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Kategorie: Gegenlicht (Seite 1 von 2)

Buschig

Eichhörnchen – das kleine Schwarze

Die Augen sind klar – und der Schwanz ist buschig.

Heute war das jüngste der Geschwister von damals wieder da. Es kommt jetzt regelmäßig.

Es hat nur noch nicht geschnallt, wie man als Eichhörnchen den Futterhausdeckel aufdrückt. Es greift durch die schmale Lücke zwischen Sichtfenster und Deckel – und hockt sich anschließend auf den Holzdeckel. Als Sitzgelegenheit um zu fressen.

Supersüß.

Welchen Trick gibt es, dem Schwarzen anstatt darauf herum zu thronen das Aufdrücken des grünen Deckels beizubringen?

#eichhörnchen #deckel #training #futter #schwarzeEichhörnchen #petpainting

 

„Eichhörnchen auf dem Dach“ Copyright 2024 VERO

 

Walk II

Walk on the interior side

Hey Sugar! Walk on the interior side

Gerade wilde oder exzentrische Gemälde setzen die richtigen Kontraste zu einer harmonischen Umgebung: Sie sind ein Fenster zu einer unbekannten Welt.

Hier ist „Walk On The Wild Side“ im cozy Wohnzimmer über dem farblich passenden Sofa. Wo auch alle Rebellen früher oder später sowieso landen ;-) Oder ist diese Behauptung zu frech? ;-O

 

Hey Sugar! Walk on the interior side

Wild or eccentric paintings in particular provide the right contrast to an environment full of harmony: They are a window to an unknown world.

Here is “Walk On The Wild Side” in the cozy living room above the color-coordinated sofa. Where all rebels end up sooner or later anyway ;-) Or is this statement too cheeky? ;-O

Painting „Walk On The Wild Side“ ,mixed Media – by VERO.

#BilddaszumSofapasst #wildeLandschaften #pinkPaintings #wildLandscapes #contemporaryart #interiordesign

 

Hey Sugar

Walk on the wild side

Die richtig wilde Isar

Wer die richtig wilde Isar erleben will, muss trotz der gelungenen innerstädtischen Renaturierung des Flusses aus München raus. Und zwar weit nach Süden. Da liefern sich die sich ständig verändernden Sandbänke in wechselndem Licht ein Duell mit dem mäandrierenden Fluss:

Bayrisch Kanada

 

Out To The Real Wild: River Isar

If you want to experience the real wild Isar, you have to get out of Munich, despite the successfully urban renaturation of the river. And far to the south. There, the constantly changing sandbanks in changing light duel with the meandering river:

Bavarian Canada

#wildriver #munichart #paintedlandscape #neoncolors #birdseyeview

Painting in Pink of a wild river in Bavaria

Walk On The Wild Side – Mixed Media, Copyright VERO

VERO

Ohne Katze gehts mal wieder nicht

The Fall – Herbst an der Isar


The Fall – Herbst an der Isar

Mit das Schönste an München ist, dass wir mitten in der Großstadt an der re-naturierten Isar wohnen. Ein Paradies – mitten in München – für Spaziergänger, Surfer, Eichhörnchen, Vögel und Fische. Für die, die jetzt grade nicht an diesem herrlichen Fleckchen Erde mit seinen herbstlichen Farbspiel sein können, habe ich dieses Bild gemalt. Und für die, die es kaufen wollen: demnächst auf erdbeermeer.com (soon on air).

 

The Fall – Autumn on the Isar

One of the best things about Munich is that we live in the middle of the city on the renaturalized Isar. A paradise – in the middle of Munich – for walkers, surfers, squirrels, birds and fish. I painted this picture for those of you who can’t be in this beautiful spot with its autumnal colors right now. And for those who want to buy it: soon on erdbeermeer.com (soon on air).

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The Fall – Herbst an der Isar Copyright © VERO

 

In der Stille

Klang wie eine Glocke in reiner Luft

Sound Of Silence

Plötzlich ein Klang wie eine Glocke in reiner Luft

Kein Frosch quakt mehr, das Surren der Libellen verschwunden. Ein junger Hase tritt scheu aus den Zweigen. Am Rand des stillen Teichs zögert er und schaut. Plötzlich taucht seine kleine rosa Zunge in das glatte Wasser. Ein silberner Wassertropfen hüpft hoch und trifft auf das unberührte Nass. Pling. Wie eine Glocke in reiner Luft.

