Bewirtschaftet von Vroni und Wolf

Kategorie: In eigener Sache (Seite 3 von 3)

Klimawandel? Wir sind Avantgarde!

Ex-Weltbank-Chefökonom: Klimawandel kostet möglicherweise 5,48 Billionen Euro

Unser kleine Agentur am Rande der großen Stadt (aber 5 Min. an herrliche Isargestade) läuft komplett naturschonend. Und das schon, seit es uns gibt. Wir erstellen Ihre Aufträge = betreiben unsere Rechner mit Ökostrom, quasi mit Wasserkraft. Das soll uns mal einer nachmachen.

Wärmen tun wir unsere kalten Füße und coolen Häupter mit emissionsarmem Erdgas. Der wilde Beifuß für die Ente wird handgefangen, auch unsere Betriebskatze reißt statt ödes Industriefutter zu fressen noch echte Biomäuse von den Restaurants und Kneipen der Umgebung (Bandidos, Ehrengut, Makassar u. a.). Schön fett und kross geworden mit Filetspitzen in Kaktussoße, Spaghetti alle vongole,  Sahne-Forelle an Champagnerkraut. Wenn die Mäuse mal ausgehen, kriegt sie Whiskas Maus. Ähm, stimmt nicht ganz, dieses Produkt gibt es noch gar nicht. Sie bekommt ein hochwertiges Ökomiezenfutter.

Wir rangieren auch nicht stundenlang mit einer zu groß geratene Karre in die wenigen Parklücken hinein, sondern benutzen das MVV-Abo, die Füße und das gute Fahrrad. Sogar im Winter. Eben das Radl in der Radl-Klinik ums Ecks winterfit gemacht, die Lichtanlage muckte.

Zum Kunden, der weiter weg ist, geht es mit der Bahn und dem ICE. Wir steigen ausgeruht aus, haben uns in aller Ruhe lesend noch mal vorbereiten können und tauchen entspannt auf. Wir sind bekloppte Ökofreaks, tüddelig in Sack und Asche? Mit Bauernkatze und Kräutern und Baumumarmen und so?  Ne. Pickelharte Avantgarde, die weiß was Sache ist. Mit Kostüm, Anzug und Krawatte und sehen gut dabei aus.

Die Agentur Ihres Vertrauens, spezialisiert auf technologische und biologische Nachhaltigkeitsthemen mit Kunden aus der Biotech-, Tagungs- und Wellnessbranche.

Afghanistan und eine seltsame Koinzidenz

Politische Geschehnisse hier zu bebloggen sprengt unsere Blogthemen eigentlich. Das mediale Geschehen und die Zusammenhänge aber sind durchaus unser Thema. Wer sagt was wie wann wieso und warum – und warum gerade jetzt ist uns als Kommunikationsheinis handwerklich dermaßen eingebrannt…

Mich wundert, dass kaum jemand der Kommentatoren aus dem Inland eingeht auf das eigenartige Zusammenfallen des Veröffentlichungszeitpunkts der mittel-schändlichen BILD-Fotos und dem offiziellen Vorlegen des Weißbuchs zu Themen der Sicherheitsvorkehrungen, der inneren Sicherheit der BRD von Seiten der Bundeswehr.

Kann es sein, dass die BILD nicht nur ein raffgieriges Boulevard-Blatt ist, welches seine Auflagenhöhe hoch zu halten weiß, sondern auch als eher rechtslastiger Scharfmacher, der gerne die niederen Instinkte anspricht, nichts dagegen hat, dass im Umkehrschluss die innere Sicherheit erhöht werden müsse. BILD lieferte der Bundesregierung die Steilvorlage, die Soldaten endlich aus Afghanistan abzuziehen und die innere Sicherheit zu "verbessern". Zumal die fixe Auslandspresse laut SPIEGEL (dem ich auch schon lange nicht mehr traue, da er die Angela Merkel bei der letzten Kanzlerwahl herbeigeschrieben hat), angeblich weiß: "Jetzt drohen Anschläge in Deutschland" Ja, dann müssma doch richtig die Bundeswehr und so…, im Inneren zur Sicherheit unserer Bürger…, verstärken, … näch? Gefahr im Verzuch! (Die man mutwillig herbeigeschrieben hat?)

Stimmen, die eine steuernde oder mitwissende Verbindung von BILD zu oder von Angela Merkel vermuten, habe ich als selbstverständlich nicht-paranoider Mensch nicht gehört :-). So dumm kann doch ein einzelner, wenn auch machtgeilerbewusster Mensch nicht sein, sein eigenes Land so blosszustellen, nur um die Kosten für Afghanistan einzusparen und im Inneren ein paar Olivangezogene mehr aufstellen zu können. Ihre Verbindungen zu Springer und Burda, den Medien überhaupt (sonst dürften Wahlen kaum zu gewinnen sein) sollten zwar jedem bekannt sein, doch noch zögere ich.

Ablenken tut der pünktlich inszenierte Skandal wenigstens perfekt (die Fotos lagen der BILD-Redaktion sicher bereits länger vor, die Handlungen waren gar aus 2003). Und zwar vor einem brisanten Detail des Weißbuchs der Bundeswehr: Es strebt eine Änderung der Verfassung an.  Auszug aus der Süddeutschen:

"Verfassungsrahmen erweitern

Bundeswehreinsatz im Innern:
Die Streitkräfte sollen künftig zur Abwehr terroristischer Anschläge
eingesetzt werden dürfen. Anschläge werden dazu als schwere
Unglücksfälle definiert, zu deren Bewältigung die Bundeswehr schon nach
heutiger Rechtslage Amtshilfe leisten darf.

