Bewirtschaftet von Vroni und Wolf

Design, Kult und Glaube

drei viertel

drei viertel. Das damalige Magazin der Allianz deutscher Designer AGD, Ausgabe 03/2008. [Gibt es jetzt nicht mehr, Anm. d. S.]

drei viertel

Wobei: Das nette Katzenmuseum Traunstein als Ausflugsziel gibt es ebenfalls nicht mehr, es ist dauerhaft geschlossen. Die Inhaberin ist 2013 verstorben. [Anm. d. S. Juni 2020]

Was es da gab (Auszug):

Die ständig wachsende Zahl der Exponate machte Ende 2005 den Umzug in ein erheblich größeres Gebäude und damit die völlige  Neugestaltung des Museums erforderlich. Mittlerweile sind es weit mehr als 6.000 Katzenfiguren in allen Größen  und aus allen nur erdenklichen Materialien und weitere 6.000 Exponate wie Bilder, Bücher, Kalender, Fotos, Bekleidung, Heimtextilien und Gebrauchsgegenstände. Letztere verteilen sich ihrer Art nach auf die jeweiligen Nutzungsräume. So befinden sich die Bücher in einem speziellen Bibliotheksraum mit den entsprechenden Leseplätzen. Kleine Wandvitrinen beherbergen Schmuck- und Uhrenkatzen. Katzenpostkarten aus drei Jahrhunderten, Glückwunschkarten für alle Anlässe und eine Briefmarken- und Telefonkartensammlung stehen dem Besucher in zahlreichen Alben zur Verfügung. Viele alte und neue Katzen mit Bewegungs- und Akkustik-Einrichtung werden vorgeführt und auch so manche Anekdote erzählt, wie die eine oder andere Katze in den Besitz der Ramspergers und damit ins Museum kam. Auf Fragen oder besondere Interessengebiete der Besucher wird ebenfalls nach Möglichkeit  eingegangen.Im Museum befinden sich auch „Katzen aus aller Welt“ und  eine überwiegend textliche Darstellung der Entwicklungsgeschichte dieses für viele Menschen schon immer faszinierenden Tieres.

Wie kein anderes Tier wurden Katzen von Künstlern gemalt, modelliert, besungen und in der Literatur beschrieben. Oft wurden sie zur Hauptfigur in Gedichten, Erzählungen, Romanen sowie Krimis erhoben. In den meisten Ländern und damit in vielen Sprachen haben sie in Sprichwort, Redensart und Aberglauben Einfluss genommen.

Sie haben Spuren in fast allen Religionen hinterlassen. Für die Werbebranche sind sie stets begehrtes „Modell“. Aus dem Jahreslauf und dem Alltag der Menschen sind sie schlichtweg nicht mehr fortzudenken.

Das Katzenmuseum soll allen Besuchern zeigen, wie äußerst vielfältig  die Darstellung der Katze erfolgt. Hierbei sind neben den unterschiedlichen Kulturkreisen auch der Wandel der Zeit und des Geschmacks sowie  die Material-bedingten Möglichkeiten wiedergegeben.

In diesem Museum können alle Katzenliebhaber, aber nicht nur diese, unterhaltsame und zugleich sehr informative Stunden in einem Ambiente verbringen, in dem einfach „Alles für die Katz“ ist. Gleichzeitig wird aber auch dem „Haustier Nr. 1“, der von so vielen innig geliebten Katze, ein schon längst fälliges Denkmal gesetzt.

Die Zeit, die man mit einer Katze verbringt, ist niemals verschwendet. Das Gleiche lässt sich auch über einen Besuch im Traunsteiner Katzenmuseum sagen.

Und wer nach der Museumsbesichtigung seine Sammlung vergrößern oder eine beginnen möchte, wird im Museums-eigenen Laden gewiss etwas finden. Dort warten die verschiedensten Bücher, ausgesuchte Karten, der Literarische Katzenkalender, einiges aus der Catwalkserie, diverse Katzenfiguren, witzige Gebrauchsgegenstände und vieles mehr zum Thema Katze auf den interessierten Katzenliebhaber. In der Flohmarktecke werden sogar Doppelstücke aus dem Museumsbestand angeboten.

Fand ich im Jahr 2020 für den geneigten Leser via freundliches Webarchiv: https://web.archive.org/web/20131124021157/http://www.katzenmuseum-traunstein.de/pageID_4411524.html

 

drei viertel

Museum Mensch und Natur München.

PS: Leider muss ich aus juristischen Gründen an dieser Stelle vermerken, dass das Bildmaterial meinem eigenen Copyright unterliegt, weil ich keine 8000 Euro zuviel hab. Die Bilder sind zur Gaudi auf meinem Flickr-Account, die schenk ich Ihnen.

4 Kommentare

  1. Vroni Gräbel

    Wolf, du sollst doch das tolle Heft der AGD nicht zum Besten haben!
    Ja, ich geb zu, das lag so aufeinander in meinem Büro …
    Texter… tss

  2. Wolf

    … müssen heute alle Bilder selber machen, während der Grafiker textet.

  3. Norbert

    Netter Beitrag. Zum Thema Glaube und Marketing: Steve Jobs wird, so habe ich neulich gehört, auch iGod genannt; bei y.schwerdt im absatzwirtschaft-Blog lese ich, daß nicht religiöse Menschen sich viel mehr für Marken interessieren als fromme Menschen (lt. Studie d. Duke-University), wobei mir schon die Idee “fromm” synonym zu “religiös” zu verwenden, nicht ganz unproblematisch erscheint. Außerdem, die älteren unter uns werden es noch wissen: An Gott kommt keiner vorbei, außer Stan Libuda.
    Grüße aus Tübingen
    Norbert
    P.S. Vielleicht sollte mal jemand das Thema “The Whiteness of the Cars” vor dem Hintergrund des Göttlichen beleuchten. Mein Kollege Alan meinte neulich angesichts eines schneeweißen SUV (Marke konnte sich keiner merken, weil die eh alle ähnlich schlecht designt daherkommen): “Melville would have written something about that, wouldn’t he?”

  4. Wolf

    He would bestimmt. Und es ginge um einen Markenverweigerer, der durch die Fifth Avenue streunt und angesichts der Blinkenlights dauernd denkt: “I would prefer not to”, bis man ihn off-broadway neben einem brennenden Mülleimer findet.
    Hach, da schaut richtig was raus…

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