„Sound Of Silence“ – Wassermusik-Acryl VERO ©

 

Leben am Fluss

Unten am Fluss

… ist der deutsche Titel des Englischen Buchs Watership Down, dem aufwühlenden Drama eines Kaninchenvolks.

Seit ich denken kann, lebte ich – wie die Kaninchen – immer an einem Fluss. Von seiner Stille und auch von seiner Kraft war ich schon immer fasziniert. Und jetzt lebe ich an der Isar.

Das Licht auf dem grünen Gletscher-Wasser, ihre von den Gletschern der Eiszeit abgerundeten hellgrauen bis weißen Kiesel und das breite mäandrierende Flussbett wie in Kanada, das die Menschen klein wirken lässt. Habe den schönen, aber auch gefährlichen Fluss hundertmal fotografiert, zigmal aquarelliert und er beschäftigt mich noch immer.

Der Fluss, von der Quelle bis zum Meer: ein Lebewesen, eine Persönlichkeit, eine Philosophie. Panta rhei.

«Ποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομεν, εἶμέν τε καὶ οὐκ εἶμεν.»

„Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.“ Heraklit

 

 

 

Starkregen und Hochwasser in Ösiland und Polen

Nach der Flut an die Isar

An der Isar feuchte Uferwege. Bäume, die vorher an Land und jetzt im Wasser stehen.

Aber Wassersport wie immer


Man will nicht wirklich genau wissen, was passiert, wenn einer für die perfekte Welle bei diesem Fließtempo abtreibt. Der Fluss ist nach Warnpegelstand zwischen 2 und 3 mittlerweile so schnell, dass man in 1 Sekunde fast 100 Meter weit treibt. Bis jetzt ist er aber immer wieder herausgekrabbelt, wenn ihn die Wellen verschlangen.

 

Bäume betreiben bei dem hohen Pegel ebenfalls Wassersport

Sperrung aufgehoben – An der Flaucherbrücke

Mehr so unfreiwillig

 

Sonnige, aber einsame Biergärten am Fluss


München ist wie immer davongekommen.

 

Frauenbeschimpfung

„In the name of god!“

Dit is Ballin!

Vorausgesetzt, das kurze Video mit den Mädlz ist kein Fake.

Er ruft „In the name of god!“ Ihm sind die beiden Frauen bei 30° Grad Hitze wohl zu sündig angezogen und illegal = weil ohne einen ‚husband‘ unterwegs. OMG.

Kann auch am Flaucher passieren. Zur Hölle, ich will keine solchen Spinner hier. Wir haben uns die Entwicklung weg von den frauenfeindlichen und spießigen 50ern zu hart erkämpft.

 

Von den Messern will ich gar nicht reden.

Diese Art Mensch will, dass Frauen sich wieder ‚zuhause‘ verstecken müssen. Dass sie nicht mehr alleine ausgehen dürfen. Dass man keine Musik mehr hören und dass man dazu nicht mehr tanzen darf. Dass man auf keine christlichen Weihnachtsmärkte mehr geht. Aus Angst.

Das ist from hell.

 

Stadt - Land - See (Eichhörnchen-Saga)

Bei uns daheim

Bei uns so:

Unsere beiden Großstadt-Indianer, die inzwischen fast 4 Monate alten Münchner Eichhörnchen-Brüder sind inzwischen ausgewildert und treiben jetzt ihr Unwesen auf dem Land: in den Wäldern von Grafrath.

Unsere waren die ersten von allen dort mit Hingabe gepflegten kranken Fund-Eichhörnchen, die mit Effeff und Krawumm aus der Voliere rausgestürmt sind.

Hier ihre letzten Tage in der Voliere. Abschieds-Video:


Videos mit freundlicher Erlaubnis der Auffangstation

 

Grafrath – Flodur63, CC via Wikimedia Commons

Ammersee am Abend – Didgeman via Pixabay

Grafrath ist in der Nähe vom Ammersee. Südwestlich von München. Herrliche Muren-Landschaft, besser hätten sie es nicht treffen können. Auf Wiedersehen, vielleicht sehen wir euch beim Wandern dort, ihr feschen Racker!

