Eigentlich gefällt es mir ja, wenn Bücher so zerlesen aussehen. Das beweist, dass sie wirklich gelesen wurden.
Der Distelfink ist ein ausgesprochen gutes und schönes Buch. Bereits verfilmt. Buch ist besser. Empfehlung vom Kater
Bewirtschaftet von Vroni und Wolf
Eigentlich gefällt es mir ja, wenn Bücher so zerlesen aussehen. Das beweist, dass sie wirklich gelesen wurden.
Der Distelfink ist ein ausgesprochen gutes und schönes Buch. Bereits verfilmt. Buch ist besser. Empfehlung vom Kater
Dit is Ballin!
Vorausgesetzt, das kurze Video mit den Mädlz ist kein Fake.
"Sittenpolizei" in Berlin. pic.twitter.com/TWZ75jbRik
— PlayLiszt (@PlayLiszt8) August 29, 2024
Er ruft „In the name of god!“ Ihm sind die beiden Frauen bei 30° Grad Hitze wohl zu sündig angezogen und illegal = weil ohne einen ‚husband‘ unterwegs. OMG.
Kann auch am Flaucher passieren. Zur Hölle, ich will keine solchen Spinner hier. Wir haben uns die Entwicklung weg von den frauenfeindlichen und spießigen 50ern zu hart erkämpft.
Von den Messern will ich gar nicht reden.
Diese Art Mensch will, dass Frauen sich wieder ‚zuhause‘ verstecken müssen. Dass sie nicht mehr alleine ausgehen dürfen. Dass man keine Musik mehr hören und dass man dazu nicht mehr tanzen darf. Dass man auf keine christlichen Weihnachtsmärkte mehr geht. Aus Angst.
Das ist from hell.
Bei uns so:
Unsere beiden Großstadt-Indianer, die inzwischen fast 4 Monate alten Münchner Eichhörnchen-Brüder sind inzwischen ausgewildert und treiben jetzt ihr Unwesen auf dem Land: in den Wäldern von Grafrath.
Unsere waren die ersten von allen dort mit Hingabe gepflegten kranken Fund-Eichhörnchen, die mit Effeff und Krawumm aus der Voliere rausgestürmt sind.
Hier ihre letzten Tage in der Voliere. Abschieds-Video:
Videos mit freundlicher Erlaubnis der Auffangstation
Grafrath ist in der Nähe vom Ammersee. Südwestlich von München. Herrliche Muren-Landschaft, besser hätten sie es nicht treffen können. Auf Wiedersehen, vielleicht sehen wir euch beim Wandern dort, ihr feschen Racker!
„Falls ich durch russische Raketen sterbe, werden die Pflanzen Ihnen gehören.“
Man rechnet dort stündlich mit dem Tod.
Ich wünsche ihr einen friedlichen Aufenthalt, dass sie ihre Familie wohlbehalten antrifft und lebendig wieder zurückkommt.
Dia-lekt, der: diálektosgriech (διάλεκτος) ‘Sprache der Unterhaltung
Sondern Sprache, die kein Mensch nicht kennt.
In München ist es ja so, dass man als zart mit dem fränkischen, weich-rollenden R ausgestatteter Exil-Franke kaum noch den gepflegten echten Münchner Zungenschlag hört. Dafür mehr so hochdeutsche abgehackte, kehlkratzige R-Krächzer aus Braunschweig, Hannover oder Münster: ‚Wo geht es denn hier zum Spocht-Stadion?‘
Was gelegentlich dazu führt, dass meinereiner entweder für so ein seltenes münchnerisch sprechendes Exemplar gehalten wird (nein!) oder gleich für eine Art Hausmeister. Auch nein. Nur weil ich mal midm Besn für Kinder und Hunde gefährliche Glosscherm oder Kippenstummel der Zigareddnbörschla wegfege.
Könnt’ einigen stehen, vom Wind umgschmissne Blummadöpf aufzurichten, schorfa Scherm (scharfe Glassplitter) wegzumachen oder dode Jungvöcherla zu beerdigen, anstatt vornehm zu versuchen, über das Zoich drüber zu steigen.
Wo bin ich stehengeblieben? Achja, beim Fehlen des lieblichen Sounds weicher Rs und gar lieblichen, verhaltensoriginellen Wörtern wie Bissguhrn. Was für ein weicher Klang.
