Update zu Doris Lessing kriegt den Nobelpreis (2007):
1.: Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras, 1951. (Bildungsbürgerlicher Hochquatsch, leider von Ranicki kanonisiert.)
2.: Warum denn kein Wunder?
Warum denn kein Wunder?
Warum sind wir denn so mies drauf?
Lahme sehen, Blinde gehen und die Tauben fliegen auf.Funny van Dannen, in: Melody Star, 2000.
(Gutbürgerliche Hochkomik, leider noch nicht von den Toten Hosen instrumentiert.)
3.: Melinda Nadj Abonji: Deutscher Buchpreis des Börsenvereins für Tauben fliegen auf, 2010. (Endlich mal eine grundliebe Preisträgerin exakt meines Jahrgangs, die man gern mal auf ein Interview oder anderwärts treffen möchte, die sich sichtbar ehrlich über ihre Auszeichnung freut, aus eigener Beteiligung weiß, was ein Poetry Slam ist und ihr Literaturschaffen als Musikmachen begreift. Kann singen und geigen und tut es öffentlich, genau der richtige Grad an Schweizer Akzent, der nicht grotesk wirkt, lacht bestimmt ansteckend an der richtigen Stelle, nicht so eine überhübschte Langweilerin mit bildungsbürgerlichem Hochquatsch wie die von 2007. Außerdem für ein Buch mit einer Hauptfigur namens Ildikó bei einem österreichischen Verlag, der die Apokryphen von Herman Melville fürs Deutsche erschließt, was eigentlich der Job von Hanser gewesen wäre. Sollen sie doch den Nobelpreis für die Tauben stiften.)
Ungarische Serbin in der Schweiz bei österreichischem Verlag: Melinda Nadj Abonji erhält Deutschen Buchpreis, Süddeutsche Zeitung, 4. Oktober 2010, © dapd.
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