Bewirtschaftet von Vroni und Wolf

Kategorie: Frauen und das Internet (Seite 2 von 2)

Adele, Adele

Schon die Eingangsfrage ist eine des Alters: Erkennen Sie Adele (sprich nicht: “A-dé-le” wie die fränkische Abschiedsformel, sondern ungefähr: “Erdäll”), wenn sie wie immer unangesagt im Radio kommt? Denn welcher Bürger einer Industrienation unter 30 hört heute noch allen Ernstes Radio? Oder andersrum: Wann bitte soll einer der Musik kleiner Mädchen hinterherforschen, solange er noch nicht mal die kompletten Gambenkonzerte von Telemann aufgeholt hat?

Adele.tvNachrichten über das Fräulein Adele erreichen mich über die Zeitung – jawohl, Print – und besagen, dass sie erstens soeben einen ganzen Armvoll Grammys – sechs an der Zahl – gewonnen hat, also richtig gut sein muss, und diesen Höhepunkt ihrer jungen Karriere zweitens zum Anlass nimmt, aufzuhören. Sie sei dann mal für vier, fünf Jahre weg.

Recht so, denkt mein innerer alter Sack, würd ich auch. 23 ist das Kindchen, in dem Alter hab ich noch keine so tollen Lieder geschrieben. Warum soll sie sich da nicht erklärtermaßen zur Aufzucht von Kindern und Gemüse zurückziehen, solange ihr Derzeitiger (37) noch keinen erektilen Dysfunktionen unterliegt und sie sich ihre selbstgezogenen Radieschen noch von oben anschauen kann? Endlich erlebe ich auch mal, wie man auf erfolgreiche Prominenzen neidisch sein kann: wenn sie sich mit etwas Erreichtem zufrieden geben, statt noch ein Auftragsgeträller für einen charakterfreien Disneyfilm abzuliefern, an dem das Marketing eifriger herumgestopselt hat als die Drehbuchabteilung.

Wie, ich bin ja bloß neidisch? Ja, schon, hab ich ja gerade gesagt. Was uns zur zweiten Altersfrage trägt: Auch ich hatte mal Jugendträume. Und vermutlich waren es so ähnliche wie die von Patrick Süskind, der als Schulbub ein einziges Buch zu schreiben plante, von dem er dann ein Leben lang zehren kann. Bei mir ist nichts draus geworden, weil er Das Parfüm dann schon selber geschrieben hat, sogar den charakterfreien Film dazu gibt’s schon lange als ermäßigte DVD.

Albrecht Dürer, Selbstbildnis im Pelzrock, 1500Altersfrage 3: Kaum verabschiedet, bereitet Adele ihr Comeback vor. Wahrscheinlich noch im selben Interview, keine Zeit zu verlieren, wie solche Twitterkinder halt so sind. Ihre “Auszeit” gedenke sie mit dem Schreiben eines neuen, möglichst optimistischen Albums zu verbringen – also außer dem üblichen anstehenden “sich wahnsinnig auf das Baby freuen” und “Erfüllung im eigenen Garten finden” jetzt – weil sie nicht länger “als verbitterte Hexe” auftreten will (zur Erinnerung: Sie ist 23. Siehe auch: Bunte und Landlust, Jahrgänge ab ca. März 2012).

Das Optimistischste an Fräulein Adeles mittelfristiger Lebensplanung finde ich heute schon die Unterstellung, dass in fünf Jahren die Musikeinheiten immer noch in Alben gerechnet werden, und dass bis dahin noch jemand weiß, wer mal die Adeledings war, ohne das sie – Mazeltov – den Weg der Whitney Houston gegangen wäre. Das macht mich ausnahmsweise moderner, um nicht zu sagen: jünger als sie. Der Unterschied ist: Sie kann sich das leisten, weil ich nicht von Tantiemen meiner fünf Jahre alten Textarbeiten leben kann. Glauben Sie mir, ich hab’s versucht, aber heiß ich Süskind?