Er sounded nur noch nei in Literaturbetrachtungen und in von Idealisten verlegter Heimatliteratur. Dafür wird er dort gepriesen wie sonst nur noch in Kochsendungen der luftgetrocknete Schinken aus Apulien oder in der ARD-Mediathek seltene Cellokonzerte. Cello kann auch keiner spielen, aber schön, dass es diesen antiken Holzkasten noch gibt, aber hey.
Im Alltag wird er und sein Reichtum an Wörtern nicht gepriesen, sondern aktiv vermieden.
Weil man mit ihm nicht ernst genommen wird, sondern hoddigschwind zum elendichen Volldebbn mutiert. Innert ungefähr 1 Sekunde, nachdem der weiche Schall den Mund verlässt.
Dennoch verrät man sich heute nur noch als unterschichtiger Doldi, wehe wenn man ihn spricht.
Vielleicht dient er noch als uriges Kolorit für Touristen, die meist nicht einmal Hochdeutsch verstehen, die aber auf Schützen- und Bierfeste gehen, das ja. Dabei muss man trotzdem erlesen höflichen Japanern auf Schul-Französisch erklären, wo es zum öffentlichen Pottschamperl geht.
Oder vielleicht noch bei Huber mit-ohne den Staller, oder wenn der BR einen Bürgermeister aus Oberzupfing oder Unterdingharding interviewt. Der derf. We will appreciate it.
Das ist die zweischneidige Sache mit dem Dialekt. Er ist eine schöne Medien-Leich.
Besuch war da. Alles wunderschön.
Das beste war das Mitbringsel des Kleinen: Katzenzungen! Wann hab ich das zuletzt gegessen, ewig her. Haben perfekt zum Rotwein gepasst, wer hätte das gedacht.
Danke, Daniel!
An den Tieren kann man sehen, wie weit weg man selbst oft ist von natürlichem Leben.
Der Mensch isst aus Zeitmangel oder Einfallslosigkeit beispielsweise oft Dinge, die ein ordentliches Wild-Eichhörnchen nie anrühren würde: Dinge, die nicht Bio sind!
Dinge, die nicht zuckerfrei sind! Dinge, die uns womöglich krankmachen.
Das putzige Mistvieh hingegen (fränkisch liebevoll für aufgstellter Ratz’!) das wir Großstädter mit Nüssen und Sämereien am Balkon füttern, tut genau das:
Das großstädtische Eichhörnchen verschmäht billige Ja!-Produkte.
Es frisst nur Bio.
Von Alnatura! Pinienkerne aus der Toskana! Zirbelnüsse aus Tirol – Walnüsse nur aus frischer Bio-Ernte! Nur Bio-Sonnenblumenkerne!
Wenn was anderes hingestellt wird, frisst es – richtig erraten! – nämlich: nix! Das war zumindest unsere neue Erkenntnis.
Und das ist noch nicht alles: Statt das superweiche Kapokfaser-Nistmaterial zu nehmen für ihren Kobelbau, das für sie extra hingestellt wird, brechen die kleinen Lumpen lieber durch den schmalen Spalt der Balkontür ins Wohnzimmer ein.
Treiben sich während menschlicher Abwesenheit also drin rum und rupfen für ihr Nest vom Bio-Schafswollteppich dort ordentliche Mengen heraus. Das superweiche tropische Kapok wird verschmäht – die kratzige heimische Wollfaser wird genommen!
An dieser Stelle will ich die lieben Eichhörnchen dran erinnern, dass sie letztes Jahr noch nicht so öko-anspruchsvoll waren. Da klauten sie einfach nur den Polyesterschaum einer kompletten Kissenfüllung für ihr Nest.
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TEAM: Toll Ein Andrer Machts
Unfall – Alle gaffen, keiner hilft.
Gestern: Gießt mal EINER den Garten!
JEMAND. ANDRER. KEINER. EINER..
Stadien der Diffusion: platte Ausreden, Chaos, wechselseitiges Belehren, Gereiztheit, Resignation
Behebt das mal WER?
WHAT?
Die meisten Probleme entstehen bei ihrer Lösung. Leonardo da Vinci
Gruß
an ALLE Sozialdynamiker
Und ihr so?
Es gibt nichts Schöneres als ein Nickerchen nach dem Essen.
Besuch am Küchenfenster nachmittags um zwei:
Es ist das rotbraune Junge. Zu erkennen an den noch schwach ausgeprägten Ohrpinseln.
Die ‚Alte‘ weilt oben im Baum.
Die anderen beiden roten ‚Räuberchen’ sind in der Auffangstation:
Partytime in der Kinderstube
Der Kater bloggt.
