Für Kunden scheint es zwei Arten von Druckereien zu geben: Die eine, die dir erzählt, dass die Maschinen sich eben amortisieren müssen und daher nur schnell-schnell ausgespuckt wird, was reinkommt. Und die andere, die wirklich auf Qualität achtet und mit der Agentur zusammen arbeitet, nicht gegen sie. Zu sehen am Preis. Manchmal.
Mir als sorgfältigen Menschen ist die zweite Art lieber. Weil sich der Ärger und der Aufwand nicht lohnen, den man hat, wenn Sachen publiziert sind, die Mängel haben. Lieber Kunde, supergünstiger Tausenderpreis im Cent-Bereich hin oder her. Controller sollten sich die Mühe machen, den Einkaufspreis mit dem innerbetrieblichen zusätzlichen Zeitaufwand = Kosten gegenzurechnen. Als da sind: blockierte Manpower, erneuter Zeitaufwand, Rückfragen, Telefonate, Liefermängel reklamieren, nachdrucken und Aspirin für alle Beteiligten. Das Kopfweh der Agentur, manchmal auch das der Druckerei noch nicht mit eingerechnet.
Billigdruckereien: Wer extrem billig anbietet und superschnell liefert, hat keinen Spielraum für bestimmte Qualitätsanforderungen des Marketing. Nicht jeder braucht nur einen zweifarbigen Flugzettel, bei längerlebigen Druckerzeugnissen braucht’s eine ansprechende Haptik. Das muss man begreifen, wenn man als Auftraggeber wieder mal gern über laue Farben, "Schmatzer" auf der gedruckten Oberfläche, schlechte Rillung der Billigdruckerei klagt. Sie stößt aus Kosten- und Zeitdruck an ihre Grenzen.
Die Kombinations-Therapie: Gegenmittel 1: Nicht zu spät die Agentur beauftragen – zwei Wochen sind – mit Verlaub – recht knapp von Konzept bis Realisation z.B. einer Broschüre, hüstel.
Gegenmittel 2: Eine Qualitätsdruckerei spart Kosten und Nerven, siehe oben.
Gegenmittel 3: Proofs nicht als überflüssigen Zeitvertreib betrachten, sondern den Zeitbedarf dafür einkalkulieren. Ein Must.
Gegenmittel 4: Die Agentur bis zur Druckabnahme verantwortlich sein lassen.
Oder wie sagte ein Kunde mal so schön über sich:
"Ich bin ergebnisorientiert, nicht prozessorientiert."
Yesyes.
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