 

Buenos Dias, wir wollen uns mal unterhalten

Dia-lekt

Dia-lekt, der: diálektosgriech (διάλεκτος) ‘Sprache der Unterhaltung

 

In München nicht Sprache der Unterhaltung

Sondern Sprache, die kein Mensch nicht kennt.

In München ist es ja so, dass man als zart mit dem fränkischen, weich-rollenden R ausgestatteter Exil-Franke kaum noch den gepflegten echten Münchner Zungenschlag hört. Dafür mehr so hochdeutsche abgehackte, kehlkratzige R-Krächzer aus Braunschweig, Hannover oder Münster: ‚Wo geht es denn hier zum Spocht-Stadion?‘

Was gelegentlich dazu führt, dass meinereiner entweder für so ein seltenes münchnerisch sprechendes Exemplar gehalten wird (nein!) oder gleich für eine Art Hausmeister. Auch nein. Nur weil ich mal midm Besn für Kinder und Hunde gefährliche Glosscherm oder Kippenstummel der Zigareddnbörschla wegfege.

Könnt’ einigen stehen, vom Wind umgschmissne Blummadöpf aufzurichten, schorfa Scherm (scharfe Glassplitter) wegzumachen oder dode Jungvöcherla zu beerdigen, anstatt vornehm zu versuchen, über das Zoich drüber zu steigen.

Wo bin ich stehengeblieben? Achja, beim Fehlen des lieblichen Sounds weicher Rs und gar lieblichen, verhaltensoriginellen Wörtern wie Bissguhrn. Was für ein weicher Klang.

 

Dialekt, der Sound der Heimat, sounded nicht mehr in der Heimat

Er sounded nur noch nei in Literaturbetrachtungen und in von Idealisten verlegter Heimatliteratur. Dafür wird er dort gepriesen wie sonst nur noch in Kochsendungen der luftgetrocknete Schinken aus Apulien oder in der ARD-Mediathek seltene Cellokonzerte. Cello kann auch keiner spielen, aber schön, dass es diesen antiken Holzkasten noch gibt, aber hey.

„Du bisd ja a schöns Früchtla!““ © Vroni Gräbel

Im Alltag wird er und sein Reichtum an Wörtern nicht gepriesen, sondern aktiv vermieden.

Weil man mit ihm nicht ernst genommen wird, sondern hoddigschwind zum elendichen Volldebbn mutiert. Innert ungefähr 1 Sekunde, nachdem der weiche Schall den Mund verlässt.

 

Er ist schön phonetisch und sprachlich kreativ

Dennoch verrät man sich heute nur noch als unterschichtiger Doldi, wehe wenn man ihn spricht.

Vielleicht dient er noch als uriges Kolorit für Touristen, die meist nicht einmal Hochdeutsch verstehen, die aber auf Schützen- und Bierfeste gehen, das ja. Dabei muss man trotzdem erlesen höflichen Japanern auf Schul-Französisch erklären, wo es zum öffentlichen Pottschamperl geht.

Oder vielleicht noch bei Huber mit-ohne den Staller, oder wenn der BR einen Bürgermeister aus Oberzupfing oder Unterdingharding interviewt. Der derf. We will appreciate it.

Das ist die zweischneidige Sache mit dem Dialekt. Er ist eine schöne Medien-Leich.

Die Anpassung der Tiere an die grün-woke Großstadt

Alles im Eimer – aber alles Bio

Das vorbildliche Tier

Foto von garten-gg via Pixabay

An den Tieren kann man sehen, wie weit weg man selbst oft ist von natürlichem Leben.

Der Mensch isst aus Zeitmangel oder Einfallslosigkeit beispielsweise oft Dinge, die ein ordentliches Wild-Eichhörnchen nie anrühren würde: Dinge, die nicht Bio sind!

Dinge, die nicht zuckerfrei sind! Dinge, die uns womöglich krankmachen.