Biden aktuell zu Trump:
Ich muss als Katze doch sehr bitten. Eine Straßenkatze ist, verglichen mit Trump, eine zauberhafte Seele mit zwar strubbeligem Haarkleid aber erlesenem Charakter – Trump ist nur struppig.
Gruß
Der Kater
Wieso hat man so laut gesucht? Wieso mit so viel Druck? Selbst die Tiere des Waldes waren verstört und versteckten sich. Hätte behutsameres Suchen mehr gebracht? Muss man nicht bei einem, der immer zurückweicht und sich versteckt, eher ringförmig von außen nach innen und auch sanfter, achtsamer suchen? Stattdessen brüllender Tornado und Lärm bis in die Nacht.
Hinterher ist man immer schlauer.
Wie müssen sich die Eltern fühlen und der kleine Bruder.
Habe viele Fragen. Aber es gibt wohl keine Antworten mehr. Mit Kritik halte ich mich zurück, denn ich habe mal direkt erfahren, wie es ist, jemanden verzweifelt zu suchen:
Grund: Wenn sich der Gesuchte nicht bewegt, sieht man ihn nicht. Am Schluss habe ich mir um ein Haar die Schulter gebrochen als ich im komplett falschen Gebiet in der Aufregung auf etwas steigen wollte. Es war morsch und ich flog längs hin. Lag in der Finsternis erst mal lange so da. Seitdem übe ich mich in Demut, Polizei und Teilnehmer von Suchmannschaften zu kritisieren.
Mach‘s gut, Kleiner!
Tatort:
auch wieder in unserem städtischen begrünten Innenhof in München.
Jungamsel 1, ein Weibchen, lag – noch warm – tot mitten auf dem Innenhof-Gehweg, keine äußere Verletzungen sichtbar, auch kein Blut am Schnabel (als Zeichen für Schädelbruch):
Jungamsel 2, ein Männchen, zwei Tage später. Schrilles Vogelgeschrei früh unter meinem Fenster, bin noch im Pyjama rausgestürzt und fand eine Jungamsel mit verletztem Flügel. War noch sehr lebendig, zappelte sehr, die Elternvögel schrieen aufgeregt. Später stellte sich heraus, dass am Schädel Spuren eines Angriffs waren – entweder von Marder oder von Krähe:
Im Fall 2 schnell die Tierrettung München e.V. angerufen. Bin Mitglied. Sie sind auch gekommen, aber das Tier im Kistchen hatte kurz zuvor sein Leben ausgehaucht. Scheiß Münchner Berufsverkehr: Die Zeit war einfach zu lang.
– – –
Als Tipp habe ich von der Rettungs-Tierärztin bekommen, etwas Wärmendes unterzulegen, ein Wärmepad, es geht auch ein dichter Spülhandschuh mit gut handwarmem Wasser gefüllt, denn verletzte Tiere kühlen schnell aus (wegen Kreislaufschock, ist beim Menschen auch so). Nicht Flüssigkeit direkt in den Schnabel, da verschlucken sie sich oft und können eine lebensgefährliche Aspirations-Lungenentzündung kriegen. Ja, das bissle Wasser … Aber Wasser in einem nicht zu hohen Näpfchen dazustellen geht, darauf achten, dass es mit dem Köpfchen nicht darin ersäuft und gut dabei beobachten.
Und: – wenn es zu lange dauert, bis jemand kommt – dass man auch mit so einem dringenden Notfall zum Tierarzt in der Nähe gehen kann. Der ist bei einem Tier-Notfall verpflichtet zu helfen, notfalls sofort zu erlösen.
Ich würde persönlich sagen, nicht brav im Wartezimmer warten, nicht abwimmeln lassen, sondern gleich darauf hinweisen, bei seinem Notfall sofort an anderen vorbei dranzukommen.
Keine Ausreden akzeptieren, man sei gar nicht auf Vogel, Siebenschläfer etc, spezialisiert … Nein, sie sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, Erste Hilfe bei jedweder Tierart zu leisten oder gegebenenfalls zu erlösen. Wenn gar nix geht, mit dem Scheinchen wedeln.
– – –
Tierrettung München:
https://www.tierrettungmuenchen.de/
Notrufnummer 01805 84 3773
Wenn man bereits Mitglied ist wie ich (60 EUR pro Jahr, verkraftbare Kosten wie ich finde) kommen sie mit ihrem Wagen, machen erste Hilfe und erste Versorgung, dann kommen solche Tiere in Not in die Vogelklinik München, Oberschleißheim.
