niemand ist da, um es zu hören, macht er dann ein Geräusch?”
Ich: “Genau so.”
Moritz: “Du musst putzen, stimmt’s?”
Ich: “Meine subjektiven Moralverpflichtungen können in einer epistemologischen Frage nicht Kriterium sein.”
Moritz: “Dann kommt’s drauf an. Zähle ich als ‘jemand’, der Dreck unterm Bett anschaut?”
Ich: “Kommt wieder drauf an: Hast du derzeit viel unterm Bett zu tun?”
Moritz: “Lieber oben drauf.”
Ich: “Dann nicht.”
Moritz: “Dann weiter: Was ist denn Dreck?”
Ich: “Substanz am falschen Ort. Sexualhormone innerhalb von Frauen sind der Sinn des Lebens, innerhalb von Männern Straftaten. Ein Festmahl, das keiner will, ist ein dreckiger Teller.”
Moritz: “Und das Zeug unterm Bett?”
Ich: “Ich wüsste nicht, wo es am richtigen Ort wäre.”
Moritz: “Ist es denn eine Frage der Umverteilung?”
Ich: “Bestimmt keine der Vernichtung von Materie.”
Moritz: “Können wir uns darauf einigen, dass dein Bett existiert?”
Ich: “In einer wahrnehmbaren Welt schon, wie du soeben bemerkst.”
Moritz: “Gut. Dazu gehört dann auch der Dreck darunter.”
Ich: “Ist das in der Definiton von ‘Bett’ enthalten, sag bloß?”
Moritz: “In einer wahrnehmbaren Welt schon …”
Ich: “Dann kann das ja gar kein Dreck sein.”
Moritz: “Kluger Dosenöffner.”
Ich: Rutsch mal ein Stück auf deinem Bett.”
Moritz: “Mrr.”
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