Altersfrage 4: Ein paar Seiten weiter im Kulturteil geht’s nochmal um die Verbreitung von Kunstwerken. Überschrift: “Nicht mehr transportfähig”. Aber damit meinen sie schon nicht mehr Adele, sondern Albrecht Dürer.

Bilder: Adele im Luminaire in Kilburn, London, 2007;
Albrecht Dürer: Selbstbildnis im Pelzrock, 1500.

Happy Hallohochzeitsween, Part 11

Update zu Hochzeitstag (’cause There’s Nothing Else to Do) #10:

Heute war bei Tisch von den Frauen die Rede, und Goethe äußerte sich darüber sehr schön. »Die Frauen, sagte er, sind silberne Schalen, in die wir goldene Äpfel legen. Meine Idee von den Frauen ist nicht von den Erscheinungen der Wirklichkeit abstrahiert, sondern sie ist mir angeboren, oder in mir entstanden, Gott weiß wie. Meine dargestellten Frauen-Charaktere sind daher auch alle gut weggekommen, sie sind alle besser, als sie in der Wirklichkeit anzutreffen sind.«

Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, 2. Theil (1836), , Mittwoch, den 22. Oktober 1828, cit. n. Deutscher Klassiker Verlag.

Frauen sind gefährlich! Sie sind oft intelligenter als du glaubst!

“Na, Wölfchen? Wieder feministische Inhalte ausbreiten, um dich für den Hochzeitstag einzuschleimen?”

“Seit wann erachtest du Goethen als feministisch?”

“Dein Eckermann ist gar kein richtiger Goethe.”

Und die Lustigen Taschenbücher sind keine richtigen Entenhausener Berichte.

“Is recht, Wolf. Ich such dann schon mal meine blauen und grünen Nagellackflaschen raus. Wir treffen uns in einer Stunde am Küchentisch, wenn meine Zehen getrocknet sind.”

“Meine liebste Frau, Partnerin und Gespielin. Ich liebe dich, wenn du dich so um deine schönsten Teile kümmerst.”

“Meine Zehen?”

“Und mich.”

“Pff. Sonst nicht?”

“Aber doch. Ich lieb dich. Ewig. Ganz feste.”

“Das wollen wir in einer Stunde doch mal sehen. Und bis dahin rasier dich bitte.”

“Du auch.”

“Du bist ein alter Saubär.”

“Rwarrrrr.”

My body’s broken, yours is bent: Placebo: Every You, Every Me, aus: Without You I’m Nothing, 1998.

Langenscheidt Deutsch—Mutter/Mutter—Deutsch

Update zu 60 + 2.0 und Mutter, du hier?:

Teil 1: Deutsch—Mutter.

Abitur: nichts lernen, bloß auf die Schule gehen.

studieren: in die Schule gehen, bis man dreißig ist.

BWL: Geld machen.

Zahnmedizin: was aus sich machen.

Geisteswissenschaften: Lesen und Schreiben.

Germanistik: unfallfrei ein Buch lesen können.

den Sinn des Lebens suchen: schauen, wie der Club gespielt hat.

Studentenwohnung: Haschisch fressen; einen Bart wachsen lassen; feste bumsen.

Auslandssemester: in der Weltgeschichte herumhupfen.

vorlesungsfreie Zeit: Ferien; Mucken auf die Schwänze hauen; monatelang den ganzen Tag das Maul ans Tischbein hauen.

BAföG: meine Steuern.

Studiengebühren: in Hartz IV einzahlen.

Magister Artium; Diplom: doch mal endlich fertig; zu alt für die Schule geworden.

Werbetexter: Reklamekasper.

Praktikum: immer noch kein Job.

freie Mitarbeit: keine Arbeit.

fester Freelancer: keine Arbeit.

Auftrag: keine Arbeit.

selbstständig: arbeitslos.