"Die Streitkräfte
können zu ihrer Verhinderung bereits dann eingesetzt werden, wenn ein
Schadenseintritt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
unmittelbar bevorsteht", heißt es im Weißbuch.

Ablenkung: Alle regen sich über die Totenschändung auf und man kann geräuschlos etwas viel Brisanteres durchwinken.

Auch Schröder sagte schon, dass ihm die BILD reiche zu regieren. Schön auch, dass gerade jetzt seine Memoiren rauskommen. Nicht kaufen, es stehen wirklich keine Sensationskracher drin, der Kurzauszug der Titanic reicht eigentlich! Gehts lieber für das Geld in das Shakespeare-Stück "Much Ado about Nothing".

Urheberrecht: Depp 2.0!

Es gibt kein Vertun: Hollywood-Anwälte können – wenn sie wollen – Youtube-Usern jetzt an den herbstlichen Gänsekragen, weil Youtube/Guhgl ihre Daten rausgab. Das heißt, wenn die User Filme hochgeladen haben, wo das Warner Broth. Zeichen, Brad Pitt oder Kate Moss drauf sind, gibt es was auf die elenden Mause-Finger. Depp 2.0 sozusagen.

TypePad, unser hochnobler, uns lieber und teuerer Bloghoster (14,95 Öcken per Monat), hat ebenfalls klammheimlich (ohne Information an die zahlenden User) sein Upload-Verfahren geändert. Bilder per Hyperlink zeigt es überhaupt nicht mehr an, auch belastet TypePad seinen eigenen Server nicht mehr mit doppelter Bilddatei (schlau), sondern zeigt im Editor neuerdings lediglich eine Linkzeile an – aber nur, wenn man das Bild auf der eigenen Fest- und Schlachteplatte gespeichert hat.

Das heißt, wenn es Bilder sind, auf denen fremde Urheberrechte liegen, hat jetzt der Festplatten-Speicherer – nicht TypePad – die Schnecke im Salat.

Daher ab jetzt nur nette eigene Salatbilder, sonst ruft Hollywood an (früher war das mal ersehnt…)
Große Kunst (Designerobjekte, pidde würdigen!):

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Für interessierte Kunsthistoriker:
Das ist war das Schilf vor Ottos Architekturbüro in unserem Hinterhof

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Eigentlich sah das letzte Objekt vor der künstlerischen Verfremdung so aus:

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Lieber Wolf, gehe hin und tue desgleichen: nur noch eigene Bülder! Du kannst das, weiß ich doch, dass du als Textmensch den unnachahmlich undesignigen, realpoetischen Blick hast.

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Anfrage auf das Modelrelease bei den Müttern von Monacencis läuft hoffentlich. Die Augenbalken lassen ja die süßen Mittelalter-Krabbler wie Gauner wirken :-)

Die häufigsten Fehler im Businessplan

Es geht hier zwar vorrangig um die Fehler von Venture-Capital-Suchern, aber genauso gut kann man es für jeglichen Businessplan beherzigen. Denn unzureichende Marktanalyse, Selbstüberschätzung und fehlendes Bewusstsein für gezielte Marketingmaßnahmen, das sehe ich bei einigen meiner Kunden, die sich frisch ins Getümmel stürzen, auch. Und muss erst BWL-Nachhilfeunterricht leisten, bevor ich losdesignen kann. Wer nicht glaubt, dass ich das als Kommunikationsdesigner kann, der jahrelang in Agenturen Strategie geschrubbt hat, kann mir gern eine Mail schicken, es kommt dann sofort eine authorisierte Bestätigung meiner Kunden.

Diese Untersuchung ist dermaßen relevant und spricht mir aus der Seele, dass ich mir erlaubt habe, sie in voller Länge rein zupasten. Peitsche schwing! Ich sach nur: immer an den Kundennutzen denken! und nicht verliebt an die echten oder eingebildeten Qualitäten des Produkts oder der Dienstleistung, mei Red’.

Was ich für die Zusammenarbeit mit Designern und Textern für am wichtigsten halte, habe ich hässlich rot markiert, Augen-Strafe muss sein. Wer dennoch Probleme hat, seine Unternehmensidee sauber profiliert darzustellen, oder mit der Rechtschreibung sehr hadert, darf mit uns Kontakt aufnehmen, wir können das. Auch Cash Flow Berechnungen.


Die wichtigsten Fehler bei der Bewerbung um Risikokapital

1. Unzureichende Marktanalyse

 

2. Fehlende Kundenorientierung

 

3. Selbstüberschätzung

 

4. Nicht nur Erster, sondern auch Bester sein

 

5. Unrealistische Schwachstellenanalyse

 

6. Gute Ideen alleine reichen nicht

 

7. Falscher Fokus

 

8. Formale Fehler

 

9. Das Zahlenwerk muss stimmen

 

10. Zusammensetzung des Gründerteams

 

 

 

Basis:500 Businesspläne von Internet-Start-ups
Analysten:Das Marktforschunginstitut Market Lab & das Risikokapitalunternehmen Econa AG

1. Unzureichende Marktanalyse

Der häufigste und gewichtigste Fehler der untersuchten Businessspläne
(81,8 Prozent) ist die unzureichende Untersuchung des Marktes für die
Start-up-Idee. Gründungswillige müssen ermitteln, wie groß der Markt
für ihr Angebot ist, wer die potentiellen Kunden sind, wie viele
potentiellen Kunden es für ihr Angebot gibt und wie viele davon
tatsächlich gewonnen werden können. Die mangelhafte Marktanalyse führt
zu falschen oder unrealistischen Umsatz- und Ertragsprognosen.