Das putzige Mistvieh hingegen (fränkisch liebevoll für aufgstellter Ratz’!) das wir Großstädter mit Nüssen und Sämereien am Balkon füttern, tut genau das:

Das großstädtische Eichhörnchen verschmäht billige Ja!-Produkte.

Es frisst nur Bio.

Von Alnatura! Pinienkerne aus der Toskana! Zirbelnüsse aus Tirol – Walnüsse nur aus frischer Bio-Ernte! Nur Bio-Sonnenblumenkerne!

Wenn was anderes hingestellt wird, frisst es – richtig erraten! – nämlich: nix! Das war zumindest unsere neue Erkenntnis.

 

Wenn Münchner Einbrecher niedlich sind

Und das ist noch nicht alles: Statt das superweiche Kapokfaser-Nistmaterial zu nehmen für ihren Kobelbau, das für sie extra hingestellt wird, brechen die kleinen Lumpen lieber durch den schmalen Spalt der Balkontür ins Wohnzimmer ein.

Treiben sich während menschlicher Abwesenheit also drin rum und rupfen für ihr Nest vom Bio-Schafswollteppich dort ordentliche Mengen heraus. Das superweiche tropische Kapok wird verschmäht – die kratzige heimische Wollfaser wird genommen!

 

An dieser Stelle will ich die lieben Eichhörnchen dran erinnern, dass sie letztes Jahr noch nicht so öko-anspruchsvoll waren. Da klauten sie einfach nur den Polyesterschaum einer kompletten Kissenfüllung für ihr Nest.

.

 

 

 

Unsere Kiwi - der Eichhörnchenbaum

Besuch von der Restfamilie

Besuch am Küchenfenster nachmittags um zwei:

Das Kerlchen plättet Erdbeer- und Petersilientöpfchen, ist vermutlich ein Mädchen und holt sich Nüsse und Pinienkerne.

Es ist das rotbraune Junge. Zu erkennen an den noch schwach ausgeprägten Ohrpinseln.
Die ‚Alte‘ weilt oben im Baum.

 

Die anderen beiden roten ‚Räuberchen’ sind in der Auffangstation:

Foto: freundlich überlassen von der Auffangstation

Partytime in der Kinderstube

 

 

 

Das tote Kind

Warum hat ihn niemand gefunden?

Immer, wenn endgültig feststeht, dass nichts mehr zu machen ist, kommen die Fragen

 „Arian“  © Vroni Gräbel

Wieso hat man so laut gesucht? Wieso mit so viel Druck? Selbst die Tiere des Waldes waren verstört und versteckten sich. Hätte behutsameres Suchen mehr gebracht? Muss man nicht bei einem, der immer zurückweicht und sich versteckt, eher ringförmig von außen nach innen und auch sanfter, achtsamer suchen? Stattdessen brüllender Tornado und Lärm bis in die Nacht.

Hinterher ist man immer schlauer.

Wie müssen sich die Eltern fühlen und der kleine Bruder.

Habe viele Fragen. Aber es gibt wohl keine Antworten mehr. Mit Kritik halte ich mich zurück, denn ich habe mal direkt erfahren, wie es ist, jemanden verzweifelt zu suchen:

 

Ich bin dreimal daran vorbei

Grund: Wenn sich der Gesuchte nicht bewegt, sieht man ihn nicht. Am Schluss habe ich mir um ein Haar die Schulter gebrochen als ich im komplett falschen Gebiet in der Aufregung auf etwas steigen wollte. Es war morsch und ich flog längs hin. Lag in der Finsternis erst mal lange so da. Seitdem übe ich mich in Demut, Polizei und Teilnehmer von Suchmannschaften zu kritisieren.

Mach‘s gut, Kleiner!

 

 

 

Eichhörnchen-Drama

Bilanz: Schrödingers Eichhörnchen

Was jetzt ist:

Zwei Hörnchen sind in der Aufnahmestation. Das erste eingefangene, das verletzt war und eine lebensgefährliche Infektion hatte, ist gesundet und schläft mit seinem Brüderchen im gemeinsamen Kunst-Kobel. Sie bekommen schon feste Nahrung.

Das zweite Brüderchen mit dem Köpfchen im Schatten dahinter. Foto: freundlich überlassen von der Auffangstation.