Arbeit finden: nirgends anders genommen werden.

promovieren: doch lieber weiter auf die Schule gehen.

selbstständig, fünfzehn Jahre lang: bis heute nie irgendwo eingestellt.

eigene Firma: noch nie eine Arbeit gehabt.

eigene Firma, zehn Jahre lang: auch nichts geworden.

Geschäftsidee: Strohfeuer; der nächste Hirnfurz.

Freundin: weißt schon, die da.

Freundin, erste: die Schnalle damals.

Freundin, zweite: die mit dem Gesicht.

Freundin, dritte: der geschminkte Fratz, hast du noch was mit der?

Ehefrau: die, weißt schon.

Beruf: was mit Computer.

Computer: was man da heute immer hat.

iPad: sowas Neues.

Internet: im Computer drin; gar nicht da.

Facebook: im Internetz drin.

Statusmeldung: dein Rumgekasper den ganzen Tag.

Blog: dein Geschmarre zu nachtschlafender Zeit.

Twitter: dem Willi seinem Buben sein Geschmarre zu allen Tag- und Nachtzeiten.

Google: vielleicht nächstes Jahr ein neues Sofa.

Website: von was dem Willi sein Enkel jetzt schon wahrscheinlich bald keinen Finger mehr rühren braucht.

Posteingang: Pimmelreklame.

Postausgang: anders bist ja du nicht zu erreichen.

neue Rechtschreibung: wie man will.

YouTube: Reklame.

Musikvideo: was früher dauernd aus deinem Zimmer rausgedröhnt ist.

Musik: Neger-Hau-Hau.

klassische Musik: das schwere Gegeige (instrumental); das Mozartgeschrei (vokal).

volkstümliche Musik: Musik.

Radio: die Urwaldaffen aus Amerika.

Bayern 1: Radio.

Eigentumswohnung: hinausgekündigt.

Wohneigentum: Schulden bis ins Grab.

Eigentumsbildung: in der Bruchbude hausen.

Rente: endlich daheimbleiben; zuwenig rauskriegen.

Wochenende: in die Fränkische fahren.

sich betrinken: ein Seidlein kaufen.

sich regelmäßig betrinken: endlich was davon haben.

Politik: keine Mannsbilder mehr.

Bier: Brot.

Schnaps: Nachspeise.

Wein: kein Bier mehr.

Champagner: der Teure vom Aldi.

Essen: Schäuferle mit Knödel.

Essen, vegetarisches: Vogelfutter.

mit Salat: vegetarisch.

Schäuferle mit Knödel: was Gescheites zu essen.

Gicht: Strafe Gottes.

Kinderzimmer, ehemaliges: Wurstkonservenkammerl.

fernsehen: (s.o.: den Sinn des Lebens suchen).

Privatfernsehen: Busenradau.

ZDF: Fernsehen.

Altersdemenz: nicht mehr so können wie vor vierzig Jahren.

Altersstarrsinn: Meinung; Wahrheit.

Nordic Walking: jetzt auch immer zwei so Stecken mitnehmen.

nächste Woche: wenn wir mal nicht mehr sind.

Rufnummer unbekannt: deine Mutter.

Nächste Woche (eventuell): Teil 2: Mutter—Deutsch.

Mutter, du hier?

Update zu 60+2:

Mal nachrechnen: Die Digital Ist Besser, eine der verdienstreichsten und auf entwaffnende Weise besten Platten deutscher Provenienz, selbst wenn man dem Musikexpress nicht jede auf einem Bierfilz zusammengestoppelte Liste glauben mag, ist von 1995. Auch schon wieder gleich 15 Jahre alt.

Vor 15 Jahren hat da jemand genölt und gejammert, und wir fanden es schaurig schön: “Ich Möchte Teil Einer Jugendbewegung Sein”; das Demo geht sogar schon hart auf die 16.