Mitglied in der Tierrettung München werden:
https://www.tierrettungmuenchen.de/mitgliedschaft/mitglied-werden
– – –
Falls man näher wohnt an Oberschleißheim als ich im Süden Münchens, kann man so ein Tier besser selbst direkt gleich in dieser Vogelklinik da unten abgeben, dann geht es deutlich schneller. Im Zweifel kann es dem verletzten oder schreiendem Tier helfen, wenn es um Minuten geht. Achtung, die Vogelklinik Oberschleißheim nimmt vorgeblich solche akuten Fälle nur bis 11 Uhr an. Keine Bange: Auf deren Website habe ich deutlich längere Öffnungszeiten gelesen. Link:
Vogelklinik München Oberschleißheim:
https://www.vogelklinik.vetmed.uni-muenchen.de/index.html
Das Tätigkeitsfeld dieser Einrichtung umfasst alle Bereiche der Vogel-, Kleinsäuger-, Reptilien-, Amphibien- und Zierfischmedizin und –Chirurgie
– – –
Wer ein verletztes oder verwaistes Eichhörnchen findet, soll – auch gemäß der Tierrettung München, die immer darauf verweist – besser direkt den
Eichhörnchen-Schutz
https://eichhoernchen-schutz.de/
anrufen, sie haben eigene Ärzte und eigene Ehrenamtliche. Das ist im Eichhörnchen-Fall das Richtige ohne Umwege und geht regional vernetzt in München, München Umland aber auch in ganz Bayern/Oberbayern am schnellsten.
Notfall-Rufnummer:
0176 55376864
Dagegen lässt sich so gut wie gar nichts sagen, oder?
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. Mark Twain
Also kann man mal auf die Frage „Wie gehts?“ durchaus etwas kreativer werden.:-D
Was jetzt ist:
Zwei Hörnchen sind in der Aufnahmestation. Das erste eingefangene, das verletzt war und eine lebensgefährliche Infektion hatte, ist gesundet und schläft mit seinem Brüderchen im gemeinsamen Kunst-Kobel. Sie bekommen schon feste Nahrung.
Das dritte Hörnchen, braunrot, vermutlich ein Weibchen, lebt mit seiner Mutter immer noch hier bei uns im Kiwi-Baum.
Mutter und Kind sind – wegen der turbulenten und etwas rabiaten Aktion – genauso wie die Brüderchen laut Station – leider superscheu geworden. Traumatisiert.
– Die Brüder verschwinden sofort und konsequent, sobald die Stationstür aufgeht, tauchen ab und lassen sich auch nicht beim Fressen sehen.
– Unsere verbliebenen, das Mädchen und die Mutter, zeigen sich ebenso inzwischen gar nicht mehr. Nicht einmal wenn Futter kommt. Sie verschwinden schon, wenn sie jemanden unten im Treppenhaus hören. Oder wenn jemand ans Fenster kommt. Kann‘s ihnen nicht verdenken.
Eichhörnchen haben ein Spitzengehör.
Nachbarn sagen, sie seien weg und das Futter fräßen nur noch irgendwelche Vögel.
Ich sage, sie sind noch da und fressen täglich eine Handvoll Nüsse, die ich ihnen hinstelle:
Schrödingers Eichhörnchen: Sie sind da – und gleichzeitig nicht da.
Was bisher geschah
Teil 4 Kritik
Man muss sich überlegen, was ist das Ergebnis. Das Ergebnis ist suboptimal.
Zuerst war alles nachvollziehbar: Ein verletztes Eichhörnchen wurde gerettet, das gestürzt ist. Das ‚Eintüten’ ging auch flott und professionell. Der Kleine ist jetzt erfolgreich in der Auffangstation und wird mit Medikamenten wegen der lebensgefährlichen Aspirationspneumonie professionell versorgt, mit Milch und Futter eh, und nach 4 Monaten ausgewildert.
Das ist toll, alles richtig gemacht.
Was danach kam, war subtil aber zunehmend schräg, von Außenstehenden und Laien her gesehen verrückt und schädlich:
Es wurde ein gesundes zweites Hörnchen gejagt, der Familie entnommen und das dritte trotz Aufregung und lautem Vorgehen extrem verängstigt, traumatisiert und nicht einmal erfolgreich erwischt.
Alle drei Hörnchen waren noch nicht in dem Alter, in dem sie unabhängig von der Mutter überleben können. Und von daher ist es richtig, sie ebenfalls mitnehmen zu wollen. Denn:
Da muss man leider eingreifen. Vorausgesetzt die Grundannahme stimmt. Aber:
Also sind das Annahmen, die nicht hundertprozentig belegbar sind.