 

2. Fehlende Kundenorientierung


Aus einer unzureichenden Marktanalyse folgt als Konsequenz die fehlende
Kundenorientierung (79,4 Prozent)
. Besonders bei technischen Produkten
wird eine frappierende Detailverliebtheit deutlich. Der tatsächliche
Bedarf des Kunden wird meistens falsch verstanden, nur der
vermeintliche Produktnutzen in Erwägung gezogen.
Der Kunde will jedoch
nicht den technisch aufwändigsten Bohrer, er will die saubersten Löcher
in der Wand.
Darin besteht letztlich der Nutzen, der demnächst
vielleicht durch den Laserbohrer befriedigt wird. Gründer fragen sich
zu selten, welches Kundenproblem sie lösen und welchen Nutzen sie damit
letztendlich bieten.
 

 

3. Selbstüberschätzung

52,4 Prozent der Gründer missachten die Spielregeln des Marktes und
unterschätzen die Anforderungen an ein Start-up – von
Unternehmensaufbau und – führung bis hin zum IPO. Diese Überschätzung
der eigenen Fähigkeiten resultiert häufig aus einer fehlenden
unternehmerischen Einstellung
. So zeigen sich in den untersuchten
Businessplänen oft völlig unrealistische Vorstellungen von
Personalkosten – Sozialabgaben wurden vergessen, oder Firmenwagen als
Erstes genannt. Die Vorstellung vom schnell verdienten großen Geld
verstellt den notwendigen strategischen Weitblick für das Unternehmen.
 

 

4. Nicht nur Erster, sondern auch Bester sein

In 42,5 Prozent aller Fälle wurde die Chance des vermeintlichen First
Moves als Erfolgsgarant für die Idee gesehen – der Glaube, es gäbe
keine Konkurrenz, ist fahrlässig: Es gibt immer Unternehmen, die das
Kundenproblem ebenso lösen können.
Das Ziel ist also: nicht nur
schneller, sondern vor allem auch besser, d.h.
nutzenorientierter
agieren.
 

Die
potentiellen Unternehmer übersehen außerdem häufig, dass die meisten
Ideen nachahmbar sind:
Was hindert ein finanzstarkes Unternehmen der
Branche, in der sie tätig werden wollen, dasselbe zu tun – insbesondere
wenn die Idee gut ist?
 

 

5. Unrealistische Schwachstellenanalyse

72,2 Prozent der Start-ups verkennen den Wert einer realistischen
Schwachstellenanalyse und beschränken sich auf die Darstellung von
vermeintlichen Stärken und überzogenen Chancen. Nur eine realistische
Selbsteinschätzung ermöglicht jedoch die Überwindung von Schwachstellen.

 

 

6. Gute Ideen alleine reichen nicht

Hinter einem Start-up Vorhaben steht häufig lediglich eine gute Idee.
Nur die Hälfte aller Existenzgründer (48,8 Prozent) erkennen die
Wichtigkeit des Businessplans als Planungs- und Steuerungsinstrument
zur Überprüfung der Wirksamkeit des Geschäftsvorhabens.

 

7. Falscher Fokus

80 Prozent der Business Pläne sind mit der falschen Zielsetzung
geschrieben. Der Leser ist als potentieller Kapitalgeber hauptsächlich
am Return-on-Investment interessiert, muss dem Businessplan also Nutzen
und Erfolgschancen des Vorhabens entnehmen.
Die Argumentationskette
sollte dabei schlüssig und überzeugend sein.
 

 

8. Formale Fehler


Bei 54,2 Prozent der untersuchten Businesspläne wurden triviale Regeln
der Rechtschreibung, Struktur, Tonalität und Gliederung missachtet.
Das
disqualifiziert den Bewerber umgehend.
 

 

9. Das Zahlenwerk muss stimmen

In 71,8 Prozent der untersuchten Businesspläne wurden einige Positionen
mit einer überzogenen „Schein-Genauigkeit aufgeführt. Während das
Gesamtzahlenwerk nur lückenhaft dargestellt war.
Darüber hinaus wurden
wichtige Kostenpositionen schlicht vergessen oder falsche Steuersätze
angegeben. Hinzu kommen oft fatale Rechen- oder Formelfehler.
 

 

10. Zusammensetzung des Gründerteams

 


Der Businessplan muss die Kompetenzen des Teams in allen relevanten
Bereichen präsentieren. Tatsächlich rekrutiert sich das Team aber in
62,4 Prozent der Fälle
aus einseitigen Kompetenzbereichen, die
beispielsweise die Bedeutung einer konsequenten Marketingstrategie nur
unzureichend erkennen.
Der Businessplan muss über eventuelle
Schwachstellen im Team informieren und Lösungen – etwa durch
Personalakquisition – nennen.

Quelle: Focus online

 

Hallo, ich bin dein Spam!

Nach der Devise “Ein Dummer findet sich immer” haste ich zum Telefon, stolpere über den Wolf, dann über die Katze. Das Geräusch, das aus ihr kommt, muss ich irgendwann podkasten, es lässt einen das Blut gefrieren.

Nein, ich will keinen Ärmelschoner! Besucht werden von einer ganzen Druckerei will ich schon gar nicht, die mitgebrachte 6-Farben MAN-ROLAND passt nicht in mein Büro. Viele Termine am Telefon = die effektivste und kostengünstigste Akquise für den Mittelstand? Bitte schickt mir ganz normale Prospekte.