Das dritte Hörnchen, braunrot, vermutlich ein Weibchen, lebt mit seiner Mutter immer noch hier bei uns im Kiwi-Baum.

Mutter und Kind sind – wegen der turbulenten und etwas rabiaten Aktion – genauso wie die Brüderchen laut Station – leider superscheu geworden. Traumatisiert.

– Die Brüder verschwinden sofort und konsequent, sobald die Stationstür aufgeht, tauchen ab und lassen sich auch nicht beim Fressen sehen.

– Unsere verbliebenen, das Mädchen und die Mutter, zeigen sich ebenso inzwischen gar nicht mehr. Nicht einmal wenn Futter kommt. Sie verschwinden schon, wenn sie jemanden unten im Treppenhaus hören. Oder wenn jemand ans Fenster kommt. Kann‘s ihnen nicht verdenken.

Eichhörnchen haben ein Spitzengehör.

Nachbarn sagen, sie seien weg und das Futter fräßen nur noch irgendwelche Vögel.

Ich sage, sie sind noch da und fressen täglich eine Handvoll Nüsse, die ich ihnen hinstelle:

Schrödingers Eichhörnchen: Sie sind da – und gleichzeitig nicht da.

 

 

Eichhörnchen-Kritik (4)

Was ist gut, was ist falsch gelaufen

Was bisher geschah

Teil 4 Kritik

 

Es wurde mit ungesicherten Vorannahmen eine vorher vollständige und funktionierende Eichhörnchenfamilie zerrissen, aus dem Baum gejagt, verstört und womöglich verjagt


Man muss sich überlegen, was ist das Ergebnis. Das Ergebnis ist suboptimal.

Zuerst war alles nachvollziehbar: Ein verletztes Eichhörnchen wurde gerettet, das gestürzt ist. Das ‚Eintüten’ ging auch flott und professionell. Der Kleine ist jetzt erfolgreich in der Auffangstation und wird mit Medikamenten wegen der lebensgefährlichen Aspirationspneumonie professionell versorgt, mit Milch und Futter eh, und nach 4 Monaten ausgewildert.

Das ist toll, alles richtig gemacht.

 

Dann wurde es von Außen her gesehen leicht schräg

Was danach kam, war subtil aber zunehmend schräg, von Außenstehenden und Laien her gesehen verrückt und schädlich:

Es wurde ein gesundes zweites Hörnchen gejagt, der Familie entnommen und das dritte trotz Aufregung und lautem Vorgehen extrem verängstigt, traumatisiert und nicht einmal erfolgreich erwischt.

Alle drei Hörnchen waren noch nicht in dem Alter, in dem sie unabhängig von der Mutter überleben können. Und von daher ist es richtig, sie ebenfalls mitnehmen zu wollen. Denn:

 

Die Eichhörnchen-Mutter ward seit Tagen nicht mehr gesehen

Da muss man leider eingreifen. Vorausgesetzt die Grundannahme stimmt. Aber:

 

Diese Grundannahme wurde von Menschen gemacht, die nicht den ganzen Tag da und die berufstätig sind

Also sind das Annahmen, die nicht hundertprozentig belegbar sind.

Man sah die Eichhörnchenfamilie und vor allem deren rote Mutter vielleicht mal beim Frühstück, vielleicht mal abends. Mal ist man selbst an Wochenenden nicht da oder-oder.

Mit einer ziemlichen Wahrscheinlichkeit war die Einhörnchenmutter vielleicht nur länger auf Futtersuche als sonst: Die Kleinen wurden größer, brauchten deutlich mehr Nahrung und gleichzeitig gab es schlechte Witterung, in der Eichhörnchen einfach weniger Futter finden. Duplizität der Ereignisse.

Und es gab aber auch noch den Habicht, der kurz vor ihrem  ‚Verschwinden‘ gesichtet wurde.

Aber nix gwies waas mer net.

Trotzdem gab es großen Handlungsbedarf, denn noch zu säugende Eichhörnchen darf man bereits nach einem, 1(!)  Tag ohne ihre Mama als dehydriert betrachten. Ein lebensgefährlicher Zustand.