Man sah die Eichhörnchenfamilie und vor allem deren rote Mutter vielleicht mal beim Frühstück, vielleicht mal abends. Mal ist man selbst an Wochenenden nicht da oder-oder.
Mit einer ziemlichen Wahrscheinlichkeit war die Einhörnchenmutter vielleicht nur länger auf Futtersuche als sonst: Die Kleinen wurden größer, brauchten deutlich mehr Nahrung und gleichzeitig gab es schlechte Witterung, in der Eichhörnchen einfach weniger Futter finden. Duplizität der Ereignisse.
Und es gab aber auch noch den Habicht, der kurz vor ihrem ‚Verschwinden‘ gesichtet wurde.
Aber nix gwies waas mer net.
Trotzdem gab es großen Handlungsbedarf, denn noch zu säugende Eichhörnchen darf man bereits nach einem, 1(!) Tag ohne ihre Mama als dehydriert betrachten. Ein lebensgefährlicher Zustand.
Man muss deswegen auch bei einer ungesicherten Grundannahme Sicherheit vorgehen lassen. Nichts zu unternehmen wäre nicht richtig gewesen.
Ich hätte es mir aber weniger rabiat und cleverer gewünscht.
Wenn keine Menschen damit abgebildet werden und keine sensiblen Daten an externe Server geliefert werden (Datenschutz). Also keine China-Scheiße. Check: Jägerbedarf.
Damit kann man wesentlich gesichertere Annahmen treffen und gezielter, auch geräuschloser helfen.
1. Man sieht in den Aufzeichnungen, ob die Mutter nicht vielleicht abends nach langer Futtersuche doch wieder in den Familienkobel zurückkehrt.
2. Man sieht rechtzeitig, ob ein Kleines fehlt.
3. Die Geldausgabe ist überschaubar.
Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass man sie für spätere Fälle auch wiederholt gut einsetzen kann, die man einfach hat – in einem paradiesisch anmutendem Garten mit Baum und Hecken.
Wir leben in Zeiten von smarter IT und Green Deal. Da wird doch was für unsere Tiere rausspringen.
Eine Tierschutz-Organisation hat die.
Große für Waschbären, mittlere für verwilderte Katzen (zur Kastration/Sterilisation) und kleinere für Marder, Bilche und Eichhörnchen.
Ob man sie hier in einem solchen Fall erfolgreich, da geräuschloser, sanfter und mit raschem Ergebnis einsetzen kann, kann ich nicht beurteilen.
Ich glaube aber stark daran, dass man die Kleinen mit einer solchen Falle samt Lockstoff (Pheromone, Erdnussbutter) am Fenstersims rechtzeitig genug einfangen hätte können.
Auf dass es noch reicht, sie rechtzeitig vor der Austrocknung zu bewahren.
Die Tiere so hemdsärmelig zu jagen, so nachhaltig zu verschrecken, dass es wie Tierquälerei aussieht oder es auch ist – und einen Radau am Kiwi-Baum veranstalten, wäre damit obsolet.
– – –
Bis jetzt sind es dezente und kooperative Lösungsvorschläge, um ein Vorgehen überschaubarer, eleganter, milder und vor allen Dingen für die Tiere weniger rabiat zu gestalten.
Problem:
Mit der Begründung wurde er aus dem Baum genommen, weil vielleicht noch mehr Kleine drin sind, die Hilfe brauchen. Leider hat man den großen Familien-Kobel aus dem Geäst gerupft, aber nach der – ergebnislosen – Untersuchung nicht wieder zurückgebaut.
Das hätte man nach meiner Ansicht aber tun sollen und wäre auch gegangen. Man sagte, dass es noch weitere Nebenkobel gäbe, was ausreichend sei.
Ich sah leider keinen einzigen. Auch wenn es Nebenkobel gibt, erlaubt das Gesetz kein Entfernen des Hauptkobels.
Die Vorstellung, dass die Restfamilie bei den kommenden Starkregenfällen keinen vernünftigen warmen Kobel mehr hat, ist verstörend.
Dieser für mich unverantwortliche Vorgang war der Punkt, der mich an der Aktion nachhaltig stört, ja traumatisiert. Wie traumatisiert sind erst die betroffenen Tiere …
Habe den Familien-Kobel aufgehoben. Selbst zurückbauen konnte ich nicht, da ich nicht weiß wo er war und weil ich nicht von oben in den Baum hineinkann.
Er ist groß, trocken und weich mit Futter darin.