Ich ruf euch auch an Kiffersmilie2
, versprochen!
________________________________________________________________

Für Opfer von Spam hat die Reg TP eine eigene
E-Mail-Adresse und eine Faxnummer eingerichtet. Kontaktinformationen
gibt es auf dieser Seite. Dort können Sie auch erfahren, welche
Firma hinter welcher Mehrwertdienstrufnummer 0190/0900 usw. steckt.

 

Der Papst und der Islam

Wer weiß, dass Jesus für Mohammedaner ein Prophet ist, wer weiss, dass der Koran Jesus in mehreren Stellen als gottgesandten Propheten und auch als
"Wort" Gottes mit nicht näher erklärter Bedeutung anerkennt, "erschaffen wie Adam" (Suren 2, 3,
5,…), kricht die Motten, wenn er sieht, was für eine künstliche Welle gegen einen Redeausschnitt von Papst Benedikt XVI., geschürt wird.

Einem Freidenker könnte das dennoch egal sein, er sieht keinen allzugroßen Unterschied zwischen den Religionen: hier heimliches Mittelalter (die katholische Kirche bis heute) und da Voll-Mittelalter (islamische Gesellschaften und ihre Verwobenheit mit den islamischen Regierungen). Abgehakt.

Oder doch nicht?

Benedikts Äußerungen waren ein Zitat eines byzantinisch-christlichen Kaisers, der sich in einer schriftlich überlieferten gepflegten Streitkultur mit dem persischen Vertreter des Korans befand. Was sich der Konservative natürlich nicht ohne Grund ausgesucht hat. Ich nehme auch immer lieber die Zitate, die mir in den Kram passen. Was in der illustren Runde seine unbestrittene Gelehrsamkeit und Ausrichtung elegant unterstreichen sollte, hat sich gegen ihn gewandt. Wer ihm zuhörte, waren eben nicht nur Theologen, sondern Menschen, die hinter der Verwendung eines bestimmten Zitates etwas wittern, oder nicht genau zuhörten oder deren Wissen enger ist.

Oder auch Menschen, die lieber die Welle machen wollen. Was meine Erfahrungen bestätigt, dass der Empfänger letztlich die Botschaft bestimmt, und nicht der Sender. Niemand ist davor gefeit.

Ich bin weiß Gott kein Fan von Ratze, der für die Verfestigung einer rechtskonservativen und gewissen rückständigen, frauenfeindlichen Richtung steht und ein Rethoriker seiner konservativen Hardliner-Gesinnung vor dem Herrn ist. Diesmal war er im Zentrum der Irrwitze des Mediengeschäfts, voran die tagesschau.de, die ihm in einem Kommentar nahelegen will, "empfindliche Ohren zu bedenken". Nun, meine empfindlichen Weiber-Ohren hat er auch nie bedacht, ich habe jedoch auch keine Fathwa gegen ihn ausgesprochen und die blaue Fahne des Vatikan verbrannt, nur weil mir seine Meinung nicht passt.

Seit der Cartoon-Sache einer rechtslastigen neocon-Zeitung in Dänemark weiß aber wirklich jeder, dass wieder einmal führende islamische Feuerschürer begeistert Öl ins Feuer gießen wollen und diese günstige Gelegenheit ergriffen. Es hätte auch eine andere sein können. Man wollte. Daher regt mich diesmal… nicht Ratze auf, sondern der Kommentar der Tagesschau. Er bedeutet in letzter Konsequenz, es dürfe keiner mehr, der in der Öffentlichkeit steht, auch nur irgendwas zu Islam und zu Gewalt sagen. Und am besten nix kompliziert-gelehrtes, weil das ein paar nicht verstehen.

Der letztendgültige Maulkorb, dann haben wir es geschafft. Was ist DAS DENN für eine feige Haltung. Unsere Öffentlich-Rechtlichen mit ihren unglaublichen Kommentatoren, GEZ noch? Dann regiert der islamische Fundamentalismus komplett die Medien im Westen mit und durch Angst vor Ausschreitungen. Es darf jedoch nicht passieren, dass aus Angst durch die Wolldecke gesprochen wird, wenn eigentlich Klartext und Diskussionskultur zwischen den Religionen nötig ist.

Sonst kommt einer Freidenkerin wie mir Oriana Fallaci doch nicht mehr so radikal und fremd vor, als sie behauptete, der europäische Kontinent sei zur Provinz des islamischen Fundamentalismus geworden. Die Medien könnten es werden.

Der Papst und die Vertreter der islamischen Religion sollten – genauso wie es der byzantinische Kaiser mit dem persischen Vertreter gemacht hat – zusammensetzen und ihre Themen gelehrt ausdiskutieren. Da wir heute aber die Medien haben, werden mittels der Medien die Wellen betrieben.


Man muss begreifen, dass dieses System der modernen öffentlichen Medien keine Lösungen bietet, sondern selber das Problem ist.


Der Mensch braucht Illusionen.

O ja!

Nach der Wissensgesellschaft die Depp 2.0 Fakegesellschaft.

Der reißerische SPON (der Fake des SPIEGEL print, werd scho wissn…) weiß:

Nur falsch ist wirklich echt

Und berichtet aufgeregt über eine falsche Kommerz-Maid in youtube, die rührend auf künstlich echt machte (by the way, sie spricht ein schrecklich quäkend-sägendes US-Amerikanisch, ein Sänger fistelt kastratisch dazu). Sie wird nicht die einzige sein, liebe social autists, ähm artists.

