Man nennt mich einen Narren. Wird Gott, wenn er mich einst zu sich ruft, mich ebenso nennen?
Ludwig römisch Zwo
Auf den Spuren König Ludwig II.
Welche Bauten ließ Märchenprinz König Ludwig II. errichten? Wo hielt er sich in München am liebsten auf? Und wo findet man auch heute noch Denkmäler, die an den Regenten erinnern? Auf der Tour König Ludwig II. in München entdecken geht es kreuz und quer durch die Isarmetropole. Vom Hofgarten, wo der kleine Ludwig spielte, führt die Tour bis zu seiner letzten Ruhestätte in St. Michael. Dazwischen liegen Museen, Schlösser, Parkanlagen, Friedhöfe und Denkmäler — Orte in München, die auch heute noch im Glanz des Monarchen erstrahlen. Alles was man dafür braucht ist ein gültiges MVG Ticket. Wann es wohin geht, entscheidet jeder selbst.
… und wann er wo welches Satzzeichen unterbringt, offenbar auch, o liberalitas Bavarica. Die MVG, die sich ansonsten eher bitten lässt, einen überhaupt irgendwo hinzutragen, gestaltet gelegentlich sogar Stadttouren, die man mit Hilfe seiner selbst bewältigen kann. Unter seinen MVG Freizeittipps schlägt er einen neuen König-Ludwig-Weg vor, der sich allein deswegen nicht durchsetzen wird, weil man ihn nicht hintereinander weg abklappern kann. Im zugehörigen Folder, der gerne zurzeit mal gratis ausliegt, kann man die notorischen Ludwigsorte so trickreich verbinden, wie man will, es ergibt weder eine Linie noch einen Rundkurs. Macht aber nix, ist ja für Leute aus dem MVG-Bereich, die können öfter los.
Was die Tour verschweigt: In München gibt es aktuell gerade mal zwei Denkmäler für König Ludwig II., den Märchenkönig, den Kini, den erfolgreichsten Touristenakquisiteur für Gesamtbayern noch vor seinem Namensvetter Ganghofer. Eins steht auf dem schon länger eingeführten König-Ludwig-Weg über der Isar (Blick verbaut) zwischen Bogenhausen und den Maximiliansanlagen, vom anderen ist nur noch der Kopf übrig, aber sie arbeiten schon wieder dran.
Was einem angesichts des Tourenfolders erst richtig auffällt: Die Schönheitengalerie von König Ludwig Römisch Eins, erst unlängst an dieser Stelle angenehm aufgefallen, verstand unter Schönheit noch die Schönheit von Frauen. Die Schönheitengalerie von seinem fraglichen Enkel Römisch Zwei, ebenfalls in Schloss Nymphenburg im Marstallmuseum nebendran, versteht darunter die Schönheit seiner eigenen Lieblingspferde.
Besonders gruselig daran: Der märchenkönigliche Leibapfelschimmel hieß Völuspa. Das bedeutet: Weissagung der Seherin. Der Prachtgaul wurde vom beauftragten Maler Friedrich Wilhelm Pfeiffer am Würmsee, heute: Starnberger See in der Nähe von Schloss Berg dargestellt. Das ist dort, wo Ludwig II. am Pfingstsonntag 1886 erschossen wurde, aber nix Genaues weiß man nie.
Der Vorteil ist: Wenn man nur die Münchner Ludwig-II.-Denkmäler mitnehmen will, hat man eine schön thematisch vollständige Stadtbesichtigung unternommen, zu der man sich mit dem MVG ziemlich eindeutig von A nach B auf den Weg machen kann. Oder andersrum.
Buidln: Selbergemacht, März 2014;
Willhalm Veronika: Ein Denkmal für König Ludwig II., 2009.
Soundtrack: Bally Prell: Isarmärchen, ca. 1953.
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