Wenn wir annehmen, dass ein zorniger junger Mensch 1995 etwa 15-jährig in der finanziellen und seelischen Verfassung war, sich die erste CD von Tocotronic anzuschaffen, wäre er heute im besten Alter, eigene Ableger zu treiben. Die sind heute irgendwas zwischen 2 (Akademikereltern) und 12 (bildungsferne Kindergeldjäger) und feste im Internet unterwegs — und singen das Lied von der digitalen Abnabelung: My Mom’s On Facebook.

Ein oft erlebtes Weihnachtsphänomen: Mama ante portas. Dieser Frühwarnservice kostet Sie nichts und ist umsonst.

Ist Frust bei der Kundenakquise der Grund für die Flucht ins Netz?

Blaetterdachflaucherhell

Die Frage hat es in sich.

Die Akquise-Flucht in das vermutet  anonymere und in das vermutet  weniger anstrengende, reine, herrlich klare Internet halte ich für ein starkes Motiv vieler, die im Internet ein Geschäft aufmachen wollen.  Der Traum vom Perpetuum Mobile, von dem Ding, das von alleine vollautomatisch Geld verdient und kein Personal braucht! Wunderschön deutlich scheinende Trackingzahlen! Alles läuft anscheinend von alleine, das Serverchen brummt, das wiegt in Sicherheit. Auch in Sicherheit vor lästigen Kunden?

Habe ich von Auftraggebern schon gehört, die sich scheuen, ins Getümmel des Lebens zu
gehen, dass "man keine Lust mehr habe", sich im echten Leben mit
Klingelputzen und anstrengender ungewisser Real-Akquise, quengelnden Interessenten menschlich
herumzuplagen. Real-Akquise wird als menschliche Plage empfunden.
Dauernd akquirieren zu müssen wird zudem noch als hoher Kostenfaktor, id
est: unwirtschaftlich betrachtet.  Reine Finanzleute unter meinen Kunden
sehen das oft so.

Internet-Shop aufmachen, die Leute sollen dich
da das Produkt kaufen oder downloaden, kein Rumdiskutieren wie im Laden
und Tschüss… :-))

Die Frage ist:
Ist es ein sehr kluges Motiv?
Und
muss man nicht auch im Netz als Shopbetreiber freundlich und geduldig auf Kundenfragen
antworten, sich um Zulauf und Akquise kümmern. Die alte unsinnige
Faul-Idee: Zielgruppe sei, wer sich – ausversehen?- in den E-Shop
verläuft, ist ebenfalls nicht auszurotten: 1. Hauptirrtum.  Nur so ganz nebenbei.

Das Motiv ist nicht klug, aber es ist da 
ich weiß es, ich höre es oft.

Doch das Netz ist nicht minder
anstrengend als am Verkaufstresen zu diskutieren oder als Kaltanrufe zu machen.
Nur anders anstrengend, anders expensiv (Kosten jetzt). Internet, das gut läuft,  kost'
net nix. 2. Hauptirrtum vieler hoffnungsvoller Aspiranten.

Wer da
Erfolg haben will, muss sehr wohl investieren nicht zu knapp. Mit
seinen Kunden reden, verhandeln und kann sich nicht als hohler Avatar zurückziehen.
Märkte sind Gespräche (Cluetrain), gerade im Netz. Und keine von allein sprechenden Plakate. Gerade da, wo der
Wettbewerb dicht wird. Wer Gespräche als anstrengend empfindet, wird
auch im Netz nix reißen.

Ein akquirieren müssendes Unternehmen (und das sind 99%) muss sich gar
nicht überlegen, wo es denn besser aufgestellt wäre, was denn strategisch
mehr Sinn gäbe. Oft gibt es die Frage, was ist besser gar nicht: Man muss beides machen. Weil die Menschen, ob jung oderälter mittlerweile sich beide in beiden Welten bewegen.  Cross eben.  Für den der Cross für Schoko-Chips hält
:- ): Marketing/Akquise-Mix Offline und online. Der Mix bringt am meisten.