100mal für die Web-Junkies an die Tafel zu schreiben:
"Es gibt kein richtiges Leben im valschen."

Wer durchschaut, wie social community und blogosphäre funktionieren, geht entweder nicht mehr hin oder schreibt drüber. Im Grunde müssten es gerade diejenigen besonders gut durchschauen, die seit Jahren im Netz unterwegs sind, sich als Sandra ausgeben, obwohl sie Hans-Günther heißen. Kommt doch den hardcore usern bekannt vor, deren jahrelanges Hobby seit Erfindung des haiperdexddransfährbrodogoll.

Warum soll ausgerechnet das Web 2.0 anders sein?

Blöder Name, es gibt kein neues Web im alten, immer noch die gleiche Mischpoke unterwegs. Und warum soll gerade das OpenBC ein Hort von honest business people sein. "Honest" und "business" ist sowieso ein Widerspruch, hobt’s mi! Den löst das dritte Jahrtausend mit seinen globalen Jobnorm_maden, virtuellen Möglichkeiten und pro Küche 2 PCs nicht auf. Eher on the contrary, if you odd Tube verständ, what I mean.

OpenBC, Hinrichs-Interview

 

Interview mit Hinrichs, Auszug aus WirtschaftsWoche: “Dazu gehört auch, dass man diese Straßen sauber
hält. Kritiker sagen, OpenBc sei inzwischen eine Dating-Plattform oder
ein Vertriebskanal für Freiberufler.”

“Wir haben klare Regeln. Wenn jemand andere mit Werbung belästigt oder sich ungebührlich nähert,
kann das Mitglied dies melden. Wir kümmern uns dann darum. Manchmal
kommt es zu einer Verwarnung oder zum Ausschluss.”

Oooookeeey…! Er hat nix direkt zum Kritiker-Vorwurf “Dating-Plattform” gesagt. Schlau.
Isses jetzt eine? Blonde junge Damen (Berufsangabe: “Studentin”, “Model”) haben dort enorme Clickrates. Stört mich nicht so sehr, es ist der Lauf der Welt.

 

Problem: virale Negativ-Techniken in den openBC-Foren

Manche Foren verkommen jedoch zum Stammtisch, wo kräftigst dumpfe
Klischees bedient werden (Foren “Politik”, “Standort Deutschland”,
“Akquise und Kundengewinnung”. et.al.).

Apropos “Belästigung durch Werbung”, die Lars Hinrichs glaubt durch seine PN-Spam-Regeln im Griff zu haben: Die (“belästigende”) Werbung wird von gerissenen Profis eben nicht mit Werbung durch die PNs (“persönliche Nachrichten”) gemacht, denn man kann nur eine bestimmte niedrige Anzahl pro Benachrichtigung verschicken. Ist für einen echten Profi viel zu umständlich diese Art Spam, um viele gleichzeitig anzusprechen. Das Ding geht ganz anders: Es wird systematische Bauernfängerey betrieben. Oft in wechselnder Besetzung in den Foren mittel abgesprochener Threads/Postings. Von – vorwiegend –  Beratern, die in dem Segment Neukundengewinnung oder Manager-Beratung unterwegs sind. Unter letzterem Topic ein veritabler Prof. aus Gießen (der Gerüchten zufolge in Vorträgen außerhalb openBC schlecht über openBC reden soll – die openBC-Mitglieder seien “Versager” – aber innerhab openBC nicht müde wird, sein Beratungsgeschäft mit eben diesen “Versagern” anzuheizen).

 

Die Pervertierung der Erkenntnis “Spreche die Sprache deiner Zielgruppe”

Inhalte der strategischen Profi-Trollkünstler, die gut von Goebbels (dem “Urvater” der gerissenen Propaganda) gelernt haben: primitive Provokation in den Foren (gibt intelligente, die wird jedoch nicht angewandt), Bedienung dumpfer Emotionen. Frauenfeindlichkeit ist bei einigen auch mit im Goodie-Kistchen. Bringt Clickrates (dadurch angefressene Mitforisten heizen das unfreiwillig durch Konterbeiträge an), amüsiert die Popcorngemeinde und dieser Code der undifferenzierten, einfachen Sprache spricht aber nur die dumpfen, frustrierten KMUs unter ihnen an. Das ist DIE Kundschaft, da sitzt sie, clever! Man braucht nur darauf warten, dass sie in ihrem Griff nach dem letzten Strohhalm zu den angebotenen “Gratis”-Seminaren oder “Impuls”-Vorträgen der Profi-Trolle gehen. Das ist die neue, virale Form der Kleinunternehmer Beratungs-Werbung, die im openBC betrieben wird. Die Kleinunternehmer machen die Masse aus da drin.
Ein lohnendes Geschäft? Schwer zu sagen. Aber es wird deutlich sichtbar vorangetrieben. Ohne Grund und nur zum Spass ist keiner der Profi-Trolle dort unterwegs, sie wissen genau, was sie tun.

Wo? In welchen Foren?

Überall da, wo wirtschaftlich bedrängte KMUs, Kleinunternehmer und Freiberufler lesen, die dringend Neukunden suchen, aber kaum selber posten. Mit Vorliebe wird wegen des Peng-Effekts (= möglichst viel gleichzeitig) in großen, offenen Foren getrollt, die viel Zugriffe haben, durch den Hauptticker laufen, und in denen die ehrenamtlichen Mods bekanntermaßen nicht immer anwesend sein können. Geschlossene Fachforen meiden sie, wenn es geht. Das ist ihnen zu mühsam.

Wie?