Man muss deswegen auch bei einer ungesicherten Grundannahme Sicherheit vorgehen lassen. Nichts zu unternehmen wäre nicht richtig gewesen.

Ich hätte es mir aber weniger rabiat und cleverer gewünscht.

 

Bin daher eine große Befürworterin von smarten Wildtier-Cams, die der nächst wohnende Nachbar anbringen darf

Wenn keine Menschen damit abgebildet werden und keine sensiblen Daten an externe Server geliefert werden (Datenschutz). Also keine China-Scheiße. Check: Jägerbedarf.

Damit kann man wesentlich gesichertere Annahmen treffen und gezielter, auch geräuschloser helfen.

1. Man sieht in den Aufzeichnungen, ob die Mutter nicht vielleicht abends nach langer Futtersuche doch wieder in den Familienkobel zurückkehrt.

2. Man sieht rechtzeitig, ob ein Kleines fehlt.

3. Die Geldausgabe ist überschaubar.

Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass man sie für spätere Fälle auch wiederholt gut einsetzen kann, die man einfach hat – in einem paradiesisch anmutendem Garten mit Baum und Hecken.

Wir leben in Zeiten von smarter IT und Green Deal. Da wird doch was für unsere Tiere rausspringen.

 

Bin in diesem Zusammenhang auch eine große Befürworterin von professionellen Lebendfallen

Eine Tierschutz-Organisation hat die.

Große für Waschbären, mittlere für verwilderte Katzen (zur Kastration/Sterilisation) und kleinere für Marder, Bilche und Eichhörnchen.

Ob man sie hier in einem solchen Fall erfolgreich, da geräuschloser, sanfter und mit raschem Ergebnis einsetzen kann, kann ich nicht beurteilen.

Ich glaube aber stark daran, dass man die Kleinen mit einer solchen Falle samt Lockstoff (Pheromone, Erdnussbutter) am Fenstersims rechtzeitig genug einfangen hätte können.

Auf dass es noch reicht, sie rechtzeitig vor der Austrocknung zu bewahren.

Die Tiere so hemdsärmelig zu jagen, so nachhaltig zu verschrecken, dass es wie Tierquälerei aussieht oder es auch ist – und einen Radau am Kiwi-Baum veranstalten, wäre damit obsolet.

– – –

Bis jetzt sind es dezente und kooperative Lösungsvorschläge, um ein Vorgehen überschaubarer, eleganter, milder und vor allen Dingen für die Tiere weniger rabiat zu gestalten.

Problem:

Eichhörnchen-Kobel zu entfernen ist laut Tierschutzgesetz bei Strafe verboten

Mit der Begründung wurde er aus dem Baum genommen, weil vielleicht noch mehr Kleine drin sind, die Hilfe brauchen. Leider hat man den großen Familien-Kobel aus dem Geäst gerupft, aber nach der – ergebnislosen – Untersuchung nicht wieder zurückgebaut.

Das hätte man nach meiner Ansicht aber tun sollen und wäre auch gegangen. Man sagte, dass es noch weitere Nebenkobel gäbe, was ausreichend sei.

Ich sah leider keinen einzigen. Auch wenn es Nebenkobel gibt, erlaubt das Gesetz kein Entfernen des Hauptkobels.

Die Vorstellung, dass die Restfamilie bei den kommenden Starkregenfällen keinen vernünftigen warmen Kobel mehr hat, ist verstörend.

Dieser für mich unverantwortliche Vorgang war der Punkt, der mich an der Aktion nachhaltig stört, ja traumatisiert. Wie traumatisiert sind erst die betroffenen Tiere …

Habe den Familien-Kobel aufgehoben. Selbst zurückbauen konnte ich nicht, da ich nicht weiß wo er war und weil ich nicht von oben in den Baum hineinkann.

Er ist groß, trocken und weich mit Futter darin.

 

 

Intentionally left blanc

 

 

Eichhörnchen-Mystery (3)

Wo ist die Eichhörnchen-Mama?

Was bisher geschah

Tag 3

Zur Erinnerung: Der Grund, warum man überhaupt den zweiten Racker ebenfalls eintütete, obwohl er nicht verletzt war, ist, dass die Eichhörnchenmutter fehlte, er aber noch gesäugt werden muss.