Like the Naked Leads the Blind

Update zu Every You Every Me:

Cover Placebo, Without You I'm Nothing, 1998Sucker love is heaven sent,
You pucker up, our passion’s spent.
My heart’s a tart, your body’s rent,
My body’s broken, yours is bent.

Carve your name into my arm,
Instead of stressed, I lie here charmed.
Cuz there’s nothing else to do,
Every me and every you.

Placebo: Every You Every Me, aus: Without You I’m Nothing, 1998.

PS: Leider muss ich aus juristischen Gründen an dieser Stelle vermerken, dass das Bildmaterial meinem eigenen Copyright unterliegt, weil ich keine 8000 Euro zuviel hab. Die Bilder sind zur Gaudi auf meinem Flickr-Account, die schenk ich Ihnen.

Gestörte Körper- und Selbstwahrnehmung…

…beginnt früh.
Und Dove kümmert sich. Damit wir erleichtert… Dove kaufen.
Tolle Firma, oder?


Die Frage ist nur, ob UNILEVER – Dove ist von UNILEVER – in seinen restlichen Produkten mit seiner vorbildlichen Frauensicht auch so vorbildlich ist.

Als da sind u. a. :

LÄTTA

Magnum

Rexona

Viss

Das Frauenbild dieser letzteren UNILEVER-Produkte ist genau das, was wir aus der Werbung kennen und was der Dove-Film anschwärzt: Noch superer, noch schlankerer, noch schönerer, bewussterer, noch tüchtigerer. Eine unendliche Kette künstlicher Perfektion.

Ist es in Ordnung, wenn ein Unternehmen auf der einen Seite vorgibt, für eines seiner Produkte vorbildlich zu werben, aber auf der anderen Seite mit seinen anderen Produkten aber selbst mit der angeprangerte Verursacher ist? Nur, wenn der Verbraucher es nicht merkt…? Wer weiß schon aus dem Kopf, was alles zu UNILEVER gehört.

Sinn und Sinnlichkeit

100_0102_gdeckterkleiner

Eine Antwort an Christof Hintze zu Chancen Optionen Stärken Möglichkeiten
(manueller Trackback…)

Eine reine Welt der guten, angenehmen Emotionen…

Gerade hat hier im Hinterhof jemand einen uralten italienischen Schlager aufgedreht. Hach war das herrlich.
______________________
Ich habe mich ein bisschen mit der Whitelist beschäftigt und dem
Kerngedanken daraus, dass die Menschen sich sowieso nie rein rational
entscheiden, weder zu einem neuen Tafel-Service noch zu einem neuen
Dienstleister. D*accord, schonschon.

Der gedankliche Fehler, der sich da eingeschlichen haben könnte, ist,
dass das Gegenteil von "rational" eben genau nicht nicht "emotional"
ist, sondern "irrational". Ich würde "emotional" also nicht so als
Gegensatz aufbauen (damit wird es entwertet und in Richtung irrational
getrieben), sondern als wunderbaren zweiten Verstand, der immer dazu
gehört.

Rational und emotional gehen perfekt zusammen, sie sind keine anderen Welten.
Hirnforscher wissen das.

Und wenn man das auf ein Empfehlungssystem überträgt, muss man wissen,
dass die reine Ratio (auch sie eine Fiktion, gibt es die reine Ratio?)
immer die sozial-psychologische Komponente sucht, ja dringend braucht.

Und ab da haben alle Systeme, die auf virtuellem Gebiet installiert
sind, einen horrenden Nachteil: Man kann sich nicht riechen (merken Sie
was?), man kann sich nicht spüren, man kann keine unsichtbaren, aber
genau die wichtigen Signale aussenden.