Indem Steinzeitler-Klischees abgelaicht werden, dumpfe, aggressive Ressentiments gegen Marketing und Werbung, auch gegen fortschrittliche Führungsmethoden, geschürt werden. Z.B. die unglaubliche Diskussion: “Hardliner oder Weichei”. Vor allem interessant, was dort reisserisch als “Hardliner”, der alleinig zur Neukundengewinnung tauge, definiert wird und wie damit Emotionen geschürt werden. (Der dort vom Troll beschriebene “Hardliner” entpuppt sich dann schlicht und ergreifend, und lediglich, als konsequente Führungskraft, wer hätte das gedacht, nicht mehr; nur durch den reisserischen Begriff wird die Welle gemacht). Dumpf zu dumpf kommt an, denn richtig gutes Marketing, gute Werbung kostet – ein motivierendes neuzeitliches Führungsverhalten erfordert Reflektion und Kraft. Und alles das können kleine, frustrierte, inhabergeführte Unternehmen sich entweder selten leisten oder kriegen es nicht hin. Deswegen sind sie ja im openBC. Der Kreis schließt sich.

Die Frage bleibt, was gegen dieses wuchernde Kraut der strategischen Forum-Trollerey gewachsen ist.

Zum Beispiel die Maßnahmen: professionellere Moderation der Foren, Bezahlung des Moderators (der dann auch wirklich präsent sein muss).

Unternimmt Hinrichs nichts, dann bekommt sein Schiffchen Schlagseite, denn ab einer bestimmten Zahl Mitglieder wird das Niveau, und mit dem schlechteren Niveau die Attraktivität sinken. Die Piraten und Bauernfänger haben immer freiere Hand. Freiwillige Moderatoren sind jetzt schon zeitlich und mental überfordert. Er wird, ob er will oder nicht, in das Modell “bezahlte Moderation” investieren müssen.

Meine Wenigkeit, seit Nov. 2005 Mitglied, hat sich heute vom openBC getrennt. Zuviel “belästigende Werbung” der dritten Art und Hengst- oder Stammtischgehabe in den Foren. Wenn es bezahlte Moderation geben wird, werde ich es mir wieder überlegen. Vorher nicht.

Die Kritik des Spiegel im Spiegel der Kritik

Braucht man zum Bloggen eigentlich Abitur? Wer sich heute alles Blogger nennt, scheint ja großmächtig Geld damit zu verdienen. Ich mach das rein aus meiner grenzenlosen Zuneigung zu meinen Kunden, die sich höchstens wundern, warum ich nicht lieber Geldwertes schreibe. Nächstes Mal trag ich in die Umsatzsteuer auch "Blogger" ein – und verlinke die Kollegen immer noch nicht, ätsch.

Nach dem Vorbild des Bildblog ist eine Spiegelkritik entstanden, angesichts derer sich solche Fragen erheben. Ihr Spannungsgehalt gleicht dem Ausgang einer Fußballweltmeisterschaft, ihr Erkenntniswert dem Besinnungsaufsatz meines Banknachbarn in der Neunten zum Thema "Journalisten sind auch nur Menschen, aber in einer Demokratie muss man halt mit Pressefreiheit leben".

In jenen fernen Zeiten, als jeder Sonderschüler noch eine Homepage brauchte, wurden die Dinger noch nicht mal als Klowände des Internets beschimpft. Dagegen hat man heute richtig einen Ruf zu verlieren.

Gibt’s eigentlich schon einen Playboy-Watch? – Im Sankt-Pauli-Magazin ist mir unlängst eine retuschierte Brustwarze aufgefallen. Wenn das nix wird, geb ich mein Abitur zurück.


Offenheit und Business-I-networking – wie verträgt sich das? Die Gefahren des Web 2.0

Zur Einstimmung, was uns die Zukunft bringen kann, wenn wir nicht aufpassen.

Das hochgelobte und vielstrapazierte Wörtchen "Networking" im Internet  – die verschiedenen Ansätze und was sie bringen, oder auch nicht (Quelle: Zitatsprengsel aus brand eins) http://www.sixtus.net/article/452_0_2_0_C/ :

"Lars Hinrichs glaubt nicht an Netzclubs mit derart strikten Regeln. Das
darf er auch nicht, denn seine Konkurrenz-Plattform Open Business Club
(OpenBC) verfolgt die entgegengesetzte Philosophie. „Wir sind
überzeugt, dass die Zukunft in offenen Netzwerken liegt“, sagt der
Hamburger. Tatsächlich gleicht OpenBC eher einer Party, auf der jeder
Gast seinen Lebenslauf und seine Arbeitszeugnisse mit sich herumträgt,
als einem elitären Business-Zirkel, zu dem nur Geladene Zutritt haben.
In den Standardeinstellungen gibt es bei OpenBC keinerlei
Kommunikationsbeschränkungen. Innerhalb des Systems wuchern obendrein
etliche Diskussionsforen und Clubs. OpenBC erinnert somit manchmal ein
wenig an die Online-Communities der späten Neunziger."

[…]

"Wenn Konstantin Guericke [LinkedIn] über offene Netze spricht, dann nimmt er gern
das Wort „Qualitätsflucht“ in den Mund. „Gerade Leute aus dem gehobenen
Management verlassen fluchtartig eine Plattform, wenn sie dort zu sehr
genervt werden“, sagt er."