Intentionally left blanc
Was bisher geschah
Tag 3
Zur Erinnerung: Der Grund, warum man überhaupt den zweiten Racker ebenfalls eintütete, obwohl er nicht verletzt war, ist, dass die Eichhörnchenmutter fehlte, er aber noch gesäugt werden muss.
Das zweite Junge braucht genau wie das erste verletzte noch ein paar gute Wochen lang Milch und kam deswegen zum Zufüttern auch in die Auffangstation.
Das dritte Kleine braucht jedoch ebenfalls Milch. Das war das Problem.
Welches sogar von der Wärmebildkamera nicht mehr zu sehen war. Aber überraschend wieder im Baum aufgetaucht ist.
Also kamen die Eichhörnchen-Expertinnen den nächsten Tag erneut. Ich hoffte, um es einzufangen und einzutüten für die Auffangstation.
Ich wurde am oberen Treppenhausfenster des 4. Stocks, wo die beiden die Lage sondierten, gebeten, eine Stange zu besorgen. Die bis rüber zum Kiwi-Baum reichen muss, das war der Auftrag. Also ging ich nach unten und holte eine 2,50 m Teppichleiste.
Kaum war ich wieder oben, riefen die Eichhörnchen-Ladies, dass sie die Mutter gesehen hätten! Sie, ein großes rotes Eichhörnchen, wäre hinter dem zweiten kleineren Kobel aufgetaucht und hätte aggressive Geräusche gemacht. Um ihr letztes, drittes Junge zu verteidigen.
Ich stand perplex mit meiner Leiste da. Freute mich, sah aber: nichts!
Wollte es ihnen aber gern glauben. Das war der Knaller. Die Situation war nun eine ganz andere und man dachte darüber nach, ob man nicht eine Rückführung des entnommenen zweiten gesunden Rackers machen soll. Also ihn wieder holen und ihn seiner Mama zurückgeben. Der beste Platz ist bei der Mama und den Geschwistern.
Ich fand das schwierig, denn sie hatten den großen Hauptkobel entfernt. Das mache den Eichhörnchen nicht so viel. Denn sie sagten, sie hätten gleich mehrere Nebenkobel gesehen. Genauso wie sie die Mutter gesehen hätten.
Ich bin nur Laie, aber ich habe weder noch gesehen.
Weder die Mutter, noch die vorgeblichen Nebenkobel.
Die Eichhörnchen-Damen hatten Bedenken, dass die Mutter es vielleicht nicht mehr annimmt. Und man weiß auch nicht, in welchem Zustand das Muttertier ist und ob sie nicht erneut für zu lange verschwindet. Oder ob sie lediglich die Mama des braunen Jungtiers ist.
Man traute also den verworrenen Eichhörnchen-Familienverhältnissen nicht recht und beschloss als Eichhörnchen-Jugendamt^^, das zweite Rote doch nicht rückzuführen. Und da das Braune ja nun wieder seine Mutter hätte, würde man es hierlassen.
Wir Nachbarn sollten das Ganze jedoch im Auge behalten und aufpassen. Die Damen gingen wieder und wir waren jetzt mit der dezimierten Eichhörnchen-Familie allein.
Ich sah die rote Eichhörnchen-Mutter seitdem nicht mehr, oder genauer: immer noch nicht.
Um gegen diese mysteriöse Ungewissheit, die einen in Foren wie Allmystery.com treibt, anzugehen, lief ich jeden Tag mindestens 4 mal zum obersten Treppenhausfenster, um einen Blick in die Wipfel des Kiwi-Baums zu werfen. Nichts!
Verglichen damit, wie oft und wie schön sie vor dem Vorfall im Baum und am Fensterbrett spielten, ist das durchaus merkwürdig.
Sind sie dauerhaft verstört von den stressenden, menschlichen Eingriffen? Sind sie krank? Oder sind sie gar nicht mehr da?
Hat die Mutter das Junge gepackt und ist umgezogen? Oder sind sie bei dem andauernden Starkregen nur den ganzen Tag im Kobel geblieben?
Wenn das Futter dann weg ist, wird es doch von irgendwem gefressen worden sein – und wenn es das erratische Universum will, waren es die beiden Eichhörnchen. Am ersten Tag fehlten bloß zwei mickrige Walnusshälften, am zweiten Tag waren die restlichen Walnüsse und die meisten Haselnüsse gefressen, die ungeschälten Sonnenblumenkerne durchwühlt, aber nicht gefressen. Wer weiß, ob es nicht Vögel waren,
Wortwörtlich. Pinienkerne!
War der Ankommer.