 

Bleibt die Mutter für immer verschwunden?

Das zweite Junge braucht genau wie das erste verletzte noch ein paar gute Wochen lang Milch und kam deswegen zum Zufüttern auch in die Auffangstation.

Das dritte Kleine braucht jedoch ebenfalls Milch. Das war das Problem.

Welches sogar von der Wärmebildkamera nicht mehr zu sehen war. Aber überraschend wieder im Baum aufgetaucht ist.

Oben links das braune Knäuel

Also kamen die Eichhörnchen-Expertinnen den nächsten Tag erneut. Ich hoffte, um es einzufangen und einzutüten für die Auffangstation.

 

Kehrtwende?

Ich wurde am oberen Treppenhausfenster des 4. Stocks, wo die beiden die Lage sondierten, gebeten, eine Stange zu besorgen. Die bis rüber zum Kiwi-Baum reichen muss, das war der Auftrag. Also ging ich nach unten und holte eine 2,50 m Teppichleiste.

Kaum war ich wieder oben, riefen die Eichhörnchen-Ladies, dass sie die Mutter gesehen hätten! Sie, ein großes rotes Eichhörnchen, wäre hinter dem zweiten kleineren Kobel aufgetaucht und hätte aggressive Geräusche gemacht. Um ihr letztes, drittes Junge zu verteidigen.

 

War sie bei der schlechten nassen Witterung* nur zu lange für Futter unterwegs?

Ich stand perplex mit meiner Leiste da. Freute mich, sah aber: nichts!

Wollte es ihnen aber gern glauben. Das war der Knaller. Die Situation war nun eine ganz andere und man dachte darüber nach, ob man nicht eine Rückführung des entnommenen zweiten gesunden Rackers machen soll. Also ihn wieder holen und ihn seiner Mama zurückgeben. Der beste Platz ist bei der Mama und den Geschwistern.

Ich fand das schwierig, denn sie hatten den großen Hauptkobel entfernt. Das mache den Eichhörnchen nicht so viel. Denn sie sagten, sie hätten gleich mehrere Nebenkobel gesehen. Genauso wie sie die Mutter gesehen hätten.

Ich bin nur Laie, aber ich habe weder noch gesehen.

Weder die Mutter, noch die vorgeblichen Nebenkobel.

 

Wird eine Rückführung gelingen?

Die Eichhörnchen-Damen hatten Bedenken, dass die Mutter es vielleicht nicht mehr annimmt. Und man weiß auch nicht, in welchem Zustand das Muttertier ist und ob sie nicht erneut für zu lange verschwindet. Oder ob sie lediglich die Mama des braunen Jungtiers ist.

Man traute also den verworrenen Eichhörnchen-Familienverhältnissen nicht recht und beschloss als Eichhörnchen-Jugendamt^^, das zweite Rote doch nicht rückzuführen. Und da das Braune ja nun wieder seine Mutter hätte, würde man es hierlassen.

Wir Nachbarn sollten das Ganze jedoch im Auge behalten und aufpassen. Die Damen gingen wieder und wir waren jetzt mit der dezimierten Eichhörnchen-Familie allein.

Ich sah die rote Eichhörnchen-Mutter seitdem nicht mehr, oder genauer: immer noch nicht.

 

Und wo ist das dritte Kleine nun wieder?

Um gegen diese mysteriöse Ungewissheit, die einen in Foren wie Allmystery.com treibt, anzugehen, lief ich jeden Tag mindestens 4 mal zum obersten Treppenhausfenster, um einen Blick in die Wipfel des Kiwi-Baums zu werfen. Nichts!

Seine Geschwister hoch oben im 4. Stock auf dem Fensterbrett in 12 Meter Höhe. Dahinter die Kiwi, in der sie ihren Kobel haben. Image & video by courtesy from Ms Crawford, 4th floor

Verglichen damit, wie oft und wie schön sie vor dem Vorfall im Baum und am Fensterbrett spielten, ist das durchaus merkwürdig.

 

Und auch sehr traurig, eine kleine Tragödie

Sind sie dauerhaft verstört von den stressenden, menschlichen Eingriffen? Sind sie krank? Oder sind sie gar nicht mehr da?