[…]

"„Es stellt sich die Frage, ob Wissen zu teilen – und Kontakte sind ja
Wissen – eher einen Verlust oder einen Gewinn darstellt“, sagt Thomas
Burg. „Heute tendieren viele Menschen dazu, darin eine Chance zu sehen.
Es findet gerade ein Paradigmenwechsel, ein Kulturwechsel statt, der
auf dieser breiten Ebene vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen wäre.“
Der französische Internet-Unternehmer Loïc Le Meur pflichtet ihm bei:
„Früher wollten die Geschäftsleute alles geheim halten. Das Adressbuch
war angeblich das Unternehmenskapital und ähnlichen Quatsch hatten sie
im Kopf. Es geht um eine Gegenbewegung dazu: Offenheit, Transparenz,
Klarheit. Es geht darum, die Open-Source-Idee auf die Geschäftswelt
auszudehnen.“

Konstantin Guericke klingt da weit weniger revolutionär: „LinkedIn
zeigt, dass die Geschäftswelt ein viel kleinerer Ort ist, als die
Menschen allgemein glauben. Ich hoffe, die Leute ziehen daraus den
Schluss, dass es das Beste ist, sich wie in einem Dorf zu verhalten, wo
man sich nicht verstecken kann und ständig mit den Konsequenzen seiner
Handlungen konfrontiert wird.“ —

————————————————————————

Dieser Artikel aus brand eins ist jetzt genau ein Jahr alt. Wie wahr.

Meine derzeitige Erfahrung als openBC-Mitglied ist die von Guericke. Und ich gehe, undiplomatisch wie ich bin, noch einen Schritt weiter: "Wer überall ganz offen ist, ist irgendwo nicht ganz dicht."

Und zwar sowohl privat als auch gerade im Business. Man kann sich mit nichts mehr schaden als alle Geschäftskontakte offenlegend, vollkommen transparent und vollkommen naiv diskutierend durchs Internet zu wandern, das betrifft die Datensicherheit, die bei interaktiven System wie der social software noch arg in den Kinderschuhen steckt oder gänzlich – bewusst? –  ignoriert wird (wem gehören die Daten, die Informationen, die ich interaktiv liefere, dem Hostserver oder mir, darf der Host sie und mein Profil einsehen, darf er sie gar weitergeben – ich denke nicht), und das betrifft auch wertvolle Informationen, die ich durch meine Vorlieben, Sprachfarben und Wortverwendung unfreiwillig, unwissentlich gebe. Indem ich mich zum Beispiel offen (wie es sich angeblich für einen modernen Menschen gehöre) zu Themen "Was ist für mich nachhaltiger Erfolg" oder gar zu Grenzwertigem wie "Was bringt Frauen ins Rotlichtviertel" äußern würde. I don’t. Was wäre, wenn man ein Psycho-Profil von mir aufgrund meiner Sprachmuster macht und mir plötzlich reihenweise Berater jedweder Kulör aus meinem Netzwerk ungefragt ihr Ohr leihen, freundliche PNs schicken – weil ich als Einzelunternehmer vielleicht software-erkanntermaßen verzweifelt und allein mich fühle – meine mögliche Hilflosigkeit und Drang nach "endlich finanzieller Erfolg" ausnützen und anschließend ihre überteuerten Psychokurse andrehen? Die Software dazu gibt es längst. Dazu auch folgender Zeitartikel über die wachsende Grauzone zwischen Wirtschaft und Psychologie/Spiritualtät/Sekten http://www.zeit.de/archiv/2001/16/200116_glauben_psychofi.xml?page=all

Auszug aus der ZEIT: »Dieses Institut« ist nur ein Beispiel eines neuen Phänomens. Nach der großen
Zeit von Hippie-Sekten (Siebziger) und Scientology (Achtziger) wächst eine neue
Generation von so genannten Psychokulten heran. Die New Economy ist der perfekte
Ort, um leichtgläubige Opfer zu finden: Sie tarnen ihre Mission als
Persönlichkeitstraining. Die Ausbildung reicht nicht mehr aus, proklamieren sie,
lebenslanges Lernen auch nicht, es gehe um den vollen persönlichen Einsatz in
der Arbeit, um emotionale Intelligenz, Kreativität, Teamgeist. Der Markt boomt
für persönliches Coaching. Hier hat sich eine Tür geöffnet für Gruppen, die
irgendwo zwischen Esoterik und Psychotherapie operieren, denen es aber gar nicht
um die Weiterentwicklung der Persönlichkeit geht. Sie wollen eine langfristige
Beeinflussung, es geht um Geld und Macht."

Fazit: Mein derzeitiger Status bei openBC: noch Premium-Mitglied, aber "pending" (von meiner Seite aus]. Oder wie Uralt-Schlitzohr Beckenbauer sagte. "Schaun mer mal und gucken dann."

Das Imperium Vroni beobachtet jedenfalls zurück. Was alle Aktivitäten und Hypes des sogenannten Web 2.0 betrifft. Es gibt in meinen Augen keine Schwarmintelligenz durch grenzenloses Weitergeben von Wissen, das ist ein Hype und zwar ein dummer, um uns zu verführen uns zu offen preiszugeben. Es gibt nur menschliche Schwarmdummheit. Denn sogar im Schwarm sind uns die Viecher über.

Support Your Local Werbefuzzis!

Die Post garantiert, dass bis heute abgeschicktes Postgut im Inland bis zum Heiligabend ihren Empfänger erreicht. Weil sie mal wieder nicht dazusagt, bis zu welchem Heiligabend, können Sie sich gern auch mehr Zeit lassen, wenn Sie Ihrer Lieblingswerbeagentur was schenken wollen.