Vor allem junge Eichhörnchen können diese zarte Leckerei gut nehmen. Ergebnis: Fast vollkommen weggefressen – alles andere frisch aufgefüllte Nusszeug lag noch da.
Aber vielleicht waren es Vögel? Sämtliche Sonnenblumenkerne waren noch da, zerwühlt. Dann sehr wählerische Vögel, die im Frühsommer besseres und Frischeres finden als Sonnenblumenkerne aus dem Laden.
Eine Kohlmeise holte sich genau ein Stück der von mir geschälten Sonnenblumenkerne. Und flog davon. Meisen sind sommers eigentlich Insektenfresser, aber ein Sonnenblumen-Croissant wird gern zum Nachtisch genommen.
So geht kein Eichhörnchen-Nachweis.
Kenne keinen Vogel, der so etwas nimmt. Das ist der Nachweis für die Existenz der Geister-Eichhörnchenmutter, außer eine Orkanböe schlängelt sich unter den dichten Baum und bläst die Walnuss aus dem Napf und vom Fensterbrett. Leider stimmt das nicht unbedingt: Krähen, Siebenschläfer und Mäuse lieben Walnüsse ebenso. Und schaffen es auch, sie zu knacken. Dumm gelaufen.
Es liegt mal trotzdem testweise eine ganze Walnuss in Schale oben drauf, auf all den anderen Nüssen**.
Wenn die Walnuss weg ist, fraß sie ein erwachsenes Sciurus vulgaris. Oder ein Rabenvogel oder ne Maus. Oder wer auch immer. Bin gespannt, aber die ultimative Lösung ist das nicht. Zugegeben, langsam nervt das ein bisschen.
Es muss etwas sein, das hier im Innenhof wirklich nur Eichhörnchen fressen.
Da fallen mir nur Tannen-, Kiefer- oder Zirbelzapfen ein und frische, süße Knospen von Nadelbäumen. Wenn die Isar jetzt nicht alle Spazierwege ins Grün zugeschmoddert hätte, würde ich jetzt sammeln gehen. Aber vielleicht geht noch was zu pflücken im Nußbaumpark.
UPDATE: Der junge Nachbar von oben meint aktuell, dass die beiden Eichhörnchen nicht mehr da sind. Das was jetzt gefressen wird, würde von Vögeln gefressen werden.
Sie seien vergrämt und umgezogen.
Doch er ist den ganzen Tag im Job außer Haus, es ist nur sein starker Verdacht. Den ich auch habe. Eine letztendliche Gewissheit haben wir trotzdem nicht.
Hier geht es weiter zu Teil 4: Kritik
Denn es gibt zu der ganzen Aktion teils zu Recht einige widersprechende Meinungen.
*Eichhörnchen finden bei schlechtem Wetter weniger Futter.
**Warum ich fast nur geschälten Knabberkram auslege: Ein 6-8 Wochen altes Jungtier kann große Nüsse mit Schale noch nicht recht knacken.
Was bisher geschah
Tag 2:
Da die Mama der drei Jungtiere seit Tagen nicht gesehen wurde, musste gehandelt werden.
Denn es sieht sonst schlecht aus für 6-7 Wochen alte Eichhörnchen, die noch Milch brauchen. Also noch gesäugt werden. Sie dehydrieren schnell und können auch noch keine Nüsse knacken, da in dem Alter ihre oberen Vorderzähne nicht fertig ausgebildet sind.
Klingt leichter als es ist, denn sie sind schon relativ kräftig und sitzen versteckt im Kiwi-Baum anstatt, wie es sich gehört, für die Retter geschwächt zu ihren Füßen am Boden zu liegen.
Die Eichhörnchen-Expertinnen brauchten das ganz große Besteck: jede Menge Kescher, eine Wärmebildkamera, jemanden, der bergsteigen kann (ihr Mann), dazu auch die professionelle Ausrüstung hat und den 12 Meter hohen Kiwibaum von unten hochkommt, plus weitere Personen, die am Kiwi-nahen Balkon und gleichzeitig an den Kiwi-nahen Treppenhausfenstern zum Fangen bereit stehen. Alles war bereit.
2 junge, gutaussehende Feuerwehrmänner waren zwischenzeitlich auch da, sahen aber keine Chance bei der schmalen Hofeinfahrt mit einer ordentlichen Leiter zu helfen und zogen wieder ab. Da war guter Rat langsam teuer.
So kam es, dass man nach einigen erfolglosen Versuchen – ein Gewitter mit Starkregen drohte – beschloss, sie vom Kiwi-Baum herunter zu schütteln, damit man sie unten auf dem Hofboden einfangen konnte.