Daher ist für mich ein Netzwerkgedanke, der umfassender ist als ein
reines Brauggsdu-Kriggsdu- Abchecken, immer besser im real life
angesiedelt. Im Internet ist eben genau die wunderbare
Gefühlsverstand-Komponente ausgeknipst = alle wunderbaren weiteren
Kanäle, um sich zu verständigen, fehlen. Der Rechner bietet einem
umfassend gepolten Verstand, der viele Antennen hat und viel wahrnimmt
(einem Gefühlsverständigen), überhaupt nichts. Nur Bilder (die nicht
echt sein müssen und oft genug auch falsch sind), nur Texte, bei denen
es oft schwer ist, die ganzen Inhaltsebenen einzuordnen, die sie
anbieten. Der Gebrauch von emoticons ist im Netz nicht spießig, sondern
weise, weil man sich auf nur rein textlicher Ebene extrem missverstehen
kann, wie wir alle sicher schon erfahren durften. Es fehlen Betonungen,
Akzente, ein Lippenkräuseln, ein Blick von der Seite. Da fehlt alles.

Daher ist für mich das Internet nur ein rudimentäres und sehr fehlerhaftes Mittel zur Akquise. Um die geht es doch. Im Internet findet nur da erfolgreich Akquise statt, wo die Leistungen
klar und einfach beschreibbar sind. Ergo sind sie dann auch
vergleichbar. Und wo vergleichbare Leistungen angeboten werden,
herrscht ein reiner Preismarkt und der Untergang der Idee.

Das, worauf Sie raus wollen, dem Kunden die Qualität der Idee
herauszustellen, wichtiger als stupide technische Umsetzung, und sie
als wichtigen Grundstein Ihrer eigene Arbeit anzubieten (was ich gut
finde), geht im Netz daher… schlecht.

Nutzen Sie für Ihre eigene Sache mehr Wahrnehmungskanäle als das dröge
Internet und machen Sie… Seminare, Events. Denn Sie sind keine
Schraubenfabrik und verkaufen keine Schrauben.

Und zwar keine dieser trockenen Powerpointvorlesungen oder dieser
unglaublichen IHK-Seminare (I know), sondern mit Schmackes und
Aha-Effekt. Ich bin sicher, Sie haben es drauf. Mit den Leuten, die
jetzt schon von Ihnen begeistert sind, ein Netzwerk halten und weiter
ausbauen.

Eine, die nicht mehr im XING ist…

Ich habe schon unterschrieben. Und Sie?

Es geht um den 37-jährigen Journalisten und Dichter Shi Tao.

Shi_tao_titel

Foto,
© : amnesty international

Alles, was Sie tun müssen: Ihre gültige E-Mail von dort abschicken (In die Petitionsliste für ihn von ai eintragen, siehe linke Spalte ebendort und blauer Kasten.)
http://www.amnesty-einsatz.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=20&Itemid=40

Auszug:

Zahlreiche Menschen sind in China wegen der friedlichen Ausübung
ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung inhaftiert. Viele davon sind
„Cyber-Dissidenten“ wie der 37-jährige Journalist und Dichter Shi Tao.

Shi Tao hatte über sein Yahoo-Konto eine E-Mail an eine amerikanische
Nichtregierungsorganisation (NGO) geschrieben. Darin schrieb er, dass
die chinesische Regierung Journalisten davor gewarnt hatte, im Vorfeld
des 15. Jahrestages über das Massaker auf dem Tiananmen-Platz zu
berichten. Diese E-Mail wurde anonym veröffentlicht.

 

Durch
die Zusammenarbeit mit Yahoo konnte die chinesische Regierung den
Absender dieser E-Mail ermitteln. Daraufhin verurteilte ein Gericht Shi
Tao im April 2005 zu zehn Jahren Haft. Die Urteilsbegründung: Er soll
dem Ausland „Staatsgeheimnisse“ verraten haben.

Tatsächlich
hatte Shi Tao die betreffende Informationen bei einer Redaktionssitzung
der Zeitung, für die er arbeitete, erhalten. Wie er beteuerte, handelte
es sich nicht um Staatsgeheimnisse.

Setzen Sie ein Zeichen und zeigen Sie Einsatz für Shi Tao.