Vroni wünscht sich was für die Wohnung und isst gerne. Ohne größere Summen drauf zu verwetten, vermute ich demnach, dass deutsche Glasgurken das Richtige wären. Für mich bitte trotzdem lieber die bewährten Spreewaldgurken.

Über die Mutter aller Tittenbildbände hätte ich mich auch gefreut, leider steht eine Neuauflage noch aus. Da muss sich der Nerd in mir wohl mit etwas Unverfänglichem fürs Auge begnügen.

Sei eingedenk, dass dein Geschenk du selber bist“, mahnt Ringelnatz. Wenn Sie sich so nicht sehen: Meine Bankverbindung weiß ich auswendig.

Hauptsache, nix Selbergemachtes. Danke.

Weihnachtsschnäppchen reden nicht

Ein Fall für den Texter

Ich bin Texter. Der beste, den Sie für Geld haben können. Das ist ein harter Job, der nicht viel einbringt. Aber einer muss ihn machen.

Wie immer saß ich in meinem Büro und wartete auf einen Auftrag. Eigentlich schrieb ich im Geist an meinem nächsten Roman, der die Literaturszene von hinten aufrollen sollte, denn in Wirklichkeit bin ich ein Schreiber. Aber die Kunden schätzen es, wenn man ein Geschäftsgeheimnis bewahren kann. Eine Flasche Whisky diente mir als Zielwasser. Wir waren beide halbvoll.

Da klopfte es. Was eintrat, waren Schwierigkeiten. Blond, wie üblich. Armani, Vierzehn-Zoll-Absätze und ein Paar Hüften wie die frühe Crawford. Kundschaft.

„Es ist wieder Weihnachten! Genau so überraschend wie im letzten Jahr! Wir brauchen wieder ein Konzept für die Weihnachtsschnäppchenaktion!“ fackelte sie nicht lange und knallte mir drei Ordner auf den Tisch.

„Wir haben doch längst eins“, ließ ich mich nicht aus meiner Schreiberei reißen, nahm aber immerhin die italienischen Schuhe von meinem Dell. „Unsere Werbeagentur ist die beste der ganzen verfluchten Stadt! Dabei ist sie noch nicht mal in der Stadt!“

„Ja, aber ob das wirklich ein Konzept ist…“ Die Blonde warf die Mähne über die Schulter und schenkte mir einen jener Blicke, denen ich noch nie widerstehen konnte.

„Herrgott, wenn etwas aussieht wie eine Weihnachtsschnäppchenaktion, riecht wie eine Weihnachtsschnäppchenaktion, latscht wie eine Weihnachtsschnäppchenaktion und sich nicht dingfest machen lässt wie eine Weihnachtsschnäppchenaktion, dann wird’s wohl eine gottverdammte Weihnachtsschnäppchenaktion sein, oder?!“

„Soll ich das meiner Werbeleitung so sagen?“

„Klar sollst du das! Wer ist hier wohl der Texter? Die Werbeleitung oder der Texter? Wissen die, was das ist, ein Texter?!“ Scharf sog ich einen Schluck Whisky durch die Zähne.

Die Blonde sammelte ihre Ordner auf und ging wieder da raus, wo der Wind eisig wehen kann. Und ich fragte mich einmal mehr, wieso ich mich nicht lieber mit Elke Heidenreich herumzankte.

„Blondie?“ rief ich ihr nach. Sie hielt in der Tür inne.

„Sag denen auch, dass wir ihnen schließlich auch nicht in die Produktion reinquatschen! Ich hab nicht mein Leben lang Großstadtlyrik in Anzeigenweißräume geschrieben, damit mir jetzt ein paar dahergelaufene Werbeleiter erklären, wie Teamwork geht! Diese Dinge müsst ihr Jungs noch lernen!“

Nur so motiviert konnte ich sie zurück zu den Hyänen lassen. Sie schloss die Tür auf diese ganz bestimmte Weise, die mir sagte, dass sie mich liebte und es nur nicht zugeben wollte.

Mir blieb nur noch, die Weihnachtsschnäppchenaktion vom letzten Jahr gegen ein paar kleinere Scheine meinem Partner, dem Grafiker, zu geben und ein bisschen photoshoppen zu lassen. Und der Blonden eine höllische Rechnung zu schreiben. Ich schaute die Whiskyflasche an. Die Whiskyflasche schaute mich an.

Ein harter Job. Aber ich bin auch hart.

Businessblog – Privatblog.

Das hier ist ein privater Business-Blog Biggrin_4
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Für mich kein Widerspruch, denn ich kann das im echten Leben inhaltlich auch nicht recht trennen.

In der Badewanne fällt mir eine Idee ein, bespreche sie privat und teste sie auch da. Nein, nicht in der Badewanne. Nur sag ich nicht, dass die Idee von mir ist, denn dann will man nur nett sein und sagt net die Wahrheit, dass die Idee vielleicht blöd ist. Kommen ja auch vor, blöde Ideen.
Von neun bis fünf Uhr Ideen haben und dann Hirn oder Mouse fallen lassen, geht irjendwie nicht.
Hat aber schon mal dazu geführt, dass ein Kunde meinte, ich würde am liebsten und ausschließlich des nächtens arbeiten.

Deswegen lass ich mal jetzt die Pfoten von der Tastatur, fahr das System runter, es ist genau… 16:58 MEZ, hehe.

Es gibt auch für den Vroni-Bär ein Leben nach dem Blog, den er sich da aufgehalst hat.
(Und feddich ist der auch noch nicht, wer lädt endlich meine Referenzbilder rein, mönsch, so geht das abba nicht.)

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