Es klappte. Eins flitzte durch den ganzen Hof und konnte mit dem Kescher fixiert werden.
Aber es klappte nur bei dem einem. Übrigens ein rotes und auch ein Männchen. Das andere blieb verschwunden und war auch mit der Wärmebildkamera nicht zu sehen.
Aktuell sind die beiden roten Eichhörnchen-Buben jetzt in der Auffangstation und es geht ihnen den Verhältnissen entsprechend gut.
Das 2. gerettete Hörnchen
Das dritte und letzte sitzt noch im Baum.
Man hielt den kleinen Widerborst für endgültig verschwunden, über die Dächer geflohen – und klappte die Gerätschaften zusammen, um den Heimgang anzutreten.
Nachdem alle weg waren, habe ich es im Baum gesehen.
Wie es mit dem armen einsamen, kleinen Kerl in der Kälte und Nässe – und ohne seine Geschwister und vor allem ohne seine Mama weitergeht – und was überhaupt mit der Mama los ist, erfahrt ihr in Tag 3.
Tag 1:
Am Montag fanden mein Mann und ich ein auf dem harten Pflaster des Innenhofs ein junges Eichhörnchen. Ca. 6-8 Wochen alt.
Es versteckte sich im Hof hinter einem Blumentopf. Dunkles Blut am Näschen. Der kleine rote Racker fiel von unserer 12-Meter-Kiwi, in der eine Eichhörnchenmutter mit ihren drei Jungen lebte.
Wir riefen den eichhoernchen-schutz.de an, die uns jemanden nannten, der uns in München weiterhelfen kann.
Denn wir wussten nicht, wie wir das randalierende Jungtier, das wir unter einem Teich-Kescher fixieren konnten, ohne es zu gefährden in einen Karton bekommen konnten.
? ? ?
… war die Eichhörnchen-Expertin da und schwupps war das sich kräftig wehrende und so gar nicht krank wirkende Hörnchen im Spezialkorb. Sie zeigte mir den Trick mit einem eingeübten blitzschnellen Griff. Zur Nachahmung möchte ich ihn aber hier nicht beschreiben. Man muss geübt sein und braucht ihn halt in Ausnahmesituationen. In der Regel finden sich entkräftete, dehydrierte Jungtiere, die sich richtig zutraulich zeigen. Die kriegt ein Laie gut ohne diesen Griff in einen ausgepolsterten Karton und kann sie selbst zur Auffangstation bringen.
Laut ihrem ersten Eindruck war nichts gebrochen, auch keine offensichtliche Schädelverletzung mit Blut aus den Öhrchen. Nur am Näschen und am Mäulchen klebte getrocknetes Blut. Das käme häufig vor, dass sie beim Sturz auf die Nase fallen, sich am Kiefer verletzen oder sich in die Zunge beißen.
Wo Gefahr droht ist, dass sie das ausfließende Blut vor Schreck in die Luftröhre und damit in die Lunge aspirieren (sich verschlucken). Dann droht eine gefährliche und wenn unbehandelt eine tödliche Lungenentzündung. Diese Lungenentzündung ist fast Standard bei derart gestürzten Hörnchen und sie überleben diese kaum ohne die dringende Gabe eines Antibiotikums. Sie sagte, es war gut, dass wir sie angerufen haben.
Meine Meinung: Man darf ein solches Hörnchen mit schwarz angetrockneten Blutkrümelchen an der Nase und am Mäulchen nicht einfach liegenlassen nach dem Motto: ‚Es wirkt ja ansonsten fit und die Natur schafft das schon alleine‘.
Es wurde noch gefragt, ob denn die Eichhörnchenmutter sich nicht gezeigt hätte. Leider nicht. Nachbarn sagten, sie hätten sie schon vor zwei Tagen nicht gesehen. Ein Habicht wurde über dem Innenhof fliegen gesehen.
Jedenfalls kam das kleine Eichkaterchen mit ihr zur Pflegestation zur weiteren Untersuchung und zur Pflege. In diesem Zusammenhang möchte ich meine Hochachtung ausdrücken für die wertvolle, ehrenamtliche Arbeit, die diese Frauen und Männer in ihrer Freizeit zusätzlich neben ihrem Hauptberuf ausüben.
Ob er es geschafft hat und wie es mit seiner Mutter und seinen Geschwisterchen weitergeht, dazu gibt es morgen den Beitrag ‚Tag 2‘
Nicht immer, aber oft:
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