(Text von mir gefettet)

_______________
Es ist so einfach, mit seiner E-Mail mal was Nützliches anzustellen.
Denken Sie nach!!!


… something fishy…

Wenn irgendein Hanswurst "Vroni" in Google eingibt (580.000 Ergebnisse) dann sieht er meinen Namen Vroni auf Platz 3 von Seite 1. Versuchen Sie das mal mit Ihrem Autogeschäft und mit dem Wort "Auto".

Platz 1 hat die "Fischer-Vroni", das Festzelt des Münchner Oktoberfests. Dabei heißt diese Vroni gar nicht Vroni. Karl Winter und seine Frau Phillipine gründeten diese Fischer-Vroni. Ich muss nicht alles verstehen, vor allem nicht, warum ein anders heißendes Ehepaar eine Vroni gründet, die dann eine möchelnde Fischbraterey und ein nach Bier stinkendes Festzelt ist.
 

Was war das: ein one-eighty oder ein three-sixty? Oder: Kotzen nach gewissen Anfragen.

Normalerweise bin ich ja abgehärtet. Ein Großteil meiner Abhärtung erfolgte zum Ersten beim Ötzie, wo ich als Newbie sofort auf Kante runterboarden sollte (hat geklappt), zum Zweiten im XING, dem damaligen openWC.

Dorten Abhärtung dergestalt, dass es da Leute gibt, die gibts gar nicht. Zum Beispiel solche, die übelst faul briefing- und pflichtenheftlos ein komplexes Design anfragen wollen und nur bezahlen wollen, wenn es ihnen gefallen hat. Der Kontakt mit solchen Leuten hat deswegen nicht geklappt, da sie mir ihrerseits freiwillig nicht umsonst ihre Finanzberatung oder ihr Hotelzimmer gaben und ich übelst nicht bezahlen wollte, wenn es mir nicht gefallen hat´`´`. Das heißt, ich habe die mit meinem inneren Snowboard umfahren oder geshreddert.

Jahre später auf rebellmarkt:
boardbreaker  – mir sympathischerweise in Snowboarder-Gefilden zuhause und dem mir nicht unsympathischen Don ein Kumpel, so scheints  – did it again to me, übel-xingmäßig. Questo posto e uno schifo assoluto.

Sex Smells

Niemand fängt als Werber an, um Websites für hoffnungsvolle Mittelständler zu bauen, die beim Feierabendschoppen gelesen haben, dass man irgendwie Werbung machen soll, sondern um beim Kundenberater Shootings mit Cindy Crawford durchzusetzen.

So war das damals bei mir. Cindy Crawford war noch keine Hausfrau mit hoffentlich auskömmlicher Rente, und die Kundenberater verbreiteten: Sex sells.

Heute hat man’s wissenschaftlich: Sex ist nicht zwingend verkaufsfördernd.

Was heißt nun "nicht zwingend"? Es heißt:

Fernsehwerbung in Programmen mit [kicher, gnicker] eindeutigem Inhalt wird [höhö] schlechter wahrgenommen, haben [gähn, stotter, klemmi, klemmi] britische Wissenschaftler herausgefunden. Ihrer [jaja, "Stuuudie", gell] Studie zufolge erinnern sich Menschen weniger gut an Werbeblöcke in Fernsehserien wie "Sex and the City", in denen [hechel, sabber, geifer] Sexualität eindeutig dargestellt wird. Werbung in solchen Programmen lohne sich daher nur unter [anzüglich grins, pubertär rumgiggel] bestimmten Bedingungen und für [hihihihihi] gewisse Zielgruppen, folgern Ellie Parker und Adrian Furnham.

Das Fazit der beiden [Augen verdreh, umschalt] Briten lautet: "Sex lohnt sich in der Werbung nur, um Männern was zu verkaufen" – und wenigstens da bleibt alles beim Alten.

Neuere Beiträge »

© 2024 Freitag! Logbuch

Theme von Anders NorénHoch ↑