Hat die Mutter das Junge gepackt und ist umgezogen? Oder sind sie bei dem andauernden Starkregen nur den ganzen Tag im Kobel geblieben?

 

1. Als Test, ob überhaupt noch ein Einhörnchen da ist: Futter für sie oben auslegen

Wenn das Futter dann weg ist, wird es doch von irgendwem gefressen worden sein – und wenn es das erratische Universum will, waren es die beiden Eichhörnchen. Am ersten Tag fehlten bloß zwei mickrige Walnusshälften, am zweiten Tag waren die restlichen Walnüsse und die meisten Haselnüsse gefressen, die ungeschälten Sonnenblumenkerne durchwühlt, aber nicht gefressen. Wer weiß, ob es nicht Vögel waren,

 

2. Eine leckere Schippe druff

Wortwörtlich. Pinienkerne!

War der Ankommer.

Vor allem junge Eichhörnchen können diese zarte Leckerei gut nehmen. Ergebnis: Fast vollkommen weggefressen – alles andere frisch aufgefüllte Nusszeug lag noch da.

Aber vielleicht waren es Vögel? Sämtliche Sonnenblumenkerne waren noch da, zerwühlt. Dann sehr wählerische Vögel, die im Frühsommer besseres und Frischeres finden als Sonnenblumenkerne aus dem Laden.

 

Werden die weichen, geschälten Nüsse hier nur von den Vögeln gefressen?

Eine Kohlmeise holte sich genau ein Stück der von mir geschälten Sonnenblumenkerne. Und flog davon. Meisen sind sommers eigentlich Insektenfresser, aber ein Sonnenblumen-Croissant wird gern zum Nachtisch genommen.

So geht kein Eichhörnchen-Nachweis.

 

3. Aber jetzt, DER Test: Walnuss mit Schale dazu

Kenne keinen Vogel, der so etwas nimmt. Das ist der Nachweis für die Existenz der Geister-Eichhörnchenmutter, außer eine Orkanböe schlängelt sich unter den dichten Baum und bläst die Walnuss aus dem Napf und vom Fensterbrett. Leider stimmt das nicht unbedingt: Krähen, Siebenschläfer und Mäuse lieben Walnüsse ebenso. Und schaffen es auch, sie zu knacken. Dumm gelaufen.

Es liegt mal trotzdem testweise eine ganze Walnuss in Schale oben drauf, auf all den anderen Nüssen**.

Wenn die Walnuss weg ist, fraß sie ein erwachsenes Sciurus vulgaris. Oder ein Rabenvogel oder ne Maus. Oder wer auch immer. Bin gespannt, aber die ultimative Lösung ist das nicht. Zugegeben, langsam nervt das ein bisschen.

Es muss etwas sein, das hier im Innenhof wirklich nur Eichhörnchen fressen.

Da fallen mir nur Tannen-, Kiefer- oder Zirbelzapfen ein und frische, süße Knospen von Nadelbäumen. Wenn die Isar jetzt nicht alle Spazierwege ins Grün zugeschmoddert hätte, würde ich jetzt sammeln gehen. Aber vielleicht geht noch was zu pflücken im Nußbaumpark.

UPDATE: Der junge Nachbar von oben meint aktuell, dass die beiden Eichhörnchen nicht mehr da sind. Das was jetzt gefressen wird, würde von Vögeln gefressen werden.

Sie seien vergrämt und umgezogen.

Doch er ist den ganzen Tag im Job außer Haus, es ist nur sein starker Verdacht. Den ich auch habe. Eine letztendliche Gewissheit haben wir trotzdem nicht.

 

Hier geht es weiter zu Teil 4: Kritik

Denn es gibt zu der ganzen Aktion teils zu Recht einige widersprechende Meinungen.

 

Die eine Walnuss liegt – bis jetzt – immer noch unangetastet in der Schale.

*Eichhörnchen finden bei schlechtem Wetter weniger Futter.

**Warum ich fast nur geschälten Knabberkram auslege: Ein 6-8 Wochen altes Jungtier kann große Nüsse mit Schale noch nicht recht knacken